Großer Preis von Südafrika 1979

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 Großer Preis von Südafrika 1979
Renndaten
3. von 15 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1979
Streckenprofil
Name: XIII Grand Prix of South Africa
Datum: 3. März 1979
Ort: Midrand
Kurs: Kyalami Grand Prix Circuit
Länge: 320,112 km in 78 Runden à 4,104 km

Wetter: zunächst nass, später abtrocknend
Pole-Position
Fahrer: Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault
Zeit: 1:11,80 min
Schnellste Runde
Fahrer: Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari
Zeit: 1:14,41 min
Podium
Erster: Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari
Zweiter: Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari
Dritter: Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Tyrrell

Der Große Preis von Südafrika 1979 fand am 3. März auf dem Kyalami Grand Prix Circuit statt und war das dritte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1979.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Dominanz des Ligier-Teams bei den ersten beiden Saisonrennen sahen mehrere Konkurrenten die Veranlassung, die Weiterentwicklung ihrer eigenen Wing Cars schneller voranzutreiben. So brachte die Scuderia Ferrari den 312T4 zum Rennen in Südafrika erstmals an den Start, Ensign Racing trat mit dem N179 an und Fittipaldi Automotive mit dem F6.

Im Fahrerfeld gab es keine Veränderungen im Vergleich zum Großen Preis von Brasilien, der rund einen Monat zuvor stattgefunden hatte.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Training endete mit dem überraschenden Ergebnis, dass Jean-Pierre Jabouille im Renault RS01 die Pole-Position vor den beiden neuen Ferrari von Jody Scheckter und Gilles Villeneuve erreichte. Niki Lauda qualifizierte sich für den vierten Startplatz. Die beiden Ligier-Piloten Patrick Depailler und Jacques Laffite, die in umgekehrter Reihenfolge die erste Startreihe bei den beiden vorangegangenen Grand Prix gebildet hatten, belegten diesmal die dritte Reihe.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei regnerischen Bedingungen am Renntag behielt Jabouille zunächst die Führung vor Scheckter und Villeneuve. Kurz nachdem Villeneuve sich in der zweiten Runde an beiden vorbei an die Spitze gekämpft hatte, wurde das Rennen aufgrund eines Wolkenbruchs unterbrochen.

Beim Neustart herrschte weiterhin unbeständiges Wetter. Dennoch entschieden sich einige Piloten, auf Slicks ins Rennen zu gehen. Villeneuve, der zum Zeitpunkt des Abbruchs vorn gelegen hatte, startete von der Pole-Position und konnte sich während der ersten Umläufe einen Vorsprung erarbeiten. Als die Strecke jedoch abzutrocknen begann, hatten diejenigen Fahrer einen Vorteil, die die Trockenreifen gewählt hatten.

In der 15. Runde steuerte Villeneuve die Boxen an, um seine Reifen wechseln zu lassen. Sein Teamkollege Scheckter übernahm dadurch die Führung. Villeneuve verlor durch den Boxenstopp allerdings lediglich eine Position. Er blieb vor Patrick Tambay und Nelson Piquet.

Begünstigt durch Motorprobleme an Piquets Wagen gelangten Jean-Pierre Jarier und Mario Andretti an diesem sowie an Patrick Tambay vorbei auf die Plätze drei und vier. Jean-Pierre Jabouille nahm den fünften Rang ein, fiel jedoch kurz darauf zum wiederholten Mal aufgrund eines Schadens am Renault-Turbomotor aus. Da sich zudem Jacques Laffite aufgrund eines Reifenschadens ins Aus gedreht hatte, konnte Carlos Reutemann den fünften Rang vor Nelson Piquet einnehmen.

In der 52. Runde ließ Scheckter an der Box seine Reifen wechseln, wodurch Villeneuve wieder die Führung übernahm. Bis zum Ende des Rennens konnte der Südafrikaner den Vorsprung des Kanadiers noch auf rund dreieinhalb Sekunden verkürzen. Einen Heimsieg, wie er ihm 1975 gelungen war, konnte er jedoch nicht wiederholen. Jarier wurde Dritter vor Andretti, Reutemann und Lauda.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Martini Racing Team Lotus 1 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 79 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2 Argentinien Carlos Reutemann
Vereinigtes Konigreich Team Tyrrell 3 Frankreich Didier Pironi Tyrrell 009 G
4 Frankreich Jean-Pierre Jarier
Vereinigtes Konigreich Parmalat Racing Team 5 Osterreich Niki Lauda Brabham BT48 Alfa Romeo 1260 3.0 V12 G
6 Brasilien 1968 Nelson Piquet
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 7 Vereinigtes Konigreich John Watson McLaren M28 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
8 Frankreich Patrick Tambay
Deutschland ATS Wheels 9 Deutschland Hans-Joachim Stuck ATS D2 G
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Ferrari 312T4 Ferrari 015 3.0 F12 M
12 Kanada Gilles Villeneuve
Brasilien 1968 Fittipaldi Automotive 14 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi F6 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Renault RS01 Renault EF1 1.5 V6t M
16 Frankreich René Arnoux
Vereinigtes Konigreich Samson Shadow Racing Team 17 Niederlande Jan Lammers Shadow DN9 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich Interscope Shadow Racing Team 18 Italien Elio de Angelis
Vereinigtes Konigreich Olympus Cameras Wolf Racing 20 Vereinigtes Konigreich James Hunt Wolf WR7 G
Vereinigtes Konigreich Team Ensign 22 Irland Derek Daly Ensign N179 G
Italien Team Merzario 24 Italien Arturo Merzario Merzario A1B G
Frankreich Ligier Gitanes 25 Frankreich Patrick Depailler Ligier JS11 G
26 Frankreich Jacques Laffite
Vereinigtes Konigreich Albilad-Saudia Racing Team 27 Australien Alan Jones Williams FW06 G
28 Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigtes Konigreich Warsteiner Arrows Racing Team 29 Italien Riccardo Patrese Arrows A1B G
30 Deutschland Jochen Mass
Mexiko Team Rebaque 31 Mexiko Héctor Rebaque Lotus 79 G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 1:11,80 205,772 km/h 01
02 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari 1:12,04 205,086 km/h 02
03 Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 1:12,07 205,001 km/h 03
04 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:12,12 204,859 km/h 04
05 Frankreich Patrick Depailler Frankreich Ligier-Ford 1:12,15 204,773 km/h 05
06 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Ford 1:12,26 204,462 km/h 06
07 Frankreich Didier Pironi Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:12,33 204,264 km/h 07
08 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:12,36 204,179 km/h 08
09 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:12,55 203,644 km/h 09
10 Frankreich René Arnoux Frankreich Renault 1:12,69 203,252 km/h 10
11 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:12,75 203,085 km/h 11
12 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:13,07 202,195 km/h 12
13 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich Wolf-Ford 1:14,21 199,089 km/h 13
14 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:14,44 198,474 km/h 14
15 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:14,44 198,474 km/h 15
16 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:14,54 198,208 km/h 16
17 Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:14,58 198,101 km/h 17
18 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 1:14,61 198,022 km/h 18
19 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:14,64 197,942 km/h 19
20 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:15,00 196,992 km/h 20
21 Niederlande Jan Lammers Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:15,35 196,077 km/h 21
22 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:15,68 195,222 km/h 22
23 Mexiko Héctor Rebaque Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:16,15 194,017 km/h 23
24 Deutschland Hans-Joachim Stuck Deutschland ATS-Ford 1:16,31 193,610 km/h 24
DNQ Irland Derek Daly Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:16,64 192,777 km/h
DNQ Italien Arturo Merzario Italien Merzario-Ford 1:18,14 189,076 km/h

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 78 1 1:41:49,96 03 1:14,41
02 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari 78 1 + 3,42 02 1:14,73
03 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 78 0 + 22,11 09 1:14,90
04 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 78 0 + 27,88 08 1:14,67
05 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 78 0 + 1:06,97 11 1:15,45
06 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 77 0 + 1 Runde 04 1:15,95
07 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 77 0 + 1 Runde 12 1:16,01
08 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich Wolf-Ford 77 0 + 1 Runde 13 1:16,18
09 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 76 0 + 2 Runden 22 1:17,35
10 Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 75 0 + 3 Runden 17 1:16,54
11 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 75 0 + 3 Runden 16 1:17,32
12 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 74 0 + 4 Runden 20 1:17,93
13 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 74 0 + 4 Runden 18 1:16,98
Mexiko Héctor Rebaque Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 71 0 DNF 23 1:18,26 Motorschaden
Frankreich René Arnoux Frankreich Renault 67 0 DNF 10 1:15,31 Reifenschaden
Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 63 0 DNF 19 1:16,84 Aufhängungsschaden
Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 61 0 DNF 14 1:16,92 defekte Zündung
Deutschland Hans-Joachim Stuck Deutschland ATS-Ford 57 0 DNF 24 1:17,50 Bremsdefekt
Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 47 0 DNF 01 1:15,15 Motorschaden
Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Ford 45 0 DNF 06 1:14,47 Reifenschaden
Frankreich Didier Pironi Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 25 0 DNF 07 1:16,23 defekte Zündung
Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 16 0 DNF 15 1:17,46 Bremsdefekt
Frankreich Patrick Depailler Frankreich Ligier-Ford 04 0 DNF 05 1:22,50 Unfall
Niederlande Jan Lammers Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 02 0 DNF 21 1:25,28 Kollision

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Frankreich Jacques Laffite Ligier 18
02 Argentinien Carlos Reutemann Lotus 12
03 Kanada Gilles Villeneuve Ferrari 11
04 Frankreich Patrick Depailler Ligier 9
05 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Ferrari 7
06 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 5
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
07 Frankreich Jean-Pierre Jarier Lotus 4
08 Vereinigtes Konigreich John Watson McLaren 4
09 Frankreich Didier Pironi Tyrrell 3
10 Osterreich Niki Lauda Brabham 1
11 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Frankreich Ligier 27
02 Italien Ferrari 18
03 Vereinigtes Konigreich Lotus 17
04 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 7
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Vereinigtes Konigreich McLaren 4
06 Brasilien 1968 Fittipaldi 1
07 Vereinigtes Konigreich Brabham 1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Preis von Südafrika 1979 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento vom 27. Dezember 2008 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 24. August 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 24. August 2012)
  3. „WM-Stände“ (Memento vom 27. Dezember 2008 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 24. August 2012)