H. Dieter Neumann

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Heinrich Dieter Neumann (* 19. Oktober 1949 in Garmisch-Partenkirchen) ist ein deutscher Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur 1969 ging Neumann als Wehrpflichtiger zur Luftwaffe der Bundeswehr, wo er sich später verpflichtete und die Offizierslaufbahn einschlug. Unter anderem war er als Luftbild- und Nachrichtenoffizier sowie im Team Taktische Überprüfungen der NATO im In- und Ausland eingesetzt, wurde Staffelchef im Aufklärungsgeschwader 52 in Leck, Nordfriesland, Adjutant des Kommandeurs der 3. Luftwaffendivision in Kalkar und schließlich Stv. Gruppenkommandeur im Jagdbombergeschwader 36 in Rheine, Westfalen. Im Alter von 38 Jahren kündigte er sein Dienstverhältnis, leistete jedoch nach seinem Ausscheiden noch längere Zeit Wehrübungen als Oberstleutnant d. R. und Gruppenkommandeur im Aufklärungsgeschwader 51 in Jagel.

Danach arbeitete Neumann in der Versicherungswirtschaft, absolvierte ein Fernstudium zum Diplom-Finanzökonom (BI) und wurde u. a. Vertriebsleiter und später Geschäftsführer in einem mittelständischen Unternehmen, bevor er sich im Alter von 60 Jahren, begleitet von einem Literatur-Fernstudium, gänzlich aufs Schreiben verlegte. Er schreibt vornehmlich Spannungsromane, die von brisanten Gegenwartsproblemen handeln, hat aber auch literarische Beiträge für Zeitschriften und einen Kunstkatalog sowie einige Sachbücher veröffentlicht. In seinen Romanen spielt oft sein Hobby, der Segelsport eine Rolle.[1]

Neumann veröffentlichte 2012 den Polit-Thriller Die Narben der Hölle und 2013 Das Erbe der Wölfin, bevor er sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, die Flensburg und das deutsch-dänische Grenzland als Hintergrundkulisse haben. In seinem ersten Krimi, Die Tote von Kalkgrund von 2015, löst die junge Kommissarin Helene Christ mithilfe des erfahrenen Kripobeamten Edgar Schimmel ihren ersten Fall.[2] Nach Mord an der Förde von 2015 spielt sein dritter Kriminalroman Tod auf der Rumregatta von 2016 auf der Rum-Regatta. Im Buch ermitteln die Kommissare Helene Christ und Edgar Schimmel, die sich nach dem Fund der Leiche eines jungen Afrikaners auf die Suche nach Verdächtigen machen.[3] In Nebel über der Küste landet Helene Christ in ihrem vierten Fall, in dem es um einen ermordeten Staatssekretär aus der Kieler Landesregierung geht, bei ihren Ermittlungen unmittelbar im politischen Macht- und Ränkespiel der Landeshauptstadt. Blutmöwen, der fünfte Roman der Reihe, führt Oberkommissarin Christ nach dem rätselhaften Tod eines Bauern in ein Küstendorf, wo ihre Ermittlungen an der abweisenden Haltung der Alteingesessenen zu scheitern drohen. In Feuer in den Dünen, dem vorläufig letzten Band der Reihe, ermittelt Helene Christ mit ihrem Team in einer deutsch-dänischen Sonderkommission.

Im August 2020 erschien bei Piper der Spannungsroman Drakon – Tod unter Segeln, Neumanns dritter Thriller, der die schicksalhafte Verstrickung eines Menschen in verborgene Welt der Geheimdienste zum Thema hat.[4]

Ebenfalls bei Piper ist 2021 Haie unter dem Eis erschienen, der erste Band einer neuen Reihe mit der jungen TV-Reporterin Kira Lund. Aber auch Helene Christ tritt als Leiterin der Flensburger Mordkommission wieder auf. Todeslied (2022) ist der zweite Band dieser Reihe aus dem deutsch-dänischen Grenzland zwischen Nord- und Ostsee, und Stumme Gräber (Mai 2024) der dritte. Kira Lund, die Protagonistin dieser Reihe, ist als Angehörige der dänischen Minderheit oft beiderseits der deutsch-dänischen Grenze als Reporterin für einen deutschen Fernsehsender im Einsatz, was – neben dem auf diese Weise nicht nur räumlich, sondern auch kulturell erweiterten Handlungsfeld – eine reizvolle literarische Besonderheit dieser Romanreihe ist.

Im Engelsdorfer Verlag, Leipzig, ist 2023 Neumanns Geschichtenband Auf Tiefe – See- und Küstengeschichten, eine Sammlung seiner (teilweise preisgekrönten) Short Stories, erschienen.

Seit 2015 veröffentlichte Neumann zusätzlich vier Sachbücher zu Redewendungen aus der Welt des Militärs, der maritimen Welt und aus Handwerk und Handel. Sein Buch Hart am Wind wurde zum Bestseller. 2024 bekam es eine Aktualisierung und wurde mit einem neuen Cover wieder aufgelegt.

Neumanns Text Ahnung zur Lithografie Olympia Plakat 1972 von Josef Albers wurde 2021 von der Graphothek Berlin für den Bildband Die Reise ins Bild – Literarische Texte zu Werken der Kunst ausgewählt. Das Buch zeigt zeitgenössische Werke von bedeutenden Künstlerinnen und Künstlern, welche namhaften Autorinnen und Autoren als Inspiration für Geschichten, Szenen und Erinnerungen dienten.

H. Dieter Neumann ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und lebt in der Nähe von Flensburg auf dem Land.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belletristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sachbuch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • So schnell schießen die Preußen nicht! – Redewendungen aus der Welt des Militärs. Regionalia-Verlag, Rheinbach 2015, ISBN 978-3-95540-194-8.
  • Hart am Wind – Redewendungen aus der maritimen Welt. Regionalia-Verlag, Rheinbach 2016 / 2024, ISBN 978-3-95540-407-9
  • Aufs Korn genommen – Redewendungen aus der Welt der Militärs. Konrad Theiss Verlag, Darmstadt 2016, ISBN 978-3-8062-3366-7.
  • Alles in ButterRedewendungen aus Handwerk und Handel. Regionalia-Verlag, Rheinbach 2017, ISBN 978-3-95540-304-1.

Kunstbuch

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1. Platz Jurypreis NordMord Award 2018

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tina Ludwig: Neuer Kriminalroman: Rumregatta wird zum mörderischen Tatort. In: Flensburger Tageblatt. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 5. Januar 2016, abgerufen am 12. März 2016.
  2. Flensburger Krimi: Das Ermittler-Duo von der Förde. In: Flensburger Tageblatt. 25. März 2015, abgerufen am 27. Juli 2016.
  3. Tina Ludwig: Neuer Kriminalroman: Rumregatta wird zum mörderischen Tatort. In: Flensburger Tageblatt. 5. Januar 2016, abgerufen am 27. Mai 2016.
  4. Gerhard Nowc: Neuer Thriller ohne Schnörkel. In: Flensburger Tageblatt, 18. August 2020