Hans Schmiljan

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Hans Kurt Willi Schmiljan (* 6. November 1901 in Wilhelmshaven; † 7. März 1961 in Berlin) war ein deutscher Volkswirt und Politiker (CDU). Er war von 1951 bis 1952 sowie von 1958 bis 1961 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin und von 1955 bis 1961 Senator für Gesundheitswesen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmiljan studierte Nationalökonomie an den Universitäten in Danzig, Wien und Königsberg. 1924 erfolgte an der Albertina seine Promotion mit der Dissertation Die Entstehung und Organisation der Kreis- und Stadtbanken in Preußen.

Während der Zeit des Nationalsozialismus war er Beigeordneter des Deutschen Gemeindetages und dort Leiter des Referates für Arbeitsbeschaffung, Arbeitslosenhilfe, Arbeitseinsatz und Landhilfe.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Schmiljan in die Berliner CDU ein und war von 1949 bis 1959 Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Schöneberg-Friedenau.[2] Von 1950 bis 1955 war er Stadtrat im Berliner Bezirk Schöneberg und stellvertretender Bezirksbürgermeister. Von 1951 bis zu seiner Mandatsniederlegung am 1. Februar 1952 sowie erneut von 1958 bis zu seinem Tode war er Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Nach der Bildung der Großen Koalition unter dem Regierenden Bürgermeister Otto Suhr (SPD) wurde er im Januar 1955 als Gesundheitssenator in den Senat gewählt. Das Amt behielt er auch unter Suhrs Nachfolger Willy Brandt (Senat Brandt I und Brandt II) und hatte dieses bis zu seinem Tod 1961 inne.

Von Januar 1961 bis zu seinem Tode war er zudem Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).

Grabstätte von Hans Schmiljan

Am 7. März 1961 starb Schmiljan im Alter von 59 Jahren an einem Herzinfarkt.[3]

Er wurde auf dem Städtischen Waldfriedhof Dahlem in der Abt. 10F-3 beigesetzt.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Grab war bis 2014 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.

1962 wurde die ehemalige Kirchstraße im Berliner Ortsteil Friedenau nach ihm in Schmiljanstraße benannt.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolf Gruner: Das System der Fürsorge in Deutschland. In: Öffentliche Wohlfahrt und Judenverfolgung. Wechselwirkungen lokaler und zentraler Politik im NS-Staat (1933–1942). (= Studien zur Zeitgeschichte. 62). Oldenbourg, München 2002, ISBN 978-3-486-56613-0, S. 39.
  2. Reinhard Schreiner: Namen und Daten aus sechs Jahrzehnten Parteiarbeit. (PDF; 1,6 MB) Die Vorsitzenden und Geschäftsführer der CDU-Landes-, Bezirks- und Kreisverbände seit 1945 (neue Länder ab 1990). Konrad-Adenauer-Stiftung, Wissenschaftliche Dienste, Archiv für Christlich-Demokratische Politik, 2012, S. 74, abgerufen am 13. Oktober 2016.
  3. Gestorben. Hans Schmiljan. In: Der Spiegel. Nr. 12, 1961, S. 95 (online – 15. März 1961; Momento des Originals vom 13. Oktober 2016 im Internet Archive)
  4. Ronald Hoppe: Straßen und Häuser in Friedenau. Ein Führer für Friedenauer und andere Entdecker. Norderstedt 2016, ISBN 978-3-7412-5441-3.