Hermann R. O. Knothe

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Autogrammfoto
Kunstmaler Knothe im Kurpark Bad Elster hinter der Wandelhalle
Selbstporträt Hermann R. O. Knothe
Hermann R. O. Knothe im Gespräch mit Otto Grotewohl

Hermann Richard Otto Knothe (* 13. März 1891 in Leipzig; † 12. Mai 1961 in Bad Elster) war ein deutscher Landschafts- und Porträtmaler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermann Knothe war gelernter Lithograf (Ausbildung 1906–1909). Bis zum Militärdienst arbeitete er als Zeichner im Leipziger Kunstverlag Eckert & Pflug. Gleichzeitig studierte er an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe Leipzig in den Fächern Malerei, Grafik und Plastik. 1914 wurde er zum Kriegseinsatz im Ersten Weltkrieg eingezogen. Seinen Dienst leistete er als Grenadier im Königlich-Sächsischen Leibgrenadierregiment Nr. 100 in Dresden ab. Im September 1914 wurde Knothe im Feldzug vor Paris durch einen Kopfschuss sowie Rücken- und Handschuss schwer verwundet. Durch die Verletzung kam es zur Erblindung seines linken Auges und zum Verlust seines Gehörs. Als Soldat geriet er dann in französische Gefangenschaft, die er auf der Insel Belle-Île-en-Mer verbrachte. Durch Austausch gelangte er aus der Gefangenschaft und ging ins Baltische Land zu Verwandten. 1915 kam er zur Genesungskur nach Bad Elster, wo er begann, die Landschaften des Vogtlandes und Porträts seiner Bewohner zu malen. Ab 1918 war er immer wieder in Bad Elster anzutreffen; anfänglich nur als Sommergast, der im Winter in Leipzig wohnte, und schließlich ab 1923 als dauerhafter Einwohner Bad Elsters. Eine ihm 1948 – angeblich – angebotene Professur in Berlin schlug er aus. Von 1950 bis 1952 wurde er mit Berufsverbot belegt.

Der Kunstmaler hielt in seinen Bildern viele Ansichten von Bad Elster und Umgebung fest. Inmitten der Kuranlagen saß er regelmäßig mit seiner Staffelei, umringt von interessierten Kurgästen und brachte die Idylle des Kurbades auf Leinwand. Lieblingsmotive des Kunstmalers waren unter anderen der Gondelteich und markante Plätze im Park entlang der Kurpromenade. Nicht zu vergessen die vogtländischen Landschaftsbilder.

„Vor den Kolonaden hat ein Maler seine Staffelei aufgestellt, um eines der reizvollen Elstermotive auf die Leinwand zu bringen. Wie ein bunterregender Film mit ‚Seiner Majestät dem Kurpatienten‘ in der Hauptrolle und der Statistenschar der Tagesgäste zieht das Badeleben an ihm vorüber.“

Hermann Heinz Wille: Bad Elster[1]

Der Kurort war ab 1923 seine künstlerische Wirkungsstätte. Knothes Atelierwohnung befand sich in der heutigen Johann-Christoph-Hilf-Straße 1, am Haus wurde eine Gedenktafel angebracht, gestiftet vom Enkel Olaf Meinel im Jahre 2003. Im Auftrag der Badedirektion organisierte und betreute Herman R.O. Knothe auch Kunstausstellungen im Kurhaus, Badehaus und in der Wandelhalle.

Im Jahr 2011 fand in ebendieser Wandelhalle die 1. Kunstausstellung zum Schaffen des Elsteraner Künstlers statt, gleichzeitig bildeten weitere Ausstellungsflächen die Rathausflure von Bad Elster.[2] Die Stadt ehrte mit dieser mehrmonatigen Dauerausstellung auch einen Werbeträger, da Knothe zu Lebzeiten sehr viel Öffentlichkeit hergestellt hat, quasi sein Atelier u. a. in die Kuranlagen auslagerte.

Im Jahr 2005 wurde an der TU Dresden/Institut für Kunstpädagogik eine Staatsexamensarbeit zum Thema: „Hermann Richard Otto Knothe – Maler in Bad Elster“ angefertigt.[3]

Öffentlich zugängliche Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sammlung Schüling an der Universitätsbibliothek Gießen: Porträt Richard Wagners[4]
  • 2015 wurde das Gemälde Marienquelle vom Bürgermeister der Stadt Bad Elster als Dauerleihgabe an die Partnerstadt Bad Waldsee übergeben, mit der Bitte, es fortan öffentlich zugänglich zu machen.[5]
  • Bademuseum Bad Elster[6]: Gondelteich, Alte Elsteranerin, Rote Kornblumen.
  • Vogtland–Klinik Bad Elster: Blick nach Bad Elster, 1928.
  • Fachklinikum Sachsenhof in Bad Elster: Blumenrabatten am Badeplatz, Blick auf Bad Elster, Stillleben mit Blumenvase, Badeplatz mit altem Badecafe.
  • Rathaus Bad Brambach: Blick ins Egerland
  • Rathaus Bad Elster: Hammerwiesen am Waldgrund Arnsgrün 1951
  • Am Seerosenteich[7]
  • Stadtgeschichtliches Museum Leipzig: Hermann Knothe, Leipzig, als Gustav in der Operette Grigri. Lithografie.[8]
  • Kunstsammlung der Universität Leipzig: Bildnis des Wilhelm Stieda[9]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1935 Kurhaus Bad Elster, Deutsche Kunst in der Ausstellung des Staatsbades Elster im Kurhaus.[10]
  • 2011 KunstWandelhalle Bad Elster, Auf den Spuren des deutschen Malers Hermann Richard Otto Knothe[11]
  • 2016–2017 Rathausflure Bad Elster, Naturgewalten-Bad Elster feiert die Natur
  • 2016–2017 Hotel König Albert Bad Elster, Der Maler Hermann Richard Otto Knothe – Ansichten vom Kurpark 1931 -1951

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hermann R. O. Knothe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinz Hermann Wille: Bad Elster. Hinstorff, Rostock, 1958, S. 80
  2. Maler Knothe rückt im Kurort in den Mittelpunkt. In: Freie Presse vom 8. März 2011
  3. Sebastian Vorein: Hermann R.O. Knothe-Maler in Bad Elster. Staatsexamensarbeit TU Dresden, Phil.Fakultät, Institut für Kunstpädagogik, 2005. Vgl. dazu auch den Vortrag von S. Vorein zu H.R.O. Knothe (Memento des Originals vom 23. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vorein.com auf dem 1. Kunstfest in Bad Elster, 2011
  4. Katalogeintrag: Hermann R.O. Knothe: Porträt Richard Wagners. Universitätsbibliothek Gießen, Sammlung Schüling.
  5. Deutsche Einheit, praktiziert auf kommunaler Ebene. In: Amtsblatt der Stadt Bad Waldsee. 7. Jahrgang, 1. Oktober 2015, Nr. 35, S. 3
  6. Gerhard Brunner: Vom Königlich-Sächsischen Staatsbad zur Kultur- und Festspielstadt. In: Informationen 32 des Sächsischen Museumsbundes e.V., November 2006, S. 100–105
  7. Am Seerosenteich, lot-tissimo.com, abgerufen am 25. Februar 2016
  8. Stadtgeschichtliches Museum Leipzig: Falk A. Hüchelheim Sammlung Hermann Knothe, Leipzig, als Gustav in der Operette "Grigri"
  9. Universität Leipzig, Kunstsammlung: Bildnis des Wilhelm Stieda
  10. Deutsche Kunst in der Ausstellung des Staatsbades Elster im Kurhaus.: Katalogeintrag in der Sächsischen Landesbibliothek
  11. Ausstellungsrückblick der KunstWandelhalle Bad Elster, abgerufen am 21. Februar 2016