Hermannsweg

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Blick vom Hermannsdenkmal auf den Teutoburger Wald
Die Externsteine am Hermannsweg
Aussichtsturm Eiserner Anton längs des Weges in Bielefeld-Stieghorst
Der Hermannsweg auf der Steinegge bei Dissen
Bärlauchblüte am Hermannsweg (2015)

Der 156 Kilometer lange Hermannsweg, benannt nach Hermann dem Cherusker, auch bekannt als Arminius (Varusschlacht 9 n. Chr.), gilt als einer der schönsten Höhenwege Deutschlands und verläuft entlang des Teutoburger Waldes auf vielen Streckenabschnitten auf dessen Kamm. Der Weg wurde im Jahr 1902, gut 25 Jahre nach der Fertigstellung des Hermannsdenkmals, eingerichtet[1] und ist über die volle Länge mit einem weißen H markiert. Zusammen mit dem Eggeweg bildet der Hermannsweg den Streckenwanderweg Hermannshöhen. Für die gute Begehbarkeit sorgt der Teutoburger-Wald-Verein e. V. mit Sitz in Bielefeld. Seit 2008 ist der Hermannsweg als Prädikatswanderweg ausgezeichnet.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hermannsweg beginnt in Rheine und führt bis zur 441 m hohen Felsgruppe des Lippischen Velmerstot und anschließend nach Leopoldstal. Auf seinem Verlauf trifft man auf Sehenswürdigkeiten wie die Dörenther Klippen mit dem Hockenden Weib, das Schloss Iburg, die Ravensburg bei Borgholzhausen, die Sparrenburg in Bielefeld, die Alexanderkirche in Oerlinghausen, das Hermannsdenkmal, die Adlerwarte Berlebeck und die Externsteine. Die größten Orte, die der Weg durchquert, sind Tecklenburg, Bad Iburg, Bielefeld und Oerlinghausen. Über die Talbrücke Lämershagen quert der Hermannsweg bei Bielefeld die Autobahn A 2, bei Tecklenburg die Autobahn A 1.

Hermannslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Teilen gehört der Hermannsweg zur Laufstrecke des jährlich stattfindenden Hermannslaufs, einem 31,1 Kilometer langen Volkslauf mit Start am Hermannsdenkmal und Ziel an der Sparrenburg.

Hermannsweg muss Steinbruch weichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hermannsweg wurde im Bereich des Steinbruches Lienen-Höste verlegt. Nachdem der Weg im Raum Lengerich bereits seit Jahren aufgrund des Kalkabbaus nicht mehr über den teilweise abgebauten Bergrücken führen kann, wurde nun auch in Lienen der Weg verlegt.

Für die Erweiterung des Steinbruchs im Rahmen der Genehmigungen aus dem Jahr 1998/1999 wird wertvoller orchideenreicher Waldmeister-Buchenwald gerodet – zudem einer der letzten Bereiche, die Zeugnis von der Niederwald-Wirtschaftsweise im hiesigen Raum ablegen.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wanderkarte Der Hermannsweg im Maßstab 1:25.000 ist eine Zusammenfassung von vier topographischen Freizeitkarten des Landesvermessungsamtes NRW. Die Karte ist erhältlich bei vielen Verkehrsvereinen und Buchhandlungen entlang des Weges oder direkt beim Herausgeber.

Außerdem gibt es einen Wanderführer Der Hermannsweg, der Wegbeschreibungen mit genauen Kilometerangaben, Wissenswertes über die anliegenden Orte mit etlichen Adressen und Telefon-Nummern sowie interessante Sehenswürdigkeiten entlang des Weges nennt. Herausgegeben wird dieses Buch vom Teutoburger-Wald-Verein.

  • Wanderkarte Der Hermannsweg. 1:25.000. Buchbinderei Probst, Rheine 2012, ISBN 978-3-00-038165-2.
  • Wanderkarte Der Hermannsweg. 1:50.000. Buchbinderei Probst, Rheine 2005, ISBN 978-3-00-026122-0.
  • Wanderkarte Hermannsweg. 1:25.000. Publicpress-Verlag, Geseke 2006, ISBN 978-3-89920-191-8.
  • Conrad Stein, Marie-Luise, Dieter Großelohmann: Hermannsweg – Eggeweg. Über die Hermannshöhen durch Teutoburger Wald und Eggegebirge. Conrad Stein Verlag, Welver 2010, ISBN 978-3-86686-164-0.
  • Horst Gerbaulet: Erlebnis Hermannsweg – westlicher Teil: Wandern von Rheine bis Bielefeld. Mit Karten 1:35.000. tpk-Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-936359-14-5.
  • Horst Gerbaulet: Erlebnis Hermannsweg – östlicher Teil: Wandern von Bielefeld zum Velmerstot. Mit Karten 1:25.000. tpk-Verlag, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-936359-57-2.
  • Karsten Mosebach; Bernhard Vollmer; Timo Kluttig: Teutoburger Wald : entlang des Hermannsweges. Tecklenborg, Steinfurt 2014, ISBN 978-3-944327-14-3 (135 S.).[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hermannsweg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Horst Gerbaulet: Erlebnis Hermannsweg. Geographische Kommission für Westfalen, 2008.
  2. Falko Prünte: Hermannsweg muss dem Steinbruch ausweichen – Verlegung des Wanderweges auch in Lienen-Höste – Bürgerinitiative Pro Teuto e. V. Abgerufen am 18. Februar 2019 (deutsch).
  3. Hendrik Steinkuhl: Mitten in der Nacht auf der Lauer. In: Westfälische Nachrichten. Aschendorff Medien GmbH & Co. KG, 8. Januar 2015, abgerufen am 20. Mai 2020.

Koordinaten: 51° 54′ 39,9″ N, 8° 50′ 46,6″ O