Holly Johnson

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Holly Johnson in Berlin, 2014

Holly Johnson (* 9. Februar 1960 in Liverpool; eigentlich William Johnson) ist ein britischer Sänger, Songschreiber und Maler. Er wurde in den 1980er-Jahren als Leadsänger der Gruppe Frankie Goes to Hollywood bekannt und hatte auch als Solokünstler Charterfolge.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johnson war in den späten 1970er Jahren Mitglied der britischen Punk-Musikgruppe Big In Japan. Bekannt wurde er vor allem als Sänger der Popgruppe Frankie Goes to Hollywood, die von 1983 bis 1987 erfolgreich in den Charts vertreten war. Da er mit der musikalischen Weiterentwicklung nicht einverstanden war, verließ er im Frühjahr 1987 die Gruppe, die sich damit auflöste.

Holly Johnson (in der Bildmitte mit langem schwarzen Mantel; vermutlich 1985)

Holly Johnson und sein Bandkollege Paul Rutherford gehörten in den 1980er Jahren zu den ersten Künstlern, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekannten. Im Frühjahr 1989 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum, das es auf Platz 1 in den britischen Charts schaffte. Bekannter Titel aus dem Album ist der Song Americanos, der es in Österreich bis auf den Spitzenplatz schaffte.

Im Jahre 1991 erfuhr er, dass er HIV-positiv ist. 1993 machte er dies öffentlich. Johnson ist einer der HIV-Langzeit-Überlebenden, er lebt seit mehr als 33 Jahren mit der Infektion. 1994 erschien Johnsons Autobiografie A Bone in My Flute. Schon in den frühen 1980er Jahren begann Johnson mit der Malerei. Sein künstlerischer Stil ist unter anderem geprägt durch die plakative Verwendung von Phallus-Symbolen und die Auseinandersetzung mit Homosexualität.

Nachdem er sich lange hauptsächlich der Malerei zugewandt hatte und nur gelegentlich als Sänger auftrat[1], ist Holly Johnson seit 2011 wieder vermehrt im Musikgeschäft tätig. Am 30. Juni 2012 war er das erste Mal seit langem bei dem Stadtwerke-Fest Potsdam wieder in Deutschland auf einer Bühne zu sehen. Bei dem zirka einstündigen Konzert spielte er zu etwa gleichen Teilen Solomaterial sowie Stücke von Frankie Goes to Hollywood. 2014 erschien Europa, sein erstes Soloalbum seit 15 Jahren. Zwei Jahre später, 2016, erschien der Song Ascension, der Bestandteil des Soundtrack des Films Eddie the Eagle ist.

Im Laufe seiner musikalischen Karriere arbeitete er unter anderem mit Brian May von Queen[2], Frankie Knuckles[3] und Apollo 440 zusammen.

Holly Johnson lebt mit seinem deutschen Lebensgefährten Wolfgang Kuhle, mit dem er seit 1984 zusammen ist, im Westen Londons.[4]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6]Template:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK
1989 Blast DE5
Gold
Gold

(25 Wo.)DE
AT12
(4 Mt.)AT
CH10
(15 Wo.)CH
UK1
Platin
Platin

(17 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: April 1989
2014 Europa UK63
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 2014

Weitere Alben

  • 1989: Hollelujah (The Remix Album)
  • 1991: Dreams That Money Can't Buy
  • 1999: Soulstream

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Leadmusiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]Template:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1989 Love Train
Blast
DE4
(18 Wo.)DE
AT17
(2 Mt.)AT
CH8
(12 Wo.)CH
UK4
Silber
Silber

(11 Wo.)UK
US65
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1989
Americanos
Blast
DE2
(21 Wo.)DE
AT1
(4½ Mt.)AT
CH4
(12 Wo.)CH
UK4
Silber
Silber

(11 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 1989
Atomic City
Blast
DE16
(12 Wo.)DE
AT19
(½ Mt.)AT
CH10
(7 Wo.)CH
UK18
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1989
Heaven's Here
Blast
DE58
(8 Wo.)DE
UK62
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1989
1990 Where Has Love Gone ?
Dreams That Money Can't Buy
UK73
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: November 1990
1991 Across The Universe
Dreams That Money Can't Buy
UK99
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 1991
1994 Legendary Children (All of Them Queer)
UK85
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1994
1999 Disco Heaven
Soulstream
UK85
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1999
The Power of Love
Soulstream
UK56
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Dezember 1999

Weitere Singles

  • 1979: Yankee Rose
  • 1980: Hobo Joe
  • 1998: The First Cut Is the Deepest…
  • 2014: In and Out of Love
  • 2016: Ascension

Als Gastmusiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1989 Ferry 'Cross the Mersey
DE22
(17 Wo.)DE
CH12
(4 Wo.)CH
UK1
(10 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1989
mit The Christians, Paul McCartney, Gerry Marsden und Stock Aitken Waterman
1994 Love & Hate
Sweet Revenge
UK97
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1994
Ryūichi Sakamoto feat. Holly Johnson

Videos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Videos des Sängers Holly Johnson, die er ohne seine Gruppe Frankie Goes to Hollywood machte, sind stets bunt und der Sänger lässt dabei gelegentlich homoerotische Konnotationen zu. Er tritt in diesen Videos oftmals mit Anzug und Krawatte auf und nicht selten mit Hut oder bunter Kleidung. Sein bekanntestes Video ist das zu dem Song Love Train. Für die Lieder Americanos, Atomic City, Legendary Children, Love and Hate, Heavens Here, Across the Universe, Disco Heaven und In and Out of Love gibt es ebenfalls Videos.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Interview mit Holly Johnson - Relax- auf stern.de.
  2. Brian May zum 70. Geburtstag: 70 geheime Fakten über den Queen-Gitarristen. 18. Juli 2017, abgerufen am 10. März 2019 (deutsch).
  3. Holly Johnson - Follow Your Heart. Abgerufen am 10. März 2019.
  4. Holly Johnson new album tour interview, The Guardian.
  5. a b c Chartquellen: DE AT CH UK
  6. Gold-/Platin-Datenbanken: DE UK

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]