Iradj El-Qalqili

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Iradj Scheich El-Qalqili (* 24. März 1975 in Berlin) ist ein ehemaliger deutscher Ruderer.

El-Qalqili war Mitglied der deutschen Nationalmannschaft im Rudern für den Ruder-Weltcup 1998 und 1999[1] und hat zahlreiche Medaillen (sechsmal Gold, sechsmal Silber, sechsmal Bronze) auf deutschen (Jahrgangs-)Meisterschaften errudert. Er engagierte sich im Sportsektor in den palästinensischen Autonomiegebieten und war ehrenamtliches Vorstandsmitglied des palästinensischen Ruderverbandes.[2][3] Aufgrund humanitärer Leistungen im Gazastreifen 2004 wurde er von Beduinenstämmen zum Scheich ernannt.

El-Qalqili war mit der deutschen Ruderin Kerstin Kowalski verheiratet, sein Bruder Joel und sein Cousin Jan Herzog sind ebenfalls ehemalige deutsche Ruderer.

Sportliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iradj El-Qalqili begann seine Ruderkarriere beim Berliner Ruder-Club, wechselte kurzzeitig zum Potsdamer Ruder-Club Germania und beendete seine Karriere bei der Rudergesellschaft Wiking (Berlin) nach der Saison 1999. Seine größten internationalen Erfolge waren zwei Einsätze beim Ruder-Weltcup in den Jahren 1998 und 1999 im Zweier ohne Steuermann sowie im Achter der Leichtgewichte.[1] Bei den Ruder-Weltmeisterschaften wurde er nicht eingesetzt. Beim Deutschen Meisterschaftsrudern gewann er zwei Silber- und fünf Bronzemedaillen in den Jahren 1994 bis 1999.[4][5][6] Die Trainer Rita Hendes und Martin Strohmenger hatten den größten Einfluss auf seine kurze sportliche Karriere.

Als Trainer und Funktionär hat El-Qalqili die Mannschaften des Palästinensischen Ruderverbandes den Junioren-Weltmeisterschaften 2002 und 2003, dem asiatischen Olympiaausscheid 2004, und den Ruder-Weltmeisterschaften 2005 und 2006 betreut. Des Weiteren hat er während seines Aufenthaltes an der Wharton Business School das Universitätsruderteam betreut.[7]

Engagement in Palästina[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iradj El-Qalqili hat die Vereinten Nationen bei der Bekämpfung der Korruption in der Palästinensischen Autonomiebehörde unterstützt.[8] Weiterhin hat er von 2003 bis ca. 2007 von Deutschland und den USA aus Jugendarbeit im palästinensischen Rudersport geleistet.[3] Im palästinensischen Ruderverband bekleidete er dazu die Position des „Director of European Affairs“.[3] Schwerpunkte der Arbeit bildeten ein Ruderergometerprojekt für Kinder und Jugendliche im Gazastreifen[9][10][11] sowie die Organisation internationaler Regattabeteiligungen von Mark Gerban und einigen Nachwuchssportlern.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Iradj El-Qalqili bei Worldrowing.com (Datenbank der FISA)
  2. Palestinian Rowing Federation. Archiviert vom Original am 9. April 2009; abgerufen am 5. Februar 2014.
  3. a b c Evi Simeoni (Interviewerin): „Drei bis vier Wochen Training haben die Kinder in Gaza verändert“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 11. November 2003, abgerufen am 5. Februar 2014.
  4. Wilfried Hoffmann: Deutsches Meisterschaftsrudern (DMR) Leichtgewichts-Zweier ohne Steuermann – Männer (Plätze 1 – 3). Rüsselsheimer Ruder-Klub 08, abgerufen am 6. Februar 2014.
  5. Wilfried Hoffmann: Deutsches Meisterschaftsrudern (DMR) Leichtgewichts-Vierer-ohne – Männer (Plätze 1 – 3). Rüsselsheimer Ruder-Klub 08, abgerufen am 6. Februar 2014.
  6. Wilfried Hoffmann: Deutsches Meisterschaftsrudern (DMR) Leichtgewichts-Achter – Männer (Plätze 1 – 3). Rüsselsheimer Ruder-Klub 08, abgerufen am 6. Februar 2014.
  7. Wharton crew and the Gaza Strip. Iradj El-Qalqili, WG ’06. Wharton Journal, 14. November 2005, archiviert vom Original am 10. März 2007; abgerufen am 5. Februar 2014 (englisch).
  8. United Nations Development Programme, Programme of Assistance to the Palestinian People in Jerusalem, Jerusalem Post
  9. Frank Bachner: Die Ruderkinder von Gaza. In: Der Tagesspiegel. 16. Juni 2007, abgerufen am 5. Februar 2014.
  10. (Unbekannter Titel). In: Der Tagesspiegel. 11. Juli 2004, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 5. Februar 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/www.tagesspiegel.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  11. First Ergometre Course in Gaza – a Success. Weltruderverband, 4. November 2003, archiviert vom Original am 29. Dezember 2004; abgerufen am 5. Februar 2014 (englisch).
  12. Interview mit Michael Hein und Iradj El Qalqili. rudern1.de, 24. Januar 2005, archiviert vom Original am 10. August 2007; abgerufen am 5. Februar 2014.