Ironman Hamburg

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Ironman Hamburg
Austragungsort Hamburg
Deutschland Deutschland
Erste Austragung 2017
Veranstalter World Triathlon Corporation
Rekorde
Distanz 3,86 km

180,2 km
42,195 km

Streckenrekord Männer: 7:26:21 h, 2023
Frankreich Denis Chevrot
Frauen: 8:18:20 h, 2022
Deutschland Laura Philipp
Website Offizielle Website

Der Ironman Hamburg ist eine seit 2017 in Hamburg über die Ironman-Distanz (3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen) ausgetragene Triathlon-Sportveranstaltung.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Betreiber des Ironman Hamburg ist die Ironman Germany GmbH, die als Tochtergesellschaft der World Triathlon Corporation zur Wanda Group gehört.[1] Seit der Übernahme der Lagardère Unlimited Events Germany GmbH im Jahr 2016 betreibt sie in Hamburg auch den seit 2002 stattfindenden Hamburg Triathlon und die seit 1996 ausgetragenen Cyclassics Hamburg. Der Ironman Hamburg ist neben dem seit 2002 ausgetragenen Ironman Germany in Frankfurt am Main der zweite von diesem Unternehmen betriebene Triathlon über diese Distanz in Deutschland.

Blick auf den Hamburger Rathausmarkt, wo der Zieleinlauf des Triathlons liegt
Viermal führte die Radstrecke 2017 über die Köhlbrandbrücke über dem Hamburger Hafen

Amateure haben hier die Möglichkeit, sich für den Erwerb eines Startplatzes beim Ironman Hawaii zu qualifizieren, wozu 40 Qualifikationsplätze zur Verfügung stehen. Profi-Triathleten, die um die 80.000 US-Dollar Preisgeld[2] in Hamburg kämpfen, können sich für den mit insgesamt 650.000 US$ ausgeschriebenen Wettkampf in Hawaii über das Kona Pro Ranking System (KPR) qualifizieren.[3] In Hamburg erhalten Sieger und Siegerin je 2000 Punkte, weitere Platzierte eine entsprechend reduzierte Punktzahl. Zum Vergleich: Der Sieger auf Hawaii erhält 8000 Punkte, die Sieger in Frankfurt, Texas, Florianópolis, Cairns und Port Elizabeth jeweils 4000, bei den übrigen Ironman-Rennen entweder 1000 oder 2000 Punkte.[2]

2017

Das Rennen fand erstmals am 13. August 2017 statt – am selben Tag wie der Challenge Regensburg. Es gingen etwa 2500 Athleten an den Start.

2018

Bei der zweiten Austragung im Juli 2018 musste das Rennen statt dem Schwimmen mit einem 6-km-Lauf gestartet werden, da die Blaualgen-Konzentration im Wasser der Alster zu hoch war und die Schwimmdistanz nicht ausgetragen werden konnte.[4] Die Zeiten dieses Jahres sind somit nicht international und mit anderen Rennen zu vergleichen, die Teilnehmer konnten sich hier aber dennoch für einen Startplatz beim Ironman Hawaii (Ironman World Championships) qualifizieren und die Ergebnisse wurden als Deutsche Meisterschaft auf der Langdistanz gewertet.[5]

2020

Die Austragung 2020, die für den 21. Juni geplant war, musste wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben werden und als neuer Termin wurde der 6. September in Aussicht gestellt.[6][7]

2021

Für die vierte Austragung am 19. August 2021 waren nur im Frauen-Startfeld Profi-Athleten gemeldet und für die Frauen wurden 50.000 US-Dollar als Preisgeld ausgeschrieben. Laura Zimmermann konnte mit ihrer Siegerzeit von 8:54:31 h einen neuen Streckenrekord aufstellen und der frühere Leichtgewichts-Ruderer Lars Wichert konnte bei seinem ersten Start auf der Triathlon-Langdistanz in 8:12:46 h das Rennen der Männer für sich entscheiden.

2022

Im Juni 2022 wurden im Rennen der Frauen die Ironman European Championships ausgetragen. Bei den Männern waren erneut keine Profi-Athleten am Start. Laura Philipp konnte ihren EM-Titel mit Streckenrekord verteidigen und dabei mit 8:18:20 eine neue Bestzeit innerhalb der Ironman Rennserie aufstellen.[8]

2023

Im Juni 2023 wurden hier bei der sechsten Austragung im Männer-Rennen die Ironman European Championships ausgetragen und der Franzose Denis Chevrot verbesserte den Streckenrekord auf 7:26:21 Stunden. Bei den Frauen waren keine Profi-Athletinnen am Start.
An diesem 4. Juni kam es während des Rennens zu einem Frontalzusammenstoß zwischen einem Kameramotorrad und einem radfahrenden Triathleten[9] und der verunfallte Motorradfahrer starb noch an der Unfallstelle. Der Triathlet zog sich schwere Verletzungen zu und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Kameramann erlitt einen Schock und wurde ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht.[10] Zu einem Rennabbruch kam es nicht.[11][12]

Streckenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem zunächst männliche und weibliche Profis in separaten Startgruppen ihr Rennen begonnen haben, findet für die Amateure ein rollierender Start statt. Die Teilnehmer, erhalten jeweils gruppenweise zu je rund einem halben Dutzend Athleten gleichzeitig die Startfreigabe, die individuelle Wettkampfzeit wird mittels Transpondern und zu überlaufender Zeitnahmematten gemessen. Vorteil dieser Maßnahme ist, dass hierdurch die Teilnehmer frühzeitig entzerrt werden und so Pulkbildung auf der Radstrecke reduziert wird. Nachteil ist, dass aus der Reihenfolge des Zieleinlaufs nicht auf die Reihenfolge in der Wertung geschlossen werden kann.

Die Erstaustragung ging über die folgenden Strecken:

  • Die 3,8 km lange Schwimmdistanz führte nach dem Start am Jungfernstieg M-förmig durch die Binnen- und Außenalster, wobei es in der Mitte einen kurzen Landgang gab.[13]
  • Die Radstrecke über 180 km geht über zwei Runden und führte durch die HafenCity und durch die südliche Metropolregion Hamburgs. Die Köhlbrandbrücke wird dabei viermal überquert.[1] 2021 ging das Rennen über einen anderen, drei Mal zu absolvierenden Rundkurs.[14]
  • Der abschließende 42,2 Kilometer lange Marathonlauf geht über vier Runden entlang der Binnen- und Außenalster mit dem Ziel Rathausmarkt.

Siegerliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer Frauen
N ° Datum/Jahr Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
6 4. Juni 2023 FrankreichFrankreich Denis Chevrot (SR) Belgien Pieter Heemeryck Danemark Kristian Hogenhaug
5 5. Juni 2022 Deutschland Sascha Hubbert Deutschland Jonas Weller Danemark Lasse Hoj Christensen
4 29. Aug. 2021 Deutschland Lars Wichert Deutschland Jan Stelzner Deutschland Alexander Siegmund
3 28. Juli 2019 Danemark Kristian Hogenhaug Schweiz Ruedi Wild Deutschland Paul Schuster
2 29. Juli 2018 * Belgien Bart Aernouts Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Joe Skipper Sudafrika James Cunnama
1 13. Aug. 2017 Sudafrika James Cunnama Deutschland Horst Reichel Deutschland Markus Fachbach
Jahr Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
2023 Deutschland Marit Bergmann NiederlandeNiederlande Kyra Meulenberg Deutschland Kristina Seidel
2022 Deutschland Laura Philipp (SR) Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chelsea Sodaro FrankreichFrankreich Manon Genêt
2021 Deutschland Laura Zimmermann AustralienAustralien Renee Kiley Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lauren Brandon
2019 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Susie Cheetham Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sarah Piampiano Deutschland Julia Gajer
2018 AustralienAustralien Sarah Crowley Deutschland Katharina Grohmann Danemark Maja Stage Nielsen
2017 Deutschland Daniela Sämmler OsterreichÖsterreich Eva Wutti Deutschland Julia Ertmer
  Ironman European Championship     Deutsche Meisterschaft auf der Triathlon-Langdistanz  
* 
Austragung als Duathlon (Laufen, Radfahren, Laufen)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Daniel Eilers: Ironman kommt nach Hamburg In: tri-mag.de 15. September 2016
  2. a b Punkte- und Preisgeldverteilung für Profi-Triathleten In: ironman.com
  3. Professional Athlete Qualification & Validation. In: ironman.com.
  4. Blaualgen: Kein Schwimmen in der Alster beim Ironman (27. Juli 2018)
  5. BJÖRN STEINMETZ: "AN DEN KONA-SLOTS UND DEN DEUTSCHEN MEISTERSCHAFTEN ÄNDERT SICH NICHTS" (27. Juli 2018)
  6. Ironman Hamburg wird verschoben. In: ndr.de. 6. April 2020, abgerufen am 7. April 2020.
  7. TRIATHLON-COMEBACK: WTS-RENNEN UND IRONMAN HAMBURG AN EINEM WOCHENENDE (13. Mai 2020)
  8. NDR: Ironman in Hamburg: Überragende Philipp gewinnt EM-Gold in Bestzeit. Abgerufen am 7. Juni 2022.
  9. Horror-Unfall beim Ironman Hamburg: Motorradfahrer gestorben. 4. Juni 2023, abgerufen am 4. Juni 2023.
  10. Hamburger Abendblatt – Hamburg: Toter bei Ironman in Hamburg – ARD bricht Übertragung ab. 4. Juni 2023, abgerufen am 4. Juni 2023 (deutsch).
  11. sportschau.de: Unfall bei Ironman: Motorradfahrer kommt bei Kollision mit Radfahrer ums Leben. Abgerufen am 5. Juni 2023.
  12. Süddeutsche Zeitung: Tödlicher Unfall beim Ironman Hamburg, Motorradfahrer stirbt. 4. Juni 2023, abgerufen am 4. Juni 2023.
  13. Achim Leoni: Mega-Events: Was der Ironman Hamburg bringt. In: Hamburger Abendblatt. 16. September 2016;.
  14. Neue Radstrecke beim Ironman Hamburg (4. März 2022)