Jacques Tourneur

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Jacques Tourneur (* 12. November 1904 in Paris; † 19. Dezember 1977 in Bergerac im Département Dordogne) war ein französischer Filmregisseur mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft. Einige seiner Filme wie Katzenmenschen oder Goldenes Gift gelten heute als Meisterwerke.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jacques Tourneur kam 1914 zusammen mit seinem Vater, dem französischen Filmregisseur Maurice Tourneur in die USA. 1919 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1929 traf Tourneur bei den Dreharbeiten seines Vaters zum deutschen Film Das Schiff der verlorenen Menschen seine künftige Ehefrau, die Schauspielerin Christiane Virideau. Nachdem er seinem Vater bei dessen Projekten assistiert hatte, drehte Tourneur 1931 den französischen Film Tout ça ne vaut pas l’amour.

Als Leiter des zweiten Drehteams von David O. Selznicks Literaturverfilmung Flucht aus Paris (1935) traf er auf den Regisseur Val Lewton, der ihn nach Übernahme der neuen „Horror-Abteilung“ bei RKO 1942 bat, sein erster Regisseur zu werden. Das Resultat waren künstlerisch herausragende Filme wie Katzenmenschen (Cat People, 1942) und Ich folgte einem Zombie, und das trotz eines verhältnismäßig geringen Budgets. 1947 gelang ihm mit dem vielschichtigen, atmosphärisch dichten Film Goldenes Gift mit Robert Mitchum, Kirk Douglas und Jane Greer in den Hauptrollen ein Meisterwerk des Film Noir.

Nachdem Tourneur 1950 für den von ihm geliebten Stoff des Western Stars in My Crown mit Joel McCrea aus künstlerischem Idealismus die Dominanz von Kategorien des Einspielergebnisses abgelehnt hatte, erhielt er von den großen – vor allem an Gewinn-Maximierung orientierten – Hollywood-Studios keine hochdotierten Aufträge mehr und musste sich für den Rest seiner Karriere auf die Herstellung von finanziell weniger gut ausgestatteten Filmen und Fernsehserien beschränken. Hierbei entstanden einerseits produktionsbedingt auf den Mainstream ausgerichtete filmische Beiträge u. a. zu Bonanza, Unglaubliche Geschichten (The Twilight Zone) oder The Barbara Stanwyck Show, andererseits aber auch künstlerische Filme wie der subtile und hintergründige Horror-Klassiker Der Fluch des Dämonen mit Dana Andrews.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chris Fujiwara: Jacques Tourneur. The Cinema of Nightfall. McFarland, Jefferson, N.C. 1998, 328 S., ISBN 0-7864-0491-4.
  • Norbert Grob: Jacques Tourneur. 1904–1977. In: Thomas Koebner (Hrsg.): Filmregisseure. Biographien, Werkbeschreibungen, Filmographien. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-010662-4, S. 755–757.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]