James Lee Byars

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James Lee Byars (* 10. April 1932 in Detroit; † 23. Mai 1997 in Kairo) war ein US-amerikanischer Künstler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Byars studierte in seiner Heimatstadt an der Wayne State University von 1955 bis 1959 Kunst, Psychologie und Philosophie. Anfang der 50er Jahre besuchte er die „Merríl Palmer School for Human Development“. Sein Interesse galt dem Mythos, der Magie und der Verrücktheit. Ab 1957 unternahm er mehrere Reisen nach Japan, unter anderem nach Kyoto. 1960 stellte er Skulpturen aus Stein für das Whitney Museum of American Art in New York her und führte 1967 The Gold Thread Parade (Goldfadenparade) im Morgengrauen in der Wall Street in New York auf. 1969 erhielt er eine Einladung an das Hudson Institute in Croton-On-Hudson in New York und gründete dort das „World Question Center“. Im gleichen Jahr lernte er die Wittgenstein-Expertin Elizabeth Anscombe in Oxford und Joseph Beuys in Düsseldorf kennen. Seit den frühen 1970er Jahren war der amerikanische Künstler insbesondere in Europa mit Performances, Objekten, Skulpturen und Räumen international präsent.

Golden Tower in Venedig

1974 war er Gast des Berliner Künstlerprogramms des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Berlin, wo er den Golden Tower (Der goldene Turm) in der Galerie Springer konzipierte, der in mehreren Versionen, u. a. auf der documenta 7 in Kassel, gezeigt wurde. Werke von James Lee Byars wurden auch auf der documenta 5, der documenta 6 und der documenta 8 gezeigt. 1980 und 1986 nahm er an den Biennalen in Venedig teil und nannte sich dort 1986 „Poet of the Gondola“ (Dichter der Gondola). Auf der Ausstellung „Alchimia“ zeigte er The Golden Tower with Changing Tops (Der goldene Turm mit wechselnden Spitzen).

1994 wurde ihm (dem „Magier der Stille“) der Wolfgang-Hahn-Preis verliehen. Das Museum Ludwig, Köln erhielt dafür als Dauerleihgabe der Freunde des Museums The Perfect Smile, das erste immaterielle Kunstwerk in einem Museum.

James Lee Byars lebte und arbeitete in New York und Kairo.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Deecke: James Lee Byars Monografie. In: KUNSTmagazin Nr. 1 / 1979, Jg. 19, D. 40ff.
  • Thomas Deecke: James Lee Byars. Katalog Westfälischer Kunstverein, Münster 1982.
  • Suzanne Paget: James Lee Byars. Katalog Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, 1983.
  • Rudi Fuchs: The cube book – James Lee Byars. Katalog Stedelijk Van Abbemuseum Eindhoven, 1983.
  • Jürgen Harten: James Lee Byars – Palast der Philosophie. Katalog Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 1986.
  • Rudi Fuchs: James Lee Byars – The palace of good luck. Katalog Castello di Rivoli, 1989.
  • Wieland Schmied: GegenwartEwigkeit. Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit, Martin-Gropius-Bau Berlin, 7. April bis 24. Juni 1990, Edition Cantz, Stuttgart 1990; ISBN 3-89322-179-4
  • Guy Schraenen: James Lee Byars – Perfect is my death word. Katalog Neues Museum Weserburg Bremen, 1995
  • Viola Michely: Glück in der Kunst? Das Werk von James Lee Byars (Dissertation Bochum 1998), Reimer Verlag Berlin 1999.
  • Carl Haenlein (Hrsg.): James Lee Byars – The Epitaph of Con. Art is which Questions have disappeared? Katalog der Kestner-Gesellschaft, Hannover zur Ausstellung vom 3. Juli – 18. September 1999.
  • Viola Michely: Tod als Performance? James Lee Byars oder Es lebe die performative Kraft der Kunst, in: Kunstforum International Bd. 152 Okt. - Dez. 2000, Kunst ohne Werk, S. 104–118.
  • Viola Michely: Briefkunstwerke – gefaltet, geknittert und gekräuselt, die ganze sinnliche Welt zu Händen, in: Katalog der Ausstellung: James Lee Byars, Briefe an Joseph Beuys, Museum Schloss Moyland, 2000.
  • K. Ottmann: James Lee Byars – Leben, Liebe und Tod. Katalog Schirn-Kunsthalle Frankfurt a. M., 2004.
  • Viola Michely: Das Present Perfect der Malerei, in: K.Ottmann: James Lee Byars – Leben, Liebe und Tod, s. o., S. 133–142.
  • Thomas Deecke: James Lee Byars – „Say something perfect about me“ In: Künstler – Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst. Ausgabe 76, Heft 24, München 2006.
  • Viola Michely: Warum James Lee Byars Künstler wurde oder die ewige Suche nach Vollkommenheit, in: I’m full of Byars. Eine Hommage. Katalog der Ausstellung Kunsthalle Bern, 2008, S. 198–218.
  • Heinrich Heil: Im Nu des Perfekten. Werke von James Lee Byars und 100 Haiku für jetzt. Piet Meyer Verlag, Bern 2010, ISBN 978-3-905799-08-8.
  • Viola Michely: James Lee Byars Bril’s Gone – Ein Stück in drei Akten, in: Liebling Moyland, Museum Schloss Moyland 2017.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Beschreibung auf der Website des Museums, abgerufen am 29. März 2013 (englisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]