Jean Shrimpton

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Jean Shrimpton (1965)
Bericht der ABC über Shrimptons Besuch beim Melbourne Cup 1965

Jean Rosemary Shrimpton (* 7. November 1942 in High Wycombe, Buckinghamshire) ist ein britisches Model. Sie wurde vor allem während der Swinging Sixties unter dem von ihr ungeliebten Spitznamen The Shrimp (deutsch ‚Die Garnele‘) bekannt und gilt als eines der ersten Supermodels.[1][2][3]

Leben und Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shrimpton wurde 1942 in High Wycombe geboren und wuchs in einer ländlichen Gegend auf.[3] Ihre drei Jahre jüngere Schwester Chrissie Shrimpton war Mitte der 1960er Jahre drei Jahre mit Mick Jagger liiert und ebenfalls als Model tätig.[4]

Mit 17 Jahren begann sie eine Ausbildung zur Sekretärin am Langham Secretarial College in London. 1961 sprach sie der Regisseur Cy Endfield an einem Zebrastreifen an, weil er noch eine Darstellerin für seinen Film Die geheimnisvolle Insel suchte.[3] Nachdem die Produzenten des Filmes sie entgegen der Empfehlung des Regisseurs abgelehnt hatten, schlug Endfield ihr vor, einen Modelkurs am Lucie Clayton College zu besuchen.[3] Bald darauf erhielt sie erste Aufträge als Katalogmodel und für Magazine. Bei einem Shooting für das Magazin Vogue lernte sie den Fotografen David Bailey kennen. Shrimpton wurde bald zu Baileys Muse und ging mit ihm auch eine Beziehung ein, nachdem dieser sich von seiner ersten Frau hatte scheiden lassen.[3] Später war sie mit dem Schauspieler Terence Stamp und dem Dichter Heathcote Williams liiert.[3]

Die Zeitschrift Glamour erhob sie im Juni 1963 zum „Model of The Year“. Mitte der 1960er Jahre erreichte sie den Höhepunkt ihrer Karriere und gehörte mit einem Stundenlohn von umgerechnet 240 D-Mark zu den bestbezahlten Models dieser Zeit.[5] Richard Avedon fotografierte sie für einen Titel von Harper’s Bazaar im April 1965 in einem Raumanzug.[6] Ihre Kleidung bei der Anreise zum australischen Melbourne Cup 1965 führte jedoch zu einem Eklat, da Shrimpton in einem für die damaligen Verhältnisse ungewöhnlich kurzen, kniefreien Etuikleid erschien. Zudem hatte sie auf die für Damen üblichen Kniestrümpfe und Handschuhe sowie einen Hut verzichtet und trug als Accessoire eine Herrenuhr.[5][1][4] Nach einer Rüge durch den Vorstand des Victorian Racing Club of Australia, der ihren Aufzug „eine Schande“ nannte, passte Shrimpton ihr Outfit für das Rennen und die Siegerehrung an die „einheimischen Bekleidungsvorschriften“ an.[5] Die weltweiten Schlagzeilen und Fotos machten sie jedoch international bekannt und ebneten den Weg für den von Mary Quant kreierten Minirock.[7]

Im Jahr 1967 trat sie im Film Privileg an der Seite von Paul Jones auf. 1970 war sie in Double Pisces, Scorpio Rising zu sehen.

Sie zog sich 1972 vom Modeln zurück. Mit ihrem damaligen Lebensgefährten Malcolm Richey zog sie nach Cornwall, wo sie in Marazion einen Antikwarenladen eröffnete.[3] 1979 heiratete sie den Fotografen Michael Cox und nahm den Namen Jean Cox an.[8] Kurz darauf erwarb sie ein Hotel in Penzance, das später von Shrimptons Sohn geführt wurde.[9]

Im Jahr 1990 veröffentlichte sie ihre Autobiografie Jean Shrimpton: An Autobiography.

Verfilmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 2012 ausgestrahlten BBC-Fernsehvierteiler We’ll Take Manhattan, der unter anderem Shrimptons Liebesbeziehung zum Fotografen David Bailey behandelt, wurde sie von der Schauspielerin Karen Gillan dargestellt.[10][11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean Shrimpton: The Truth About Modelling. W. H. Allen, 1964
  • Jean Shrimpton: Jean Shrimpton: An Autobiography. Time Warner Paperback, 1991, 2. Auflage, ISBN 978-0-7474-0962-5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jean Shrimpton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Model Jean Shrimpton recollects the stir she caused on Victoria Derby Day in 1965 bei dailytelegraph.com.au, abgerufen am 9. Oktober 2012
  2. David Mansour: From Abba to Zoom: A Pop Culture Encyclopedia of the Late 20th Century Andrews McMeel Publishing, 2005, ISBN 978-0-7407-5118-9, Seite 430
  3. a b c d e f g The Saturday interview: Jean Shrimpton bei guardian.co.uk, abgerufen am 9. Oktober 2012
  4. a b Jean Shrimpton in Melbourne bei milesago.com, abgerufen am 9. September 2012
  5. a b c Jean Shrimpton in Der Spiegel 46/1965, Seite 172
  6. Jean Shrimpton - 60's Supermodel bei devorahmacdonald.blogspot.de, abgerufen am 9. Oktober 2012
  7. Topmodels bei einestages.spiegel.de, abgerufen am 14. Oktober 2012
  8. Once the Face of the '60s, Jean Shrimpton Is Now the Model of An English Innkeeper bei people.com, abgerufen am 9. Oktober 2012
  9. The Abbey – FAQ (Memento vom 2. September 2011 im Internet Archive) bei theabbeyonline.co.uk, abgerufen am 9. Oktober 2012
  10. We’ll Take Manhattan bei bbc.co.uk, abgerufen am 9. Oktober 2012
  11. Return of the Shrimp bei express.co.uk, abgerufen am 9. Oktober 2012