Jella Haase

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Jella Haase im schwarzen Trägerkleid vor Sponsorenwand
Jella Haase, 2023

Jella Haase (* 26. Oktober 1992[1] in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin. Im Jahr 2011 wurde sie mit dem Bayerischen Filmpreis als Beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. Der Durchbruch gelang ihr 2013 als Chantal in Fack ju Göhte. Für ihre Nebenrolle in Lieber Thomas (2021) gewann sie den Deutschen Filmpreis. Für ihre Hauptrolle in Kleo (2022) gewann sie den Deutschen Fernsehpreis 2023.

Leben und Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jella Haase wurde als Tochter eines Technikers und einer Zahnärztin in Berlin-Kreuzberg geboren, wo sie auch aufwuchs. Sie machte 2013 ihr Abitur. Eine Schauspielschule besuchte sie nicht.[2] Jella Haase begann schon als Kind mit dem Theaterspiel.[3] 2009 stand sie für ihren ersten Kurzfilm Der letzte Rest vor der Kamera, ihre erste Hauptrolle spielte sie im Fernsehfilm Mama kommt! Es folgten weitere Fernsehproduktionen, darunter zwei Auftritte in Polizeiruf 110. 2010 war sie in sechs Folgen des transmedialen Projekts Alpha 0.7 – Der Feind in dir des SWR zu sehen.

2011 war sie in Männerherzen … und die ganz ganz große Liebe (Drehbuch und Regie: Simon Verhoeven) zum ersten Mal im Kino zu sehen. Im selben Jahr übernahm sie eine tragende Rolle in David Wnendts Neonazi-Milieustudie Kriegerin. Für diese Darstellung und ihre Rolle im ebenfalls 2011 veröffentlichten Lollipop Monster erhielt sie beim Bayerischen Filmpreis 2011 den Preis als Beste Nachwuchsdarstellerin.[4] Anfang 2013 wurde der Tatort Puppenspieler ausgestrahlt, in dem sie eine minderjährige Prostituierte darstellt, die sich beim Sex mit einem Richter filmen lässt und diesen dann mit dem Video erpressen will. Sie erhielt dafür im Juni 2013 den Günter-Strack-Fernsehpreis als beste Schauspielerin.[5]

Jella Haase, 2017

In der Kinokomödie Fack ju Göhte, dem besucherstärksten deutschen Film des Jahres 2014, war Haase als Schülerin Chantal zu sehen. Für diese Leistung wurde sie für den Deutschen Filmpreis für die Beste weibliche Nebenrolle nominiert. Den Part der Chantal übernahm sie ebenso in den Fortsetzungen Fack ju Göhte 2 (2015), Fack ju Göhte 3 (2017) und Chantal im Märchenland (2024). Für den zweiten Teil gewann sie gemeinsam mit Lena Klenke und Gizem Emre den Bayerischen Filmpreis sowie den Filmpreis Jupiter. Darüber hinaus wurde Haase bei der Berlinale 2016 als deutscher Shooting Star geehrt.[6] Im selben Jahr übernahm sie im Tatort Auf einen Schlag (2016) die Rolle der Polizeianwärterin Maria Mohr.[7]

In den Jahren 2019 bis 2021 gehörte sie dem Ensemble der Volksbühne Berlin an.[8][9]

Für ihre Darstellung der Edelprostituierten Mieze in Burhan Qurbanis Spielfilm Berlin Alexanderplatz erhielt Haase 2020 eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis für die Beste weibliche Nebenrolle. 2020 spielte sie die Hauptrolle in dem Kinderfilm Paule und das Krippenspiel von Karola Hattop.[10] Bei der Berlinale 2021 wurde sie in die internationale Kinder- und Jugendfilmjury der Sektion Generation berufen.[11] Im selben Jahr folgte die Nebenrolle der Katarina in Andreas Kleinerts Filmbiografie Lieber Thomas, für die sie 2022 erstmals den Deutschen Filmpreis gewann. In der 2022 erschienenen achtteiligen Netflix-Serie Kleo spielte sie in der Titelrolle eine Auftragsmörderin, die im Dienst der Staatssicherheit stand und sich nach ihrer Inhaftierung und dem Zusammenbruch der DDR auf einen Rachefeldzug begibt. Hierfür gewann sie den deutschen Fernsehpreis 2023 für die beste Schauspielerin.[12]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kinofilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurzfilme

  • 2009: Der letzte Rest
  • 2010: Orpheus
  • 2011: Licht
  • 2020: Paule und das Krippenspiel
  • 2023: God Has Forgotten Us in the Backseat of a Locked Car During Summer

Fernsehfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehserien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2016: Jenny Slate als Gidget in Pets
  • 2017: als Burgfräulein Bö in Ritter Rost 2: Das Schrottkomplott

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jella Haase – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 30. Geburtstag von Jella Haase – Mutter Gundi klärt uns auf (Memento vom 26. Oktober 2022 im Internet Archive). In: radioeins.de, 26. Oktober 2022.
  2. Jella Haase im Munzinger-Archiv, abgerufen am 15. Januar 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. Jella Haase bei alpha07.de (Memento vom 4. Januar 2015 im Internet Archive)
  4. Ministerpräsident Horst Seehofer verleiht 33. Bayerischen Filmpreis (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) Pressemitteilung auf bayern.de, 20. Januar 2012.
  5. Nachwuchspreis für „Fliehkraft“. (Memento vom 3. Juli 2014 im Internet Archive) In: n-joy.de, 5. Juni 2013
  6. Jella Haase ist der deutsche Shooting Star 2016. In: mediabiz.de. Blickpunkt:Film, 15. Dezember 2015, abgerufen am 15. Dezember 2015.
  7. Winfried Schenk: Tatort "Drei Engel für Dresden" wird 2016 gesendet. In: Menschen in Dresden. 11. September 2014, abgerufen am 17. November 2023 (deutsch).
  8. Berliner Volksbühne engagiert Jella Haase. In: rbbKultur vom 12. April 2019. Abgerufen am 7. Juni 2022.
  9. Miriam Stein: Krasse Figur! Eine Begegnung mit Jella Haase, der aufregendsten Schauspielerin Deutschlands. In: Harper’s Bazaar vom 16. Januar 2022. Abgerufen am 7. Juni 2022.
  10. KiKA sendet Krippenspiel-Film an Heiligabend. Abgerufen am 20. Juli 2021.
  11. Internationale Kurzfilmjury. In: berlinale.de (abgerufen am 19. Februar 2021).
  12. Deutscher Fernsehpreis 2023: Jella Haase als Beste Schauspielerin für »Kleo« ausgezeichnet. In: Der Spiegel. 28. September 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 14. Oktober 2023]).
  13. Die ROMY-Preisträger: Die ganze Vielfalt von Film und Fernsehen. In: Kurier.at. 22. April 2023, abgerufen am 23. April 2023.
  14. Preisträger*innen, Website des Deutschen Schauspielpreis, abgerufen am 15. Februar 2024