Jerusalema

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Jerusalema
Master KG
Veröffentlichung 29. November 2019
Länge 5:42 Min.
Genre(s) Gospel-House, Disco
Text Kgaogelo Moagi, Nomcebo Zikode
Musik Kgaogelo Moagi, Nomcebo Zikode
Album Jerusalema

Jerusalema ist ein Lied, das der südafrikanische Komponist und Produzent Master KG (mit bürgerlichem Namen Kgaogelo Moagi) im Jahr 2019 mit seiner Schwester, der Sängerin Nomcebo Zikode aufgenommen hat. Im Jahr 2020 wurde der Song durch selbstaufgenommene Tanzvideos von Menschen aller Altersgruppen zu einem weltweiten viralen Hit.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moagi (geboren 1996) stammt aus einem Dorf in der südafrikanischen Provinz Limpopo. Dort fing er als Jugendlicher an, am Computer Musik zu produzieren. Im Jahr 2018 hatte er einen ersten Erfolg mit seiner Debütsingle Skeleton Move. Es folgten Konzerte in großen Arenen. 2019 fiel Moagi die Melodie zu Jerusalema ein: „Ich hatte diese wunderschöne Melodie gefunden und habe sie immer und immer wieder gespielt. Sie war spirituell, ich konnte nicht genug davon bekommen.“ Er nahm dann den Song, der von entspannten Afrobeats geprägt ist, mit Nomcebo Zikode auf. Der Text des Liedes ist auf Zulu, der meistgesprochenen Sprache der elf Amtssprachen Südafrikas. In dem Text wird Jerusalem als Ort der Sehnsucht und der Hoffnung besungen: „Jerusalem ist meine Heimat, bitte geh mit mir, bitte beschütze mich und lass mich nicht zurück.“ Mit dem Lied werde Gottes Schutz und Führung erbeten, sagte Moagi in einem Interview.[1]

Dance-Challange[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Videoclip zu einem Remix des Songs von Moagi feat. Burna Boy verbreitete sich online auch außerhalb Südafrikas.[2] Nachdem die Tanzgruppe Fenómenos do Semba aus Angola ein Video dazu veröffentlicht hatte, begann ein Video-Boom, der das Lied weltweit bekannt machte. Während der gerade grassierenden Corona-Pandemie stellten immer mehr Gruppen und Organisationen ihre Aufnahmen unter #jerusalemadancechallenge ins Netz. Darunter waren nicht nur Private und Vereine, sondern Schulen. Feuerwehren, Polizeieinheiten und Firmen bis zu ganzen Krankenhäusern mit teils aufwendigen Produktionen. Der Song hat zwar keine durch das Originalvideo vorgegebene Choreographie, in allen Videos sind eigene Tanzbewegungen zu sehen, die häufigsten verwendeten Grundschritte sind jedoch: Einen Fuß vor, viermal auf den Boden tippen, dann aufs andere Bein wechseln und mit dessen Fuß wieder viermal auf den Boden tippen.[3]

Im Februar 2021 wurde bekannt, dass durch den Rechteinhaber Warner Music nachträgliche Nutzungsgebühren in Höhe von bis zu 4000 Euro von teilnehmenden Organisationen gefordert wurden.[4][5] In diesen schwierigen Zeiten sei es wichtiger denn je, dass Künstler und Künstlerinnen für ihre Musik bezahlt würden, wenn sie von Dritten genutzt wird, um ihre Reputation zu steigern, begründete Warner die Forderung.[6] In diesem Zusammenhang gab die Künstlerin Nomcebo Zikode in Interviews an, bis Juli 2021 noch immer keinen einzigen Cent an dem Lied verdient zu haben.[7]

Jerusalema kam in zahlreichen Ländern auf Platz eins der Charts, darunter Südafrika, Frankreich, Rumänien, Portugal und Italien.[8]

Charts und Chartplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungen[9]Höchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)3 (46 Wo.)46
 Österreich (Ö3)2 (42 Wo.)42
 Schweiz (IFPI)1 (81 Wo.)81
 Vereinigtes Königreich (OCC)55 (12 Wo.)12
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (2020)[10]Platzie­rung
 Deutschland (GfK)49
 Österreich (Ö3)37
 Schweiz (IFPI)7
ChartsJahres­charts (2021)[11]Platzie­rung
 Deutschland (GfK)34
 Österreich (Ö3)33
 Schweiz (IFPI)2

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jerusalema - Der Song, der die Welt zum Tanzen bringt! In: Antenne Niedersachsen. Abgerufen am 17. November 2020.
  2. Master KG feat. Nomcebo Zikode - "Jerusalema". In: WDR -EinsLive. 2. Oktober 2020, abgerufen am 8. Dezember 2020.
  3. So spektakulär tanzt das LKH Graz zu "Jerusalema", Kleine Zeitung am 16. Februar 2021
  4. Jerusalema Challenge kostet Organisationen nachträglich Geld. In: Spiegel. Abgerufen am 15. Februar 2021.
  5. Jerusalema-Challenge: Nach dem Tanz wird kassiert. In: nordbayern.de. 17. Februar 2021, abgerufen am 20. Februar 2021.
  6. Göran Schattauer: Saftige Rechnungen für Jerusalema-Tanz: Warner Music fordert von Polizei und Feuerwehr Geld für Liednutzung. In: Focus. Focus, 16. Februar 2021, abgerufen am 13. Juni 2023 (deutsch).
  7. ‘I haven’t been paid a cent’: Jerusalema singer’s claim stirs row in South Africa. 13. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021 (englisch).
  8. Claudia Bröll: Wie „Jerusalema“ zum Lied des Sommers wurde. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 26. August 2020, abgerufen am 17. November 2020.
  9. Chartquellen: DE AT CH UK
  10. Jahreschart 2020: DE AT CH
  11. Jahrescharts 2021: DE AT CH UK