Joachim Burser

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Joachim Burser (andere Schreibweise: Joachim Burscher) (* um 1583 in Kamenz; † 28. August 1639 in Sorø) war ein deutscher Arzt und Apotheker sowie Professor für Medizin und Botanik in Dänemark.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joachim Burser war einer von elf Söhnen des Kamenzer Apothekers Johannes Burser, einem engen Freund des botanisch interessierten Mediziners Johannes Franke, der von 1581 bis 1600 in Kamenz als Stadtphysikus wirkte.[1] Er studierte Medizin und Botanik und wurde Schüler des Botanikers Caspar Bauhin in Basel. Burser promovierte im Jahre 1614 an der Universität Basel mit einer philosophisch-medizinischen Abhandlung.[2] Danach unternahm Burser zunächst botanische Reisen durch Deutschland, Österreich, Böhmen, die Schweiz, Norditalien, Südfrankreich und die Pyrenäen, bevor er sich ab 1615 als Stadtarzt (Physikus) in Annaberg niederließ.[1] Am 2. September 1617 heiratete Burser in Annaberg Christina Seyffart, die Tochter des Erbbesitzers von Schönfeld Jobst Seyffart.[3]

Im Jahre 1625 wurde Burser als Professor für Medizin und Botanik an die Ritterakademie Sorø berufen.[1] Ab 1631 war Burser bis zu seinem Tode im Jahre 1639 als Apotheker tätig.[1]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Herbarium von Joachim Burser ist eine der größten und am besten erhaltenen Sammlungen der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Einige Pflanzen aus dieser Sammlung wurden unter anderem auch von Carl von Linné als Typusexemplare verwendet, wenn sie nicht in seinem eigenen Herbarium vorhanden waren. Einige Bände gingen beim großen Stadtbrand 1702 in Uppsala verloren. Der Rest wurde in der Bibliothek der Universität Uppsala aufbewahrt und 1854 dem dort ansässigen botanischen Museum übergeben.[1][4]

Ehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der österreichische Botaniker Nikolaus Joseph von Jacquin benannte zu Ehren Bursers die Gattung Bursera, die Typusgattung der Balsambaumgewächse (Burseraceae).[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Dietrich Hanspach (1995): Der Kamenzer Botaniker Joachim Burser und die in seinem Hortus siccus für die Lausitz verzeichneten Pflanzen. Berichte der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz 4: Seiten 39–53.
  2. Joachim Burser: Theoremata Miscellanea Philosophico-Medica, magnâ ex parte paradoxa. Joh. Jacob Genath, Basel 1614.
  3. Theodorus Albinus: Mysterium Coniugii Magnum. Uber die Wort des heiligen Apostels Pauli an die Epheser am 5. Cap. Das Geheimnüß ist groß/ ... Georg Hoffmann, Freiberg 1617. (Predigt zur Hochzeit)
  4. Evolutionsmuseet Uppsala (abgerufen am 8. Dezember 2017)
  5. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, 2016, ISBN 978-3-946292-10-4. doi:10.3372/epolist2016 Volltext-PDF.