Johann Jakob Zeiller

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Fresko in der Kuppel der Stiftskirche von Kloster Ettal
Fresken in der Kirche von Elbigenalp
Chorfresko in der Pfarrkirche von Elbigenalp
Fresko in der Kirche von Bichlbach
Fresko in der Anastasiakapelle in Kloster Benediktbeuern
Hochaltarbild in der Pfarrkirche von Stanzach

Johann Jakob Zeiller oder Zeiler (* 8. Juli 1708 in Reutte, Tirol; † 8. Juli 1783 ebenda) war ein österreichischer Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Jakob Zeiller wurde bereits als Knabe in der Reuttener Tafelmalerschule von seinem Vater Paul Zeiller (1658–1738) unterrichtet. 1723 begann seine Lehrzeit bei Sebastiano Conca in Rom und anschließend von 1729 bis 1732 bei Francesco Solimena in Neapel. Von dort aus zog Johann Jakob Zeiller direkt nach Wien, wo er sich ab 1733 bis einschließlich 1743 als Mitarbeiter von Paul Troger betätigte. Nebenbei besuchte Zeiller in Wien zielstrebig die Kunstakademie, nur um den begehrten Titel eines kaiserlichen Hofmalers zu erlangen. Durch dieses 1737 erlangte Privileg konnte er frei von aller Gewerbesteuer, mit soviel Gehilfen als nötig nicht nur in den k.k. Erbländern, sondern auch im „Reich“ arbeiten.

Durch Vermittlung von Paul Troger, dessen Manier Zeiller beherrschte, erhielt er den ersten Großauftrag zur Freskierung der neuerbauten Zisterzienserstiftskirche in Fürstenzell. Sein großes Einfühlungsvermögen für die spezifischen Aufgaben der monumentalen Dekorationsmalerei zeigt sich u. a. im wohl größten barocken Kuppelfresko (ca. 1300 m²) über der Rotunde der Klosterkirche von Ettal: In extremster Ausformung des illusionistischen Schemas negiert es die Kuppelschale völlig und stellt in dieser unermesslichen Wirkung von Weite einen Höhepunkt in der gesamten Deckenmalerei des 18. Jahrhunderts dar. In der raumgestalterischen Konsequenz und Fortschrittlichkeit haben Zeillers Kuppellösungen der 1760er Jahre fast nichts Vergleichbares. Sie markieren ganz prägnant die letzten Stadien barocker Deckenmalerei, die bei der Vielfalt der gegensätzlichen Erscheinungen in dieser Spätphase sonst nur schwer überschaubar sind. Zeiller benutzt den Widerspruch, um die Ambivalenz dieser Formen und Typen im Spiel zwischen Illusionismus und Bildhaftigkeit zu betonen. Ein Meisterwerk artistischer Gestaltung ist das Chorfresko in Elbigenalp im Typus der einseitig-schräguntersichtigen Erdschachtdecke bzw. -kuppel in Schrägprojektion. Es ist ein exemplarisches Beispiel barocker Deckenmalerei am Ende dieser Epoche, die alle Möglichkeiten erschöpft hat und an der Grenze der Entscheidung steht, ihre traditionellen Prinzipien abzulegen.

Der vorwiegend im süddeutschen Raum tätige Freskomaler zog um 1755 nach Reutte. Dort übernahm Zeiller die Werkstätte seines Vaters, in der zuvor sein Schwager Balthasar Riepp gearbeitet hatte.

Das Werk Zeillers beschränkt sich größtenteils auf die Sakralmalerei. Er war vorwiegend Freskomaler und führte nebenbei auch zahlreiche Tafelbilder (Altarblätter, Porträts) in Öl auf Leinwand aus.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

als Mitarbeiter von Paul Troger

selbständige Arbeiten

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johann Jakob Zeiller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deckenfresko in Fischingen, abgerufen am 2. März 2021
  2. Fotografien der Fresken, abgerufen am 2. März 2021