Johann Leopold Krawinkel

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Johann Leopold Krawinkel (* 7. Februar 1780 in Neustadt; † 30. Juli 1842 ebenda) war ein deutscher Strumpfwirker und Gründer des Unternehmens Leop. Krawinkel.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leopold wuchs unter harten Bedingungen in Neustadt auf. Die kargen Erträge von den meist steinigen Äckern, zu denen Kartoffeln, Hafer und Buchweizen zählten, waren die einzigen Erzeugnisse des Bodens. Die Gegend war im Vergleich zu den landwirtschaftlich besser gelegenen Gebieten des Siegkreises und des Rheinlands nicht sehr attraktiv, weshalb es auch den Namen „Haferspanien“ erhielt. Aufgrund der beschwerlichen Wege über Berg und Tal, erwiesen sich Spinnen, Weben und Wirken als am ehesten zum Erwerb des Lebensunterhalts geeignet. Leopold musste sich aufgrund der schlechten finanziellen Verhältnisse um einen Nebenerwerb bemühen, um durch seinen Verdienst seine Eltern bei der Ernährung seiner sieben jüngeren Geschwister zu unterstützen.

Am 15. Dezember 1806, einen Tag nach seiner Hochzeit, nahm er zusammen mit seiner Frau die Arbeit als Strumpfwirker auf. Die mit ihm einige Jahre verlobt gewesene Regine Köster half ihm das Geschäft aus dem dürftigen Anfang emporzubringen. Das Ehepaar hatte mit Moritz Leopold, Amalie und Friedrich drei Kinder. Schon bald stellte Leopold im sogenannten Verlagssystem Wirkstühle bei kleinbäuerlichen Heimwirkern in der Nachbarschaft auf. Aufgrund der guten Qualität fanden sie bald neue Absatzmärkte. Leopold Krawinkel kauft die Wolle selbst ein, die Frauen und Mädchen anschließend zu Garn versponnen. Dieses wurde kunstgerecht gezwirnt und in der Fertigware in einfacher Weise gewalkt.

Johann Leopold Krawinkel starb am 30. Juli 1842 nach schwerer Krankheit.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Denkschrift zum 100jährigen Bestehen der Firma Leopold Krawinkel in Bergneustadt, 15. Dezember 1906. Druck von Friedr. Luyken (Inh. Otto Waelde), Gummersbach 1906.
  • Kraft Sachisthal: 150 Jahre Leop. Krawinkel Strick- und Wirkwarenfabrik–Spinnerei, Bergneustadt–Vollmerhausen. (unter Mitarbeit von Ingrid Bauert-Keetman) Archiv für Wirtschaftskunde, Darmstadt 1956.
  • Amalie Kaufmann-Krawinkel: Leop. Krawinkel 1806–1906. Eine kleine Skizze. als Manuskript gedruckt von Ernst Kaufmann, Lahr (Baden) 1906.
  • Adolf Krawinkel, Reinhard Kaufmann (Hrsg.): Erinnerungen an Kommerzienrat Bernhard Krawinkel 1851–1936. Druck von Friedrich Luyken GmbH, Gummersbach 1937. (darin die Beiträge: Bernhard Krawinkel. Ein Lebensbild von Hans Ellenbeck, Kaufmann und Fabrikant von August Dresbach, Gedächtnisrede am Grabe von Bernhard Krawinkel von Pfarrer Luyken in Gummersbach)
  • Gerhard Kaufmann: Kriegsende bei Leop. Krawinkel in Vollmerhausen. (= Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, Band 9.) 2007, Seiten 134–136.
  • E. H. Ullenboom (Hrsg.), Wilhelm Tieke: „… bis zur Stunde Null.“ Das Oberbergische Land im Krieg 1939 bis 1945. Verlag Gronenberg, Gummersbach 1985, ISBN 3-88265-127-X.
  • E. H. Ullenboom (Hrsg.), Wilhelm Tieke: Nach der Stunde Null. Not und Hungerjahre im Oberbergischen 1945–1949. Verlag Gronenberg, Gummersbach 1987.
  • Jürgen Woelke: Kapital war nötig. Gründerjahre in Gummersbach und Oberberg. Verlagskontor Osberghaus GmbH, Gummersbach 1985, ISBN 3-925465-01-4.