Johann Martin Gehrig

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Johann Martin Gehrig (* 29. Mai 1768 in Oberwittstadt bei Ravenstein; † 14. Januar 1825 in Aub) war ein deutscher katholischer Geistlicher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie und Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Martin Gehrig war der Sohn von Joseph Gehrig (* 1734; † 1823 in Aub), Schultheiß von Oberwittstadt; er hatte noch zwei Geschwister, von diesen war er das älteste Kind.

Bereits im Alter von sechs Jahren erlernte er unter Anleitung eines Organisten Klavier spielen und bekam bereits im Alter von acht Jahren Beifall auf der Orgel in der Kirche St. Peter und Paul[1] von Obwerwittstadt.

Er erhielt in Kupferzell und später im Schulseminar in Würzburg eine Ausbildung zum Lehrer, allerdings gefiel ihm diese Ausbildung nicht, darum begann er mit einem Theologiestudium im Priesterseminar in der Deutschordenskommende Mergentheim und darauf im Priesterseminar Mainz; das Interesse für dieses Studium wurde vermutlich durch seinen jüngeren Bruder Johann Gehrig, später Pfarrer in Gereuth[2], angeregt.

Nachdem Mainz durch Adam-Philippe de Custine besetzt worden war, ging er zum weiteren Philosophie- und Theologiestudium nach Würzburg, dort besuchte er die Vorlesungen von Adam Joseph Onymus (1754–1836) und Gregor von Zirkel.

1794 wurde Johann Martin Gehrig in das geistliche Seminar in Würzburg aufgenommen, in dem Gregor von Zirkel als Subregens tätig war und mit dem er später ein besonderes vertrauensvolles freundschaftliches Verhältnis pflegte; 1818 veröffentlichte er eine Biografie zu diesem. Am 21. September 1797 erfolgte seine Priesterweihe und er kam noch im gleichen Jahr nach Neckergerach als Kooperator zum dortigen Pfarrer.

1802 wurde er als Kaplan zum Pfarrer Rüger nach Schleerieth bei Werneck versetzt und hatte als solcher die Filiale Vasbühl und Egenhausen als Administrator excurrendo zu betreuen; dort hielt er abwechselnd den Gottesdienst, bis Egenhausen eine selbstständige Pfarrei wurde.

1809 erhielt er, durch die Bemühungen von Gregor von Zirkel, die Pfarrei Ingolstadt im Ochsenfurter Gau. Zu seiner Aufgabe als Pfarrer kümmerte er sich um die Schulen in seiner Pfarrei und verfasste zu diesem Thema auch Aufsätze in verschiedenen Zeitschriften. Nachdem dies nicht unbemerkt geblieben war, erhielt er vom Generalvikariat des Bistums Würzburg 1810 die Aufsicht über sämtliche Schulen im Distrikt, sodass er für 63 Schulen zuständig war.

Im Herbst 1818 wurde er in die Pfarrei des Landstädtchens Aub befördert und übernahm die katholische Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt.

Geistliches und berufliches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Martin Gehrig veröffentlichte seit seiner Zeit als Alumnus im geistlichen Seminar in Würzburg theologische Aufsätze und Rezensionen in der Literaturzeitung von Franz Karl Felder. In Schleerieth publizierte er anfangs anonym in der periodischen Zeitschrift Magazin für Prediger zur Beförderung des praktischen Christenthumes und der populären Aufklärung von Bonaventura Andres, ließ jedoch bald darauf seine Schriften unter eigenem Namen erscheinen.

Aufgrund seiner Leichtigkeit im Predigen wurde er häufig zu Gastpredigten eingeladen, so erhielt er 1810 vom Vikariat des Bistums Würzburg den Auftrag, mit einigen anderen Geistlichen das Missionsgeschäft in Heidingsfeld zu übernehmen; dies führt dazu, dass ihm nur zehn Tage Zeit zur Vorbereitung von zwölf Predigten in unmittelbar aufeinander folgenden Tagen blieben. Diese Predigten gab er später im Druck heraus.

In den letzten Jahren seines Lebens war er auch für die Leitung der Schullehrerkonferenzen von einem Teil des Distrikts verantwortlich.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadt Ravenstein: kath. Kirche in Oberwittstadt. Abgerufen am 10. Juni 2021.
  2. Franz Joseph Waitzenegger: Gelehrten- und Schriftstellerlexikon der deutschen katholischen Geistlichkeit. Thomann, 1817 (google.de [abgerufen am 11. Juni 2021]).