KOMPSat

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Darstellung von KOMPSat-2 im Weltall

KOMPSat, ein Akronym für Korea Multi-Purpose Satellite, ist der Name einer südkoreanischen Satellitenserie. Das Programm begann 1994, um die Fernerkundungstechnik in Korea zu entwickeln.

Satelliten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

KOMPSat 1 (auch Arirang-1) startete am 21. Dezember 1999 vom Vandenberg Startkomplex 576E mit einer Taurus-Rakete in eine 690 × 722 km hohe sonnensynchrone Bahn mit einer Inklination von 98,3°. Der 470 kg schwere Satellit beobachtete die Weltmeere im sichtbaren und nahen Infrarotbereich. Die elektro-optische Kamera (EOC) hatte eine Auflösung von etwa 6,6 m und einer Schwadbreite von 24 km.[1] Weiterhin hatte er Teilchendetektoren an Bord. Er wurde vom Korea Aerospace Research Institute (KARI) auf Basis des Northrop-Grumman-Space-Technology-TRW-Lightsat-T200B-Satellitenbusses für Satelliten mit etwa 500 kg Gewicht und mit 73 kg Hydrazin als Treibstoff gebaut. TRW hatte den Entwicklungsauftrag in Höhe von 32 Mio. US-Dollar am 19. September 1994 erhalten.

Start von KOMPSat 5

Am 28. Juli 2006 brachte eine russische Rockot-Trägerrakete von Plessezk aus den 800 kg schweren Satelliten KOMPSat 2, auch Arirang-2 genannt, auf eine 685 km hohe sonnensynchrone Umlaufbahn. Der Start war eigentlich schon für 2004 geplant, aber hatte sich aber aufgrund von Problemen mit der Trägerrakete verschoben. Als Nutzlast trägt der Satellit eine Multispektralkamera mit einer Schwarz-Weiß-Ortsauflösung von ca. einem Meter und einer Auflösung von 4 m auf 4 Farbkanälen im Bereich von 450 bis 900 nm. Die Schwadbreite beträgt etwa 15 km, wobei der Satellit Aufnahmen 30° von der Senkrechten aufnehmen kann. Die Daten werden auf einem Solid-State-Rekorder gespeichert. Die Lebensdauer war auf drei Jahre ausgelegt. Die Gesamtkosten des Satellitensystems werden auf 270 Millionen US-Dollar geschätzt.

KOMPSat 3 (Arirang-3), der einen ähnlichen Aufbau wie KOMPSat 2 hat, wurde am 17. Mai 2012 (18. Mai nach Ortszeit) mit einer japanischen H-IIA-Trägerrakete gestartet.[2]

Der Satellit KOMPSat 5 ist mit Radar- (X-Band SAR) statt optischer Abbildungstechnik ausgerüstet. Nachdem der Start erst für 2012 geplant war, wurde im Frühjahr 2013 dem koreanischen Bildungs- und Wissenschaftsminister Lee Ju-ho mitgeteilt, dass das Dnepr-Programm beendet würde und sich Korea eine Alternative zum Transport mit dieser Rakete suchen müsse.[3] Dennoch wurde später eine Dnepr-Rakete bereitgestellt, die 1994 als Interkontinentalrakete des Typs RS-20 gebaut und 2009 für Weltraumstarts umgebaut worden war. Der Start fand am 22. August 2013 vom Kosmodrom Jasny statt.[4]

Der Start von KOMPSat 6 und KOMPSat 7 ist für Ende 2021[veraltet] geplant.[5][6]

Die Aufnahmen der Satelliten werden durch die Spot Image Group vermarktet, sofern sie keine Landesteile von Korea zeigen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. KARI-Webseite (nicht mehr verfügbar)
  2. Günther Glatzel: H-2A startet Satellitenquartett. raumfahrer.net, 17. Mai 2012, abgerufen am 17. Mai 2012.
  3. Anatoly Zak, George H. Chambers, S. Günes: Space exploration in 2013, russianspaceweb.com, Stand vom 18. Februar 2013, abgerufen am 22. Februar 2013
  4. Russische Interkontinentalrakete bringt südkoreanischen Satelliten sicher ins All. In: sputniknews.com. RIA Novosti, 22. August 2012, archiviert vom Original am 22. August 2013; abgerufen am 23. August 2012.
  5. Arianspace: Arianespace to launch KOMPSAT-7 for the Korea Aerospace Research Institute (KARI) using a Vega C launch vehicle. 20. September 2018, abgerufen am 20. September 2018 (englisch).
  6. Первый коммерческий запуск ракеты "Ангара" перенесли на конец 2021 года. TASS, 12. Februar 2020, abgerufen am 12. Februar 2020 (russisch).