Kap Juby

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Kap Juby und der „Tarfaya-Streifen“ zwischen Marokko und der West-Sahara

Kap Juby (spanisch Cabo Juby) ist ein Kap an der südlichen Küste Marokkos, nicht weit von der Grenze zu den wüstenartigen Gebieten der Westsahara, östlich der Kanarischen Inseln. Von 1916 bis 1958 bildeten das Kap und sein ungefähr 30.000 km² großes Hinterland den südlichen Teil des Protektorats Spanisch-Marokko. Nach dem Hauptort Tarfaya wurde es auch als „Tarfaya-Streifen“ bezeichnet.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der gesamte Tarfaya-Streifen hatte um 1950 ca. 10.000 Einwohner, von denen etwa die Hälfte nomadisch oder halbnomadisch lebten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. März 1799 unterzeichnete der marokkanische Sultan Slimane ben Mohammed eine Vereinbarung mit dem spanischen König Karl IV., aus der hervorging, dass das Gebiet um das Kap Juby nicht Teil seines Herrschaftsgebietes war.

Im Jahr 1879 gründete die britische North West Africa Company einen Handelsposten, den sie Port Victoria nannte. Wenig später, 1895, wurde er jedoch an den Sultan von Marokko verkauft.

Walter Mittelholzer in Cabo Juby (1930)

Im Jahr 1912 verhandelte Spanien mit Frankreich, welches die Angelegenheiten Marokkos vertrat, über territoriale Zugeständnisse im Süden Marokkos. Am 29. Juli 1916 wurde das Kap schließlich von Francisco Bens, einem Militär- und Verwaltungsbeamten in spanischen Diensten, besetzt und wurde Teil von Spanisch-Sahara.

Nach Erlangung der Unabhängigkeit (1956) verlangte Marokko die Rückgabe der durch Spanien kontrollierten Gebiete. Nach einigem Widerstand und Kämpfen 1957 wurde das Kap Juby 1958 an Marokko abgetreten.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Briefmarken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Briefmarke (1916)

Spanien gab eine große Anzahl Briefmarken mit Stempelaufdruck für das Kap Juby heraus. Die ersten von 1916 waren Nachporto mit der Aufschrift CABO JUBI auf Marken von Río de Oro. Später lauteten die Aufdrucke „Cabo Juby“ in verschiedenen Formen auf spanischen Marken von 1919 bis 1929, anschließend auf Marken von Spanisch-Marokko. Ausgaben mit Aufdrucken auf ihnen wurden in den Jahren 1934, 1935, 1937, 1938, 1939, 1940, 1942, 1944, 1946 und 1948 herausgegeben.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roland Grupe: Westsahara – Die vergessene Mission: Erlebnisbericht eines deutschen UN-Polizisten. 264 S., Books on Demand, 2011, ISBN 978-3-84235218-6

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cape Juby – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 27° 56′ 52,2″ N, 12° 55′ 24,4″ W