Kirchliche Hochschule Berlin

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Die Kirchliche Hochschule Berlin war von 1945 bis 1992 eine theologische Hochschule der evangelischen Kirche in Berlin.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Logo der Kirchlichen Hochschule Berlin

Die Hochschule wurde im Jahr 1935 als Kirchliche Hochschule für reformatorische Theologie, Abteilung Dahlem parallel zur Kirchlichen Hochschule für reformatorische Theologie, Abteilung Elberfeld von Hans Asmussen auf Initiative des Dahlemer Pfarrers Martin Niemöller von der Bekennenden Kirche gegründet. Dem Entschluss zur Gründung dieser Hochschulen war die Zerschlagung der theologischen Fakultäten der staatlichen Universitäten – in der Hauptsache der Bonner Fakultät um Karl Barth – durch die Nationalsozialisten vorausgegangen.

Noch im Jahre ihrer Gründung wurde die Kirchliche Hochschule Dahlem von den Nationalsozialisten verboten, konnte aber bis 1941 illegal in Berlin-Zehlendorf weitergeführt werden. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt sie von der Alliierten Kommandantur die Lizenz zum Fortbestehen, so dass der Lehrbetrieb zum Wintersemester 1945/46 wieder aufgenommen wurde. Bis zum Mauerbau im August 1961 konnten auch Studierende aus dem Sprachenkonvikt im Ostsektor Berlins an den Lehrveranstaltungen teilnehmen.

Zu den Lehrenden gehörten unter der Bekennenden Kirche Hans Asmussen, Martin Albertz, Edo Osterloh, Franz Hildebrandt, Wilhelm Niesel sowie Heinrich Vogel, Helmut Gollwitzer und Günther Harder, die auch nach dem Zweiten Weltkrieg hier lehrten. Neben ihnen gehörten dem Kollegium unter anderen die Systematiker Otto Alexander Dilschneider (1904–1991), Erwin Reisner und Johannes Wirsching, die Kirchenhistoriker Karl Kupisch, Gottfried Maron und Kurt-Victor Selge, die praktischen Theologen Martin Fischer, Ernst Lange und Friedemann Merkel, die Alttestamentler Diethelm Michel (1931–1999), Claus Westermann und Dieter Vieweger sowie die Neutestamentler Ernst Fuchs, Ulrich Wilckens, Peter von der Osten-Sacken und Walter Schmithals an. Von 1987 bis 1992 hatte Gerhard Besier einen Lehrstuhl für Neuere und Neueste Kirchengeschichte an der KiHo.

Wie sehr die Kirchliche Hochschule am Teltower Damm im kirchlichen Leben Berlins verwurzelt war, ist dadurch belegt, dass im Jahr 1960 die vierte Glocke der evangelischen Kirche in Berlin-Zehlendorf den Namen Kirchliche Hochschule erhielt.

Die Kirchliche Hochschule Berlin besaß das Promotions- und das Habilitationsrecht. Sie war eine staatlich anerkannte wissenschaftliche Hochschule. Für die Westsektoren Berlins nahm sie während der Teilung der Stadt die Funktion einer evangelisch-theologischen Fakultät wahr, da sich die bestehende Berliner evangelisch-theologische Fakultät an der Humboldt-Universität im Ostsektor Berlins befand. Zum 1. Oktober 1992 fusionierte die Kirchliche Hochschule Berlin-Zehlendorf mit der theologischen Fakultät der Humboldt-Universität. Die Gebäude der ehemaligen Kirchlichen Hochschule Berlin werden heute von der Evangelischen Fachhochschule Berlin genutzt.

Institute der Kirchlichen Hochschule Berlin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitschriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Theologia viatorum. Jahrbuch der Kirchlichen Hochschule Berlin, 1948–1982 ISSN 0342-4235
  • Berliner Theologische Zeitschrift (BThZ). Halbjahresschrift für Theologie in der Kirche / hrsg. im Auftr. der Kirchlichen Hochschule Berlin, 1984 ff., ISSN 0724-6137

Absolventen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aufgabe und Weg der Kirchlichen Hochschule Berlin 1939–1955. Berlin 1956.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 52° 25′ 24,2″ N, 13° 15′ 46,1″ O