Léon Dernier

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Der Ferrari 250 GTO mit dem Léon Dernier gemeinsam mit Jean Blaton den dritten Gesamtrang beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1962 erreichte

Léon Dernier (* 1. April 1912 in Lüttich; † 26. Juli 1969 in der Nähe von Spa) war ein belgischer Autorennfahrer, der seine Rennen auch unter dem Pseudonym Elde bestritt.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Léon Dernier war Ende der 1950er- und zu Beginn der 1960er-Jahre ein bekannter Sportwagen-Rennfahrer. 1953 ging er zum ersten Mal beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps an den Start. Das 1924 zum ersten Mal ausgetragene Rennen zählte 1953 zur neu geschaffenen Sportwagen-Weltmeisterschaft. Dernier fuhr gemeinsam mit seinem Landsmann Claude Collard einen Peugeot 203. Im Rennen verlor der Peugeot ein Rad; durch die Inanspruchnahme unerlaubter Hilfe wurde das Fahrzeug disqualifiziert[1]. Seine erste Platzierung im Spitzenfeld hatte er zwei Jahre später beim 24-Stunden-Rennen von Paris in Montlhéry, bekannt auch als Bol d’Or, wo er mit Partner Charles de Cortanze im Peugeot 203C Gesamtfünfter wurde[2].

In den 1960er-Jahren ging er für die belgischen Rennmannschaften Equipe Nationale Belge und die Ecurie Francorchamps in der Belgischen Tourenwagen-Meisterschaft, der Deutschen Rundstrecken-Meisterschaft und bei internationalen Sportwagenrennen an den Start. Seine größten Erfolge feierte bei den großen 24-Stunden-Rennen. In Spa wurde er 1968 gemeinsam mit Yves Deprez Zweiter auf einem Ford Mustang; knapp hinter dem Trio Helmut Kelleners, Willi Kauhsen und Erwin Kremer im Porsche 911[3].

In Le Mans fuhr er als Gesamtdritter zweimal, 1959 und 1962, aufs Podium der ersten Drei. Beide Male war Jean Blaton sein Teamkollege.

Tod in Spa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Léon Dernier verunglückte beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1969 am Steuer eines Mazda R100 M10A tödlich.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1959 Belgien Equipe Nationale Belge Ferrari 250 GT LWB Coupe Belgien Jean Blaton Rang 3
1960 Belgien Ecurie Francorchamps Ferrari 250 GT SWB Belgien Pierre Noblet Rang 6
1962 Belgien Equipe Nationale Belge Ferrari 250 GTO Belgien Jean Blaton Rang 3
1963 FrankreichFrankreich Fernand Tavano Ferrari 250 GTO FrankreichFrankreich Pierre Dumay Rang 4
1965 Belgien Ecurie Francorchamps Ferrari 250LM Belgien Gérard Langlois van Ophem Ausfall Motorschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1953 Peugeot 203 Vereinigte Staaten SEB Italien MIM Frankreich LEM Belgien SPA Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich RTT Mexiko CAP
DNF
1955 Peugeot 403 Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien MIM Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR
DNF
1958 Ecurie Francorchamps Ferrari 250 GT Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich RTT
24
1959 Equipe Nationale Belge Ferrari 250 GT Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich RTT
14 3
1960 Ecurie Francorchamps Ferrari 250 GT Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM
6
1962 Ecurie Francorchamps
Equipe Nationale Belge
Fiat-Abarth 1000
Ferrari 250 GT
Ferrari 250 GTO
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien MAI Italien TAR Deutschland BER Deutschland NÜR Frankreich LEM Frankreich TAV Italien CCA Vereinigtes Konigreich RTT Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
8 DNF 3 DNF
1963 Ecurie Francorchamps
Fernand Tavano
Ferrari 250 GT
Ferrari 250 GTO
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Belgien SPA Italien MAI Deutschland NÜR Italien CON Deutschland ROS Frankreich LEM Italien MON Deutschland WIS Frankreich TAV Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz OVI Deutschland NÜR Italien MON Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI
5 4
1964 Ecurie Francorchamps Porsche 904 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
24 DNF
1965 Léon Dernier
Ecurie Francorchamps
Porsche 904
Ferrari 250LM
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien BOL Italien MON Italien MON Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Italien MUG Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Italien BOZ Deutschland FRE Italien CCE Schweiz OVI Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI
10 DNF
1966 Ecurie Francorchamps Ferrari 250LM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MUG Italien CCE Deutschland HOK Schweiz SIM Deutschland NÜR Osterreich ZEL
DNF DNF

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909413-06-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Léon Dernier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1953
  2. Bol d’Or 1955
  3. 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1968