Fingerfruchtgewächse

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Fingerfruchtgewächse

Kleeblättrige Akebie (Akebia trifoliata)

Systematik
Abteilung: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Fingerfruchtgewächse
Wissenschaftlicher Name
Lardizabalaceae
Decne.

Fingerfruchtgewächse (Lardizabalaceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Hahnenfußartigen (Ranunculales). Sie enthält etwa neun Gattungen und etwa 36 (bis 50) Arten, die in Asien und Südamerika vorkommen.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Arten sind verholzende Pflanzen: Lianen oder Sträucher. Die Schlingpflanzen dieser Familie, wie Akebia, Stauntonia und Lardizabala, winden alle im Schraubensinn von Stangen- und Feuerbohne, also bohnisch beziehungsweise – in naturwissenschaftlich-technischer Betrachtungsweise – als Rechtsschraubenwinder, botanisch gesehen als Rechtsswinder. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind meist handförmig oder gefiedert.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blüten der meisten Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die eingeschlechtigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Es gibt zwei Kreise von kronblattartigen Kelchblättern und zwei (fehlen bei manchen Arten) Kreise von Nektarblättern (Kronblätter). Die Staubblätter der männlichen Blüten können frei oder verwachsen sein. Drei (bis neun) bis viele freie, oberständige Fruchtblätter sind in den weiblichen Blüten vorhanden.

Es werden Beeren oder Balgfrüchte gebildet mit meist zahlreichen (selten einem) Samen.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie Lardizabalaceae wurde 1838 durch Joseph Decaisne in The Athenaeum; journal of literature, science, and the fine arts, 535, Seite 72 aufgestellt.[1] Typusgattung ist Lardizabala Ruiz & Pav.[1] Ein Homonym ist Lardizabalaceae R.Br.[1]

2012 erfolgte eine Revision der Familie Lardizabalaceae durch Maarten J. M. Christenhusz; dabei wurden zwei Gattungen zu Synonymen.[2]

Die Familie Lardizabalaceae besitzt eine disjunktes Areal; die meisten Arten kommen in Asien und einige in Südamerika vor.

In der Familie Lardizabalaceae Decne. nom. cons. gibt es seit Christenhusz 2012 nur noch sieben Gattungen mit etwa 40 Arten:[2][3]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustrationen:

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Lardizabalaceae bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 13. September 2018.
  2. a b c Maarten J. M. Christenhusz: An overview of Lardizabalaceae. In: Curtis's Botanical Magazine, Volume 29, 2012, S. 235–276. doi:10.1111/j.1467-8748.2012.01790.x
  3. a b c d e f g h Lardizabalaceae. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 11. September 2018..
  4. Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fingerfruchtgewächse (Lardizabalaceae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Xiao-hui Zhang, Yi Ren, Yong-le Huang, Li Wen, Ji-si Zhang, Hui Li: Comparative studies on ovule development in Lardizabalaceae (Ranunculales), Flora - Morphology, Distribution. In: Functional Ecology of Plants, Volume 217, 2015.
  • Mário Miguel Mendes, Guido W. Grimm, João Pais, Else Marie Friis: Fossil Kajanthus lusitanicusgen. et sp. nov. from Portugal: floral evidence for Early Cretaceous Lardizabalaceae (Ranunculales, basal eudicot). In: Grana, Volume 53, Issue 4, 2014.