Lehrbataillon

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Ein rotes Wappen mit zwei gekreuzten Schwertern (mit gelben Griffen) und dem Buchstaben L in weiss
Verbandsab­zeichen des Artillerie-Lehr­bataillon: das allgemeine Wappen mit den gekreuzten Schwertern und dem „L“ (für Lehr-) ist umrahmt (Bord) mit der Waffenfarbe der Artillerie „Hoch­rot“.

Lehrbataillone sind militärische Verbände einer Truppengattung, in denen neue Ausrüstungsgegenstände und Verfahren erprobt werden, bevor sie für alle anderen Bataillone der Truppengattung verbindlich vorgeschrieben werden. Meist sind Lehrbataillone in der Nähe von Truppenschulen (wie z. B. TSH oder Pi-Schule) stationiert und werden auch für Gefechtsvorführungen vor ausländischen Gästen oder Lehrvorführungen für eigene Truppen (vorwiegend Unteroffiziere und Offiziere) eingesetzt. Da insbesondere die Vorführungen und Erprobungen vor 1918 in erster Linie von Gardetruppenteilen durchgeführt wurden, dienten die wenigen Lehrtruppen in dieser Zeit vor allem der Standardisierung und Vermittlung bereits erprobter Verfahren in der gesamten Armee.

Bei den folgenden Listen von Lehrbataillonen darf nicht übersehen werden, dass es darüber hinaus noch etliche weitere Lehrtruppenteile gibt und gab, die aber als Lehr­kompanien, -regimenter, -brigaden oder -divisionen in dieser Liste nicht erscheinen.

Bis 1945 gab es folgende Lehrbataillone:

Die Bundeswehr hatte seit ihrer Gründung eine Vielzahl von Lehrbataillonen, hier eine kleine Auswahl:

Legende
aktiv
Bezeichnung (letzter) Standort Verbleib Bemerkung
ABC-Abwehrlehrbataillon 210 Sonthofen aufgelöst (Teilaktiv als Geräte-Einheit)[1] Aufstellung: 01.04.1980 / Auflösung: 31.03.2005 (Grünten-Kaserne)
Artillerielehrbataillon 325 Munster aktiv 2015 aus Panzerartillerielehrbataillon 325 umbenannt
Artillerielehrbataillon 345 Idar-Oberstein aktiv 2014 aus Artillerielehrregiment 345 umbenannt
Aufklärungslehrbataillon 3 „Lüneburg“ (Beiname seit 2008) Lüneburg aktiv bis 2007 Panzeraufklärungslehrbataillon 3[2]
Fernmeldelehrbataillon 990 Maxhof aufgelöst Pöcking-Maxhof / General-Fellgiebel-Kaserne
Flugabwehrlehrbataillon 610 Rendsburg 2001 aufgelöst später umbenannt in Panzerflugabwehrraketenlehrbataillon 610
Gebirgsstabs-/Fernmeldelehrbataillon 8 Murnau am Staffelsee 2006 umbenannt Umbenennung in Führungsunterstützungsbataillon 293
Panzergrenadier(Lehr)Bataillon 351 Hammelburg im Rahmen der Heeresstruktur IV 1980 umgegliedert in Jäger(Lehr)Bataillon 351 1./351 Stabs- und Versorgungskompanie, 2./3./4./351 Jägerkompanie M113 später SPz Marder, 5./ Schwere Jägerkompanie, RaketenAbwehrZug Cobra später MILAN, Mörserzug 120 mm, Schützenpanzerzug HS 30
Jägerlehrbataillon 353 Hammelburg 2006 aufgelöst bis Oktober 1991 Panzergrenadierlehrbataillon
Nachschublehrbataillon 130 1972 umbenannt Umbenennung in Nachschubbataillon 130 zum 1. Oktober 1972[3]
Panzerartillerielehrbataillon 95 Munster 2002 aufgelöst Nach der Auflösung des Panzerartillerielehrbataillons 95 in Munster mit Ablauf des 30. September 2002 war das Panzerartillerielehrbataillon 325 das einzige Brigadeartilleriebataillon der Panzerlehrbrigade 9.
Panzeraufklärungslehrbataillon 11 Munster 1997 aufgelöst Der Lehrauftrag, der seit 1958 beim Panzeraufklärungslehrbataillon 11 gelegen hatte, ging 1995 auf das Panzeraufklärungsbataillon 3 über.
Panzerflugabwehrkanonenlehrbataillon 6 Lütjenburg 2012 aufgelöst umgegliedert in Panzerflugabwehrkanonenlehrregiment 6, später in Flugabwehrlehrregiment
Panzergrenadierlehrbataillon Munster 1958 umbenannt Umbenennung in Panzergrenadierlehrbataillon 92
Panzergrenadierlehrbataillon 21 Hannover 1973 umbenannt entstanden 1960 durch Umbenennung Panzergrenadierbataillon 13
Umbenennung 1973 in Panzergrenadierbataillon 21
Panzergrenadierlehrbataillon 92 Munster aktiv entstanden 1958 aus Panzergrenadierlehrbataillon[4]
Panzergrenadierlehrbataillon 283 (PzGrenLBtl 283) München 1970 aufgelöst Aufstellung: 04.1959 als Lehr-Btl. der HOS III in der Kronprinz-Rupprecht-Kaserne. Auflösung (bzw. Umbenennung in PzGrenLBtl 243) am 04.1970[5]
Panzergrenadierlehrbataillon 332 Wesendorf 1997 umbenannt entstanden 1992 durch Umbenennung Panzergrenadierbataillon 332
Umbenennung 1997 in Panzergrenadierbataillon 332
Panzerlehrbataillon 334 Celle 2006 aufgelöst 1. Oktober 1992 bis 30. Juni 2006
Panzerlehrbataillon 91 Munster 1992 aufgelöst Aufstellung: 02.01.1980 / Auflösung: 30.09.1992
Panzerlehrbataillon 93 Munster aktiv entstanden 1958 durch Umbenennung Panzerlehrbataillon
Panzerlehrbataillon 94 Munster 1992 aufgelöst Aufstellung: 13.10.1961 / Auflösung: 30.09.1992 – Schulz-Lutz-Kaserne
Pionierbrückenlehrbataillon 230 Ingolstadt 1997 umgegliedert entstanden 1993 aus Amphibisches Pionierbataillon 230
1997 umgegliedert und umbenannt in schweres Pionierlehrbataillon 230
Pionierlehrbataillon Ingolstadt 1959 umbenannt Umbenennung und Umgliederung zum Pionierlehrregiment
Pionierbataillon 210 München 1993 aufgelöst Neuaufstellung 1956. Umbenennung „Schweres Pionierlehrbatallion 210“ 1959. Umbenennung „Pionierbataillon 210“ 1981
Pionierlehrbataillon 220 München 1993 aufgelöst Aufstellung: 21.04.1981 / Auflösung: 31.10.1993. Entstanden durch Umgliederung und Umbenennung schweres Pionierlehrbataillon 210 (Funkkaserne München)
Raketenartillerielehrbataillon 52 Hermeskeil 2006 aufgelöst Aufstellung: 01.04.1993 in Idar-Oberstein (Klotzberg-Kaserne) / Verlegung: 01.10.1996 nach Hermeskeil.
Raketenartillerielehrbataillon 72 Wuppertal 1981 umbenannt Umbenennung in Raketenartilleriebataillon 72
Sanitätslehrbataillon 851 München aufgelöst (Teilaktiv als Geräte-Einheit)[6] Aufstellung: 01.04.1981 / Auflösung: 31.03.1997 (Ernst-von-Bergmann-Kaserne)
Sanitätslehrbataillon 865 München aufgelöst (Teilaktiv als Geräte-Einheit)[7] Aufstellung: 01.01.1973 / Auflösung: 31.03.1981
Sanitätslehrregiment „Niederbayern“ Feldkirchen aktiv aufgestellt im Juli 2003 aus dem Gemischten Lazarettregiment 12
schweres Pionierlehrbataillon 230 Ingolstadt 2002 aufgelöst entstanden 1997 durch Umgliederung und Umbenennung Pionierbrückenlehrbataillon 230
Beobachtungspanzerartillerielehrbataillon 51 Idar-Oberstein 2003 aufgelöst Aufgestellt 1956 als Artillerielehrbataillon (erster Lehrverband der Artillerie), später umbenannt in Feldartillerielehrbataillon 51

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.deutsche-militaerstandorte-nach1945.de/view_standorte.cfm?fnkt=3
  2. Aufklärungslehrbataillon 3. 13. Juni 2023, abgerufen am 10. September 2023.
  3. Suchbegriff „Nachschublehrbataillon 130“. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. www.zmsbw.de, abgerufen am 27. April 2020.
  4. Panzergrenadierlehrbataillon 92. 19. Juli 2023, abgerufen am 10. September 2023.
  5. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. September 2023.
  6. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. September 2023.
  7. ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 10. September 2023.