Leon Ames

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Leon Ames (* 20. Januar 1902 in Portland, Indiana als Leon Waycoff; † 12. Oktober 1993 in Laguna Beach, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, der insbesondere durch seine Darstellungen von Familienvätern bekannt war. Zwischen 1931 und 1986 wirkte er an über 150 Film- und Fernsehproduktionen mit.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leon Ames wurde 1902 als Sohn russischer Einwanderer in einer Kleinstadt des US-Bundesstaates Indiana geboren. Unter seinem Geburtsnamen Leon Waycoff trat er in einigen seiner frühen Filme auf, ehe er im Jahr 1935 den Künstlernamen Leon Ames wählte.[1] Er wollte früh Schauspieler werden und schloss sich als junger Mann verschiedenen Theatertruppen an, mit denen er quer durch die USA tourte. Anfangs hatte er nur durchwachsenen Erfolg und musste sich seinen Lebensunterhalt zeitweise zusätzlich als Schuhputzer verdienen. Seinen ersten Filmauftritt absolvierte Ames im Jahre 1931, als er in Rowland Browns Kriminalfilm Quick Millions an der Seite von Spencer Tracy eine Nebenrolle hatte. In den folgenden Jahren übernahm Ames verschiedene Haupt- und Nebenrollen in vielen B-Movies. Den bekanntesten Auftritt seiner frühen Filmkarriere hatte er wohl 1932 im Horrorfilm Mord in der Rue Morgue, wo er als Held seine Geliebte aus den Händen des mörderischen Bela Lugosi befreien muss.

Im Jahr 1933 war Ames mit der Komödie It Pays to Sin erstmals am New Yorker Broadway zu sehen. Insgesamt sollte er bis 1958 in rund ein Dutzend Broadway-Produktionen mitspielen, darunter vor allem Komödien wie Bright Honor und The Male Animal.[2] In Hollywood blieb Ames in den 1930er-Jahren und frühen 1940er-Jahren oftmals auf unfreundliche Nebenrollen beschränkt. Der durchschlagende Erfolg stellte sich für Ames erst 1944 durch Vincente Minnellis Musicalfilm Meet Me in St. Louis ein, in dem er den Vater von Judy Garland und Margaret O’Brien verkörperte. In der Folge wurde Ames häufiger als etwas steifer, konservativ tickender Familienvater besetzt, der sich aber letztlichendlich doch verständnisvoll und gütig zeigt. Das Rollenfach des Vaters bediente er etwa in Filmen wie Kleine tapfere Jo (Little Women, 1949) sowie den Fernsehserien Life With Father und Father of the Bride.[3] Anfang der 1960er-Jahre verkörperte er neben Fred MacMurray den Präsidenten Daggett in den Disney-Komödien Der fliegende Pauker und Der Pauker kann’s nicht lassen. Von 1963 bis 1965 sah man ihn in einer festen Nebenrolle als Colonel Gordon Kirkwood in der Fernsehserie Mr. Ed an der Seite von Alan Young.

Leon Ames zählte im Jahre 1933 zu den Mitbegründern der Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild. Über 30 Jahre gehörte er zu deren Vorstandsmitgliedern, zwischen 1957 und 1958 fungierte er zudem als Präsident der Gewerkschaft. In den 1960er-Jahren gehörten ihm vier Autovermietungen im Umkreis von Los Angeles, die er später im fortgeschrittenen Alter verkaufte.[4] Trotz dieser beträchtlichen Einnahmequelle betätigte sich Ames bis ins hohe Alter als Schauspieler. Im Kriegsfilm Tora! Tora! Tora! spielte er 1970 den US-Marineminister John Knox, zwei Jahre später stellte er in Peter Ustinovs schwarzer Komödie Hammersmith ist raus neben Richard Burton einen General dar. Seine letzte Rolle übernahm er im Jahre 1986 in Francis Ford Coppolas Spielfilm Peggy Sue hat geheiratet als Großvater der von Kathleen Turner dargestellten Hauptfigur.

Bei Dreharbeiten lernte er seine Ehefrau Christine Gossett (1912–2005)[5] kennen, die gerade frisch als junge Schauspielerin bei der 20th Century Fox engagiert war. Sie heirateten 1938 und waren über 55 Jahre bis zu Ames’ Tod verheiratet. Sie hatten zwei Kinder. Leon Ames starb 1993 im Alter von 91 Jahren nach einem Schlaganfall.[6]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachruf. In: New York Times.
  2. Leon Ames in der Internet Broadway Database, abgerufen am 23. Februar 2021 (englisch)
  3. Leon Ames. In: New York Times.
  4. Leon Ames. IMDb Trivia.
  5. Christine Gossett. Internet Movie Database
  6. Nachruf. In: New York Times.