Leopold Landau (Mediziner)

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Leopold Landau

Leopold Landau (* 16. Juli 1848 in Warschau; † 28. Dezember 1920 in Berlin)[1] war ein deutscher Arzt und Hochschulprofessor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landau studierte in Breslau, Würzburg und Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin Medizin.[2] Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 diente er als Feldarzt. Danach absolvierte er seine Assistenzzeit an der Gynäkologischen Universitätsklinik Breslau, wo er sich 1874 im Fach Gynäkologie habilitierte. Ab 1876 war Landau in Berlin an der Charité tätig. Bald trug er den Titel Geheimer Medizinalrath und wohnte in der Sommerstraße.[3]

Im Jahr 1892 eröffnete er mit seinem Bruder Theodor Landau, Sanitätsrat, eine private gynäkologische Klinik in der Philippstraße 21.[3]

Einige Jahre war Leo Landau Mitglied der Repräsentanten-Versammlung der Jüdischen Gemeinde von Berlin.[4]

Leopold Landau war verheiratet mit Johanna Jacoby und Vater des späteren Mathematikers Edmund Landau.[5]

Leopold Landau

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leopold Landau war Geschäftsführer der Berliner Medizinischen Gesellschaft und der Langenbeck-Virchow-Haus GbR.[6] Leopold Landau war Mitbegründer der Akademie für die Wissenschaft des Judentums in Berlin.[4] Mit Richard Werth wendete er 1896 Eierstockpräparate zur Therapie von Ausfallserscheinungen an.[7]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Wanderniere der Frauen, 1881.[8]
  • Die Wanderleber und der Hängebauch der Frauen, 1882.[9]
  • Die Vaginale Radicaloperation: Technik und Geschichte, 1896.
  • Anatomische und klinische Beiträge zur Lehre von den Myomen am Weiblichen Sexualapparat, 1899.[10]
  • Das Langenbeck-Virchow-Haus, Verlag Hirschwald Berlin 1916.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Biografie auf www.jewishencyclopedia.com (abgerufen am 14. Mai 2012)
  2. Kurzbiografie auf www.sammlungen.hu-berlin.de, abgerufen am 6. Januar 2023.
  3. a b Landau, Leopold. In: Berliner Adreßbuch, 1910, Teil II, S. 199 (Geh. Mediz. Rath, Prof.).
  4. a b Nachruf in der Zeitung Jüdische Allgemeine, 30. Dezember 1920, abgerufen am 6. Januar 2023.
  5. Kurzbiografie von Edmund Landau (abgerufen am 14. Mai 2012)
  6. Hans-Jürgen Peiper. Das Langenbeck-Virchow-Haus im Spiegel der Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Einhorn-Presse Verlag, 2001
  7. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 50.
  8. Neuauflage einer 1923 erschienenen Ausgabe auf www.amazon.de.
  9. Neuauflage als Taschenbuch 2017. auf www.amazon.de.
  10. Anatomische und klinische Beiträge zur Lehre von den Myomen am Weiblichen Sexualapparat, Abbildung der Erstausgabe.