Libreboot

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Libreboot


Das Logo zeigt das Librebootmaskottchen, ein laufendes Reh in schwarz auf einem weißen Grund. Am unteren Bild sieht man zwei modifizierte ThinkPad X60 Laptops die Libreboot als ihre Firmware nutzen.
Basisdaten

Entwickler Leah Rowe[1]
Erscheinungsjahr 12. Dezember 2013[2]
Aktuelle Version 20230625[3]
(25. Juni 2023)
Betriebssystem GNU/Linux
Programmiersprache Hauptsächlich C und rund 1 % Assembler
Kategorie Firmware
Lizenz GPLv3[4]
deutschsprachig nein
Sonstiges Plattformen: IA-32, x64, ARMv7Vorlage:Infobox Software/Wartung/Sonstiges
https://libreboot.org/

Libreboot ist ein freies Software-Projekt, das sich das Ziel gesetzt hat, proprietäre BIOS-Firmware, die in den meisten Computern zu finden ist, zu ersetzen. Die Entwickler legen besonderen Wert auf die Leichtgewichtigkeit des Systems. Es soll nur die minimale Anzahl von Aufgaben bewältigen können, die notwendig sind, um ein modernes 32-Bit- oder 64-Bit-Betriebssystem auszuführen.

Motivation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Libreboot wurde entwickelt, um das proprietäre BIOS zu ersetzen. Gründe, die gegen das herkömmliche BIOS sprechen, sind die entdeckten sowie mutmaßlich weiteren Hintertüren und Sicherheitslücken, die etwa von der Intel Management Engine und dem eigentlichen BIOS ausgelöst werden, die hohe Abwärtskompatibilität des herkömmlichen BIOS (bis 1978 zurück), und damit verbundene Performance-Verluste für moderne Einsatzbereiche, sowie die philosophisch begründete Ablehnung von Software, die nicht im Quellcode vorliegt, und von jedem modifiziert werden darf, da dies die Freiheit der Benutzer beschränkt. Dies sorgt auch für den praktischen Nachteil, dass Hintertüren und andere Probleme nicht von Informatikern gesucht und behoben werden können.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Libreboot-Projekt wurde 2013 als eine coreboot Distribution ohne die darin enthaltenen proprietäre Binärblobs gestartet.[5][6] Das Projekt selbst ist aber nicht direkt als Fork entstanden, eher wurde es parallel neben coreboot weiter entwickelt – eine erste Veröffentlichung wurde zudem am 12. Dezember 2013 freigegeben.[7] Es nutze auch immer wieder dessen aktuelle Versionen und spielte Patches ins coreboot-Projekt ein, wenn immer dies möglich war. Zusätzlich neben dem Entfernen von proprietärer Software halfen die Libreboot-Entwickler, die Nutzung von coreboot zu vereinfachen, indem sie den Kompilierungs- und Installationsprozess automatisierten.[8][9]

Gebilligt durch die Free Software Foundation (kurz FSF),[10] machte es das Libreboot-Projekt möglich, die benötigten Modifikationen für eine komplett freie Variante für einige ThinkPads und MacBooks zu erstellen.[11][12] Ihrer eigenen Dokumentation zufolge funktioniert Libreboot mit jeder beliebigen Linux-Distribution, die Mode-Settings für die Grafik nutzen, außerdem vielen *BSDs, hingegen wird Windows nicht unterstützt.[13]

Seit dem 14. Mai 2016 war Libreboot Teil des GNU-Projektes.[14] Im September 2016 erklärte die Projektgründerin Leah Rowe, dass Libreboot nicht mehr Teil des GNU-Projektes sei. Sie begründete dies damit, dass eine transgender-Mitarbeiterin der FSF aufgrund ihrer sexuellen Identität belästigt und gefeuert worden sei.[15] Am 2. April 2017 entschuldigte sich Leah Rowe auf der Libreboot Webseite.[16]

Am 22. Mai 2021 wurde eine neue testing Libreboot-Version veröffentlicht.[17]

Unterstützte Systeme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Libreboot unterstützt die folgenden Systeme:[12][18]

Laptops (Intel, x86)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • ThinkPad X60 / X60S / X60 Tablet[19]
  • ThinkPad T60 (mit Intel GPU)
  • Lenovo ThinkPad X200 / X200S / X200 Tablet
  • Lenovo ThinkPad R400
  • Lenovo ThinkPad T400 / T400S
  • Lenovo ThinkPad T500
  • Lenovo ThinkPad W500
  • Lenovo ThinkPad R500
  • Apple MacBook1,1 and MacBook2,1

Laptops (ARM)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • ASUS Chromebook C201 (nur Libreboot 20160907)[20]

Desktops (AMD, Intel, x86)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gigabyte GA-G41M-ES2L Mainboard[21]
  • Intel D510MO and D410PT Mainboard
  • Intel D945GCLF (D945GCLF2D wurde auch von einem Benutzer als funktionierend gemeldet)
  • Apple iMac 5,2

Server/Workstations (AMD, x86)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • ASUS KCMA-D8 Mainboard[22]
  • ASUS KGPE-D16 Mainboard
  • ASUS KFSN4-DRE Mainboard

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Who develops Libreboot? libreboot.org, abgerufen am 19. Oktober 2021.
  2. libreboot.org.
  3. Leah Rowe: Libreboot 20230625 released!. 25. Juni 2023 (abgerufen am 27. Juni 2023).
  4. libreboot’s COPYING Datei. In: git.savannah.gnu.org. Archiviert vom Original am 10. Juli 2016; abgerufen am 13. Februar 2022.
  5. Libreboot. Free Software Foundation, abgerufen am 13. Juni 2016 (englisch).
  6. Libreboot. Libreboot, abgerufen am 13. Juni 2016 (englisch).
  7. Libreboot release information (old) (Memento vom 13. Juni 2016 im Internet Archive) (englisch) – abgerufen am 13. Juni 2016
  8. About the libreboot project. Libreboot, abgerufen am 13. Juni 2016 (englisch).
  9. Replace your proprietary BIOS with Libreboot. Free Software Foundation, 4. August 2014, abgerufen am 13. Juni 2016 (englisch).
  10. The Free Software Foundation’s Campaign for Free BIOS. In: fsf.org. Abgerufen am 13. Juni 2016 (englisch).
  11. Gay, Joshua: Respects Your Freedom hardware product certification. Free Software Foundation, 9. Oktober 2012, abgerufen am 25. Februar 2015.
  12. a b Hardware compatibility list. Libreboot, abgerufen am 31. Dezember 2021.
  13. Frequently Asked Questions. Libreboot.org, abgerufen am 4. Januar 2022.
  14. Free Software Foundation kritisiert AMD und IntelHeise, am 13. Juni 2016; siehe auch GNU Libreboot (englisch) – mit „Since 14 May 2016, Libreboot is part of the GNU project.“ (abgerufen am 13. Juni 2016)
  15. libreboot is not GNU Libreboot anymore. 16. September 2016, abgerufen am 19. September 2016 (englisch).
  16. Open Letter to the Free Software Community. Libreboot, archiviert vom Original am 17. April 2017; abgerufen am 20. April 2017 (englisch).
  17. Alternative Firmware Libreboot 20210522 unterstützt mehr Mainboards. 26. Mai 2021, abgerufen am 18. Oktober 2021 (englisch).
  18. Libreboot: Supported hardware. Abgerufen am 31. Dezember 2021.
  19. Libreboot – Hardware compatibility list. Abgerufen am 10. Mai 2022 (englisch).
  20. Libreboot – Hardware compatibility list. Abgerufen am 10. Mai 2022 (englisch).
  21. Libreboot – Hardware compatibility list. Abgerufen am 10. Mai 2022 (englisch).
  22. Libreboot – Hardware compatibility list. Abgerufen am 10. Mai 2022 (englisch).