Lissadila

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Lissadila
Beim Ort Bituni in der Aldeia Glai
Daten
Fläche 59,25 km²[1]
Einwohnerzahl 3.640 (2022)[2]
Chefe de Suco Fernando Lobo
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Bautalo 763
Cai-Cassa 956
Darulema 766
Glai 950
Lebuhae 520
Manuquibia 178
Nunulisa 426
Der Suco Lissadila liegt im Südosten des Verwaltungsamts Maubara.
Lissadila (Osttimor)
Lissadila (Osttimor)
Lissadila
Koordinaten: 8° 43′ S, 125° 13′ O

Lissadila (Lisadilia) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Maubara (Gemeinde Liquiçá). Ab dem 1. Januar 2024 sollte Lissadila zusammen mit Guiço und Vatuboro das neue Verwaltungsamt Loes bilden. Belege für die Umsetzung der Pläne sind bisher nicht zu finden.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lissadila
Orte Position[4] Höhe
Bautalo 8° 40′ 13″ S, 125° 12′ 41″ O 754 m
Cai-Cassa 8° 41′ 28″ S, 125° 13′ 28″ O 209 m
Darulema 8° 42′ 44″ S, 125° 13′ 9″ O 125 m
Esloso 8° 40′ 33″ S, 125° 14′ 13″ O 508 m
Faulara 8° 43′ 7″ S, 125° 14′ 31″ O 115 m
Glai 8° 43′ 25″ S, 125° 12′ 28″ O 96 m
Lissadila 8° 42′ 58″ S, 125° 13′ 6″ O 110 m
Manuquibia 8° 43′ 4″ S, 125° 14′ 7″ O 109 m
Nunulisa 8° 40′ 40″ S, 125° 13′ 0″ O 509 m
Pelelo 8° 41′ 7″ S, 125° 14′ 33″ O 301 m
Siamado 8° 44′ 2″ S, 125° 12′ 3″ O 61 m
Ramboo 8° 45′ 7″ S, 125° 12′ 9″ O 44 m
Uluana 8° 43′ 0″ S, 125° 13′ 38″ O 114 m
Wategan 8° 43′ 14″ S, 125° 12′ 59″ O 94 m
Wepirale 8° 45′ 7″ S, 125° 12′ 23″ O 48 m
Name unbekannt 8° 41′ 26″ S, 125° 12′ 32″ O 361 m
Name unbekannt 8° 41′ 38″ S, 125° 13′ 3″ O 232 m
Name unbekannt 8° 40′ 58″ S, 125° 12′ 44″ O 468 m
Name unbekannt 8° 43′ 23″ S, 125° 13′ 48″ O 94 m
Name unbekannt 8° 42′ 43″ S, 125° 14′ 7″ O 126 m
Name unbekannt 8° 42′ 4″ S, 125° 14′ 21″ O 165 m
Name unbekannt 8° 40′ 25″ S, 125° 15′ 18″ O 531 m
Name unbekannt 8° 40′ 53″ S, 125° 15′ 17″ O 387 m
Name unbekannt 8° 40′ 52″ S, 125° 16′ 5″ O 343 m
Ein trockenes Flussbett bei Faulara

Lissadila liegt im Südosten des Verwaltungsamts Maubara. Westlich befindet sich der Suco Guiço, nordwestlich der Suco Maubaralissa und nordöstlich der Suco Vatuvou. Im Osten grenzt Lissadila an das Verwaltungsamt Liquiçá mit dem Suco Leotala und im Süden an das zur Gemeinde Ermera gehörende Verwaltungsamt Hatulia mit seinem Suco Aculau. Der Westgrenze folgen grob die Flüsse Surine und Dikasbata, die Ostgrenze zum Teil der Dirobatelau. Er und der Gumuloa entspringen im Norden in Vatuvou. Flüsse, die im Suco entspringen sind der Emderilua, der Bismaumate und der Kailook. Alle Flüsse fließen nach Süden ab und enden im Gleno, der hier auch Lauveli heißt. Dieser ist ein großer Nebenfluss des Lóis, der fast vollständig die Südgrenze von Lissadila zu Ermera markiert. Nur im äußersten Südwesten gehört zu Lissadila seit 2015 ein kleines Gebiet südlich eines fast trockenen Seitenarms des Flusses. Auch der Ort Faulara (Cainego) im Südosten kam von Leotala dazu. Dafür gab Lissadila im Norden unter anderem die Orte Lissa-Ico und Manuquibia an Vatuvou ab.[5][6]

Lissadila hat eine Fläche von 59,25 km²[1] und teilt sich in die sieben Aldeias Bautalo, Cai-Cassa (Kaikasa), Darulema, Glai, Lebuhae, Manuquibia und Nunulisa (Nunu Lisa).[5][7]

Im Nordwesten liegen die Dörfer Bautalo, Cai-Cassa und Nunulisa und im Nordosten Esloso und Pelelo (Pelelor). Im Süden befinden die Orte Lissadila, Manuquibia, Uluana (Uhiana), Wategan (Wategas), Faulara, Darulema, Glai und Siamado.

Der Sitz des Sucos steht im Ort Lissadila, im Süden der Aldeia Cai-Cassa. Im Süden der Aldeia Manuquibia befinden sich eine Grundschule (EB) und eine Prä-Sekundarschule (Escola Pre-secondaria EPS). Auch in Uluana und Siamado stehen Grundschulen. Ein Klinik befindet sich in Uluana.[5]

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Suco leben 3.640 Einwohner (2022), davon sind 1.852 Männer und 1.788 Frauen. Im Suco gibt es 694 Haushalte.[2] Fast 93 % der Einwohner geben Tokodede als ihre Muttersprache an. Fast 6 % sprechen Tetum Prasa und kleine Minderheiten Mambai, Kemak und Habun.[8]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fundmunition bei Uluana (2022)

Bereits ab Januar 1999 versuchten pro-indonesische Milizen (Wanra) die Stimmung vor dem Unabhängigkeitsreferendum am 30. August mit Gewalt zu beeinflussen. Die Miliz Besi Merah Putih (BMP) beging vor dem Referendum und nach der Bekanntgabe der Entscheidung für die Unabhängigkeit Hunderte von Verbrechen. Die Bevölkerung von Lissadila, Vatuvou und Maubaralissa wurde praktisch komplett aus ihren Häusern vertrieben. Allein in Sare (Gemeinde Ermera) versammelten sich bis zu 6000 Flüchtlinge und blieben dort bis zum Eintreffen der INTERFET im September 1999. 375 Flüchtlinge suchten Schutz bei den Karmeliternonnen in Lissadila.[9]

Das damals zum Suco Leotala gehörende Faulara war ein indonesisches Umsiedlungslager für Timoresen, das seit 1996 bestand und ursprünglich 1.600 Einwohner hatte. Ab Januar 1999 versammelten sich Menschen, die vor der Gewalt der Milizen flohen auch in Faulara, so dass die Zahl der Einwohner auf 5.100 anstieg. Die Flüchtlinge wurden teilweise in Außenstellen, wie dem acht Kilometer entfernten Banitur (Suco Leotala) untergebracht. Am 16. Juli griff die BMP das Lager in Faulara an.[9]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Anselmo Fernandes zum Chefe de Suco gewählt[10] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[11] Bei den Wahlen 2016 gewann Fernando Lobo.[12]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Suco gibt es eine kleine Produktion von Toiletten. Sie werden aus Beton gegossen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lissadila – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Ministério da Administração Estatal, República Democrática de Timor-Leste: VISE MINISTRU ADMINISTRASAUN ESTATAL LANSA FATUK DA'HULUK BA KONSTRUSAUN POSTU ADMINISTRATIVU LOES MUNISÍPIU LIQUIÇA, 15. Juni 2023, abgerufen am 19. Juni 2023.
  4. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  5. a b c Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Liquiçá.
  6. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  7. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (Portugiesisch; PDF; 323 kB)
  8. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Lissadila (tetum; PDF; 8,2 MB)
  9. a b „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  10. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  11. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  12. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap