Luca Paolini

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Luca Paolini
Luca Paolini (2013)
Luca Paolini (2013)
Zur Person
Spitzname Il Gerva
Geburtsdatum 17. Januar 1977 (47 Jahre)
Geburtsort Mailand
Nation Italien Italien
Disziplin Straße
Körpergröße 174 cm
Renngewicht 66 kg
Karriereende 2017
Doping
2015–2017 Kokain
Internationale Team(s)
2000–2002
2003–2005
2006–2007
2008–2010
2011–2015
Mapei-Quickstep
Quick Step-Innergetic
Liquigas
Acqua & Sapone-D’Angelo & Antenucci
Katusha
Wichtigste Erfolge

Gent–Wevelgem 2015
Bronzemedaille Weltmeisterschaft – Straßenrennen 2004
eine Etappe Vuelta a España 2006
eine Etappe Giro d’Italia 2013

Letzte Aktualisierung: 28. November 2023

Luca Paolini (* 17. Januar 1977 in Mailand) ist ein ehemaliger italienischer Radrennfahrer.

Sportliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paolini wurde 2000 beim Radsportteam Mapei-Quickstep Profi und wechselte mit Teammanager Patrick Lefevere zu Quick Step, bei dem er bis 2005 blieb. Er gilt als einer der besten Edelhelfer des Straßenradsports, sowohl mit seinen UCI-Teams, wie auch mit der italienischen Nationalmannschaft bei Straßenweltmeisterschaften.[1] Zu Beginn seiner Karriere konnte er als individuelle Erfolge die Halbklassiker Giro del Piemonte, Pfeil von Brabant und Coppa Placci gewinnen. Bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2004 in Verona Dritter im Sprint einer Spitzengruppe hinter Óscar Freire und Erik Zabel. Bei den HEW Cyclassics wurde Paolini 2005 hinter seinem Teamkollegen Filippo Pozzato Zweiter. Sein bis dahin erfolgreichstes Jahr war 2013, als er den Klassiker Omloop Het Nieuwsblad gewann, einen fünften Platz beim Radsportmonument Mailand–Sanremo und bei seiner ersten Teilnahme bei der Giro d’Italia die dritte Etappe als Solist siegte und das Rosa Trikot erobern. 2015 sprengte er bei Gent–Wevelgem durch eine Attacke kurz vor dem Ziel eine sechsköpfige Spitzengruppe und gewann dadurch sein einzoges UCI WorldTour-Eintagesrennen.[2]

Während der Tour de France 2015 wurde Paolini nach der vierten Etappe positiv auf Kokain getestet und von seinem Team Katusha umgehend aus dem Rennen genommen.[3] Im Dezember 2015 erklärte er in einem Interview mit der Gazzetta dello Sport, abhängig von Schlaftabletten und Kokain gewesen zu sein. Nach dem Tod seines Bruders vor zehn Jahren habe er begonnen, regelmäßig Schlaftabletten zu nehmen. Nach seiner Suspendierung im Sommer habe er sich in eine Entzugsklinik begeben. Der Vorfall bei der Tour sei ein „Weckruf“ gewesen und habe eine Wende in seinem Leben eingeleitet. Sein Fall war bis April 2016 bei der Anti-Doping-Kommission des Weltradsportverbandes UCI anhängig; Paolini war bis dahin suspendiert.[4] Im April 2016 gab die UCI bekannt, dass Paolini rückwirkend für 18 Monate bis zum 6. Januar 2017 gesperrt wurde.[5]

Hierauf erklärte Paolini zunächst seinen Rücktritt, jedoch kündigte er nach Ablauf seiner Sperre im Februar 2017 an, als Mountainbikesportler in den aktiven Sport zurückkehren zu wollen.[6] Entgegen seiner Ankündigung nahm er nicht an den Mountainbike-Marathon-Weltmeisterschaften 2017 teil, auch wird er nicht in den Ranglisten der UCI geführt.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2016 wurde ein Asteroid nach ihm benannt: (42697) Lucapaolini.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2000

2001

2002

2003

2004

2006

2007

2008

2009
2013
2015

Grand-Tour-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grand Tour2003200420052006200720082009201020112012201320142015
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro59111111
Gelbes Trikot Tour de FranceTour69100108136DNF
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVueltaDNFDNF135
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. vgl. Luca Paolini. strassenradsport.com, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. April 2015; abgerufen am 29. März 2015.
  2. Paolini triumphiert als Ausreißer. radsport-news.com, 29. März 2015, abgerufen am 29. März 2015.
  3. radsport-news.com – Paolini positiv auf Kokain getestet. In: radsport-news.com. 23. April 2015, abgerufen am 10. Juli 2015.
  4. Suspendierter Paolini gibt Drogenproblem zu. In: rad-net.de. 25. März 2013, abgerufen am 27. Dezember 2015.
  5. sid (Sport-Informations-Dienst): Nach Kokain-Verstoß: UCI sperrt Paolini für 18 Monate. In: handelsblatt.com. 13. April 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. April 2016; abgerufen am 13. April 2016.
  6. Paolini kehrt doch zurück - auf dem Mountainbike. radsport-news.com, 16. Februar 2017, abgerufen am 16. Februar 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Luca Paolini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien