Ludwig A. Rehlinger

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Ludwig A. Rehlinger, 1988

Ludwig A. Rehlinger (* 23. September 1927 in Berlin; † 28. März 2023[1]) war ein deutscher Jurist und Politiker (CDU).

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rehlinger war von 1957 bis 1969 Ministerialbeamter im Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen der Bundesrepublik Deutschland (unter Minister Rainer Barzel, zuständig unter anderem für „politische Fragen“ und Sicherheitsbeauftragter) und von 1982 bis 1988 Staatssekretär im Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen.

Er leitete als Präsident von Juli 1969 bis März 1972 das Gesamtdeutsche Institut. Rehlinger war ein Gegner des nach der Bundestagswahl 1969 von der der SPD/FDP-Koalition eingeleiteten neuen Kurses in der Ostpolitik. Ende 1971, als sich die Union aufgrund einiger Übertritte aus den Fraktionen der FDP und SPD Chancen ausrechnete, über ein konstruktives Misstrauensvotum den Bundeskanzler stellen zu können, ließ sich Rehlinger als Präsident des Gesamtdeutschen Instituts beurlauben und trat als Barzels Wahlkampfmanager in die Dienste der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Sein Nachfolger im Gesamtdeutschen Institut war Detlef Kühn.

Von 1988 bis 1989 amtierte er kurzzeitig als Berliner Justizsenator im Senat Diepgen II.

Rehlinger bekleidete auf bundesdeutscher Seite bei Verhandlungen über den Häftlingsfreikauf aus der DDR eine Schlüsselrolle.[2]

Von 2005 bis 2007 war Rehlinger Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft, einem Verein „zur Förderung politischer, kultureller und sozialer Beziehungen in Europa“. Zwischen 2007 und 2023 war er Ehrenvorsitzender des Vereins.

Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Eichwalde.[3]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig A. Rehlinger: Freikauf. Die Geschäfte der DDR mit politisch Verfolgten (Neuauflage); Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2011, ISBN 978-3-89812-829-2.
  • Ludwig A. Rehlinger: Freikauf. Die Geschäfte der DDR mit politisch Verfolgten. Ullstein Verlag, Frankfurt/Main, Berlin, 1991, ISBN 3-550-07503-0.

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wir sind doch kein Hotel – Fluchtort Botschaft. Regie: Inge Albrecht, Länge 60 min, Deutsche Film- und Fernsehakademie / WDR, Erstausstrahlung 1997 – unter anderem Gespräch mit beteiligten Flüchtlingen und Politikern Hans Otto Bräutigam / Ludwig A. Rehlinger und dem Unterhändler der DDR Wolfgang Vogel

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ludwig A. Rehlinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ludwig A. Rehlinger verstorben – Deutsche Gesellschaft e.V. Abgerufen am 6. April 2023.
  2. Interview (Memento vom 20. August 2012 im Internet Archive) (2007)
  3. Ludwig A. Rehlinger. In: Traueranzeige. Der Tagesspiegel, 9. April 2023, abgerufen am 17. April 2023.