Mail (Apple)

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Mail
Basisdaten

Entwickler Apple
Erscheinungsjahr 24. Oktober 2003
Aktuelle Version 13.0 (3594.4.19) mit macOS Catalina 10.15
(7. Oktober 2019)
Betriebssystem macOS, iOS
Kategorie E-Mail-Programm
Lizenz Proprietär
deutschsprachig ja
Mail-Webseite
Hauptfenster von Mail in Version 3 unter Mac OS X 10.5 Leopard
Vorlagenansicht in Mail in Version 3 unter Mac OS X 10.5 Leopard

Mail ist ein von Apple mit den Betriebssystemen watchOS, iOS, iPadOS und macOS, ausgeliefertes E-Mail-Programm. Wegen der Verwechselungsgefahr mit der gebräuchlichen Bezeichnung E-Mail für elektronische Post wird es auch „Apple Mail“ oder Mail.app genannt (die Dateiendung .app steht unter macOS für Programme). Das Programm wird mit allen Apple-Computern und -Mobilgeräten (Mac, iPod touch, iPhone und iPad) mitgeliefert. Es konnte vor iOS 10 auf mobilen Geräten nicht deinstalliert werden.

Es unterstützt die E-Mail-Protokolle POP3, IMAP und Exchange, erlaubt mehrere Mailkonten und zeichnet sich vor allem durch die nahtlose Integration ins Betriebssystem aus. So zeigt es die Anzahl ungelesener Mails im Dock-Icon, benutzt die Adressen aus dem systemeigenen Adressbuch und kann zum Versenden von Bildern direkt auf die Bilder-Bibliotheken von iPhoto, Aperture und Photo Booth zurückgreifen. Zum Gestalten von E-Mails bietet Mail eine Vielzahl von Vorlagen an, die ohne HTML-Kenntnisse oder Zusatzprogramme angepasst werden können.

Funktionsumfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiterhin bietet Mail

Versionsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Apple Mail ist seit jeher Bestandteil von macOS und wurde mit jeder neuen Version des Betriebssystems aktualisiert und erweitert.

Version 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beinhaltet alle Versionen bis zur Einführung des Betriebssystems „Tiger“. In dieser Version wurden E-Mail im weit verbreiteten Format Mbox gespeichert. Andere Mail-Clients, wie etwa Mozilla Thunderbird verwenden dieses Format ebenfalls, was einen Import aus diesen Programmen vereinfachte.

Version 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wurde zusammen mit Mac OS X 10.4 „Tiger“ ausgeliefert. Ab dieser Version werden E-Mails im Emlx-Format gespeichert. Dabei wird für jede E-Mail eine eigene Datei angelegt, was für die neue Suchfunktion (Spotlight) nötig wurde. Eine Konvertierung vom neuen Emlx-Format ins Mbox-Format ist mittels des Programms emlxconvert[1] möglich.

Weitere Neuerungen umfassten

  • „intelligente“ Postfächer: ermöglichen eine automatische Erkennung, Sortierung und Einordnung von empfangenen E-Mails. Die intelligenten Postfächer werden ständig automatisch aktualisiert, der tatsächliche Speicherplatz der Mail bleibt unverändert.
  • Prioritäten: können beim Verfassen einer neuen E-Mail vergeben werden. Dies ermöglicht zum Beispiel ein selektives Einfärben nach ebendiesen.

Version 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wurde zusammen mit Mac OS X 10.5 „Leopard“ ausgeliefert. Laut Apple wurden 15 neue Funktionen hinzugefügt. Diese sind u. a.:

  • die Einrichtung eines neuen E-Mail-Profils mittels interner Erkennung populärer Dienste wie z. B. Google Mail oder dem hauseigenen Dienst MobileMe, damit sich der neue Benutzer viele Konfigurationsschritte ersparen kann.
  • umfangreichere Gestaltungsmöglichkeiten einer E-Mail mittels optisch aufwendig gestalteter Vorlagen. Mehrere Themen stehen hier für den Anwender zur Auswahl, der dann je nach Thema eine E-Mail individuell gestalten und ergänzend mit Bildern via Drag & Drop über vordefinierte Felder vervollständigen kann.
  • Notizfunktion und Aufgaben-Manager pro angelegtem Postfach. Notizzettel können überdies auch bequem als E-Mail verschickt werden, und die Funktion der Aufgaben ist fest mit Apples iCal verzahnt.
  • integrierter Feedreader.
  • ständige Statusanzeige über laufende Vorgänge, z. B. aktiven Datentransfer.

Version 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wurde zusammen mit Mac OS X 10.6 „Snow Leopard“ ausgeliefert. Eine Neuerung war die Unterstützung von Microsoft Exchange Server 2007.

Version 5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wurde zusammen mit Mac OS X 10.7 „Lion“ ausgeliefert. Für diese Version wurde die Bedienoberfläche stark überarbeitet und an die auf dem iPad verwendete Version angenähert. Unterstützung für Exchange 2010, chronologische Darstellung von Mail-Konversationen, erweiterte Suchfunktion.

Version 6[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wurde zusammen mit OS X 10.8 „Mountain Lion“ ausgeliefert und am 25. Juli 2012 veröffentlicht. Die RSS-Unterstützung entfiel.

Version 7[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wurde zusammen mit OS X 10.9 „Mavericks“ ausgeliefert und am 22. Oktober 2013 veröffentlicht. Die Applikation „Karten“ wurde implementiert, die Archivierung von Google-Mails verbessert.[2]

Versionen 8–13[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Versionen 8 bis 13 wurden zusammen mit den macOS-Versionen 10.10 (OS X Yosemite) bis 10.15 (macOS Catalina) ausgeliefert, die bislang neuste Version 13.0 wurde am 7. Oktober 2019 veröffentlicht.

Sicherheitslücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 20. April 2020 wurde bekannt, dass in „Mail“ schon seit der im September 2012 erschienenen iOS-Version 6, zwei Sicherheitslücken vorhanden sind, über welche sich Angreifer bis zu den Versionen 13.4.1 (iOS/iPadOS) und 12.4.6 (ältere, noch unterstützte iOS-Geräte) mittels manipulierter E-Mails Zugriff auf Mails verschaffen konnten.[3] Über das Ausnutzen weiterer Exploit-Ketten, sei es sogar möglich das Gerät weiter zu kompromittieren. Nach Angaben der IT-Sicherheitsfirma ZecOps, welche am 20. Februar 2020 auf die Sicherheitslücke aufmerksam wurde, wird die Schwachstelle bereits aktiv ausgenutzt.[4] Da Apple zu diesem Zeitpunkt die Sicherheitslücke in der App noch nicht geschlossen hatte, wurde als Maßnahme die Deaktivierung der verknüpften Mailkonten sowie der Push-Meldungen empfohlen.[5] Zum weiteren Abruf von E-Mails können Benutzer Webmail über den Browser verwenden oder auf Mail-Apps von Drittanbietern zurückgreifen. Am 24. April warnte auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vor dem weiteren Einsatz der App.[6]

In einer Stellungnahme von Apple hieß es, man habe keine Hinweise gefunden, dass die Schwachstellen ausgenutzt werden.[7] Dennoch ist der Angriff über die App nach Angaben von ZecOps in der iOS-Betaversion 13.4.5 nicht mehr möglich.[4] Mit den am 20. Mai 2020 veröffentlichten neuen iOS-/iPadOS-Versionen 13.5 bzw. 12.4.7 wurden nach Angaben von ZecOps die Sicherheitslücken geschlossen.[8] In den am 26. Mai veröffentlichten Dokumenten bezüglich des Sicherheitsupdates bestätigte Apple offiziell die Behebung der Schwachstellen.[9][10]

Signaturen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verwaltung sämtlicher Signaturen finden in den Einstellungen statt. Die Zuordnung in den jeweiligen E-Mail Konten und Adressen ist dort möglich. Der Editor zum Bearbeiten der Signaturen bietet Funktionen wie Fett, Kursiv, Schriften und Farben sowie der Einbettung von Anhängen wie Bilder.[11] Eine Bearbeitung des HTML Codes ist nicht möglich.[12] Dafür gibt es Apps wie zum Beispiel Mail Signature im Mac App Store.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. emlxconvert (Memento des Originals vom 15. Februar 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cosmicsoft.net
  2. Neue Features zu Mail unter OS X Mavericks bei apple.com (Memento vom 15. Juli 2014 im Internet Archive)
  3. iOS wird über präparierte E-Mails gehackt. Golem.de, 23. April 2020, abgerufen am 7. Mai 2020.
  4. a b You’ve Got (0-click) Mail! ZecOps Blog, 20. April 2020, abgerufen am 7. Mai 2020.
  5. iOS-Sicherheitslücke: Synchronisation der Mail-App deaktivieren. heise online, 24. April 2020, abgerufen am 7. Mai 2020.
  6. BSI warnt vor Einsatz von iOS-App “Mail”. Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, 24. April 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Mai 2020; abgerufen am 7. Mai 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bsi.bund.de
  7. Apple downplays iOS Mail app security flaw, says ‘no evidence’ of exploits. The Verge, 24. April 2020, abgerufen am 7. Mai 2020.
  8. Hidden demons? MailDemon Patch Analysis: iOS 13.4.5 Beta vs. iOS 13.5. ZecOps Blog, 24. Mai 2020, abgerufen am 25. Mai 2020.
  9. https://support.apple.com/de-de/HT211168
  10. https://support.apple.com/de-de/HT211169
  11. Erstellen und Verwenden von E-Mail-Unterschriften in Mail auf dem Mac. support.apple.com, abgerufen am 15. September 2022.
  12. Mail Signature im Mac App Store verfügbar. MetaFlash Blog, 17. Februar 2022, abgerufen am 15. September 2022.