Liste der Erzbischöfe und Bischöfe von Mainz

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Rabanus Maurus (links) unterstützt von Alkuin (Mitte) übergibt sein Werk an Erzbischof Otgar von Mainz (rechts) – Darstellung aus manuscriptum Fuldense um 830
Erzbischof Peter von Aspelt, Grabmal im Dom zu Mainz. Der Kirchenfürst ist in voller Amtstracht dargestellt. Über dem damals noch glockenförmigen Messgewand, der Kasel, trägt er als Zeichen seiner erzbischöflichen Würde das kreuzgeschmückte weiße Pallium. Die drei Könige stellen die von ihm gekrönten Johann von Böhmen, Heinrich VII. und Ludwig den Bayern dar. Die Könige sind kleiner dargestellt, um den Erzbischof als Hauptperson herauszustellen. Die architektonische Umrahmung zeigt gotische Formen.
Die sieben Kurfürsten wählen Heinrich VII. zum König. Die Kurfürsten, durch die Wappen über ihren Köpfen kenntlich, sind, von links nach rechts, die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Böhmen.
Kurmainzische Wappentafel aus der Mitte des 18. Jh. (Öl auf Holz)

Die folgende Liste gibt Auskunft über die Bischöfe beziehungsweise Erzbischöfe der Diözese Mainz während ihrer gesamten Geschichte. Die Erzbischöfe waren zugleich Landesherren des Erzstifts Mainz und Metropoliten der Kirchenprovinz Mainz sowie Primas Germaniae, sie waren Erzkanzler in Germanien und Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs sowie Vorsitzende des Kurfürstenkollegiums, wodurch sie ex officio die ranghöchsten geistlichen Reichsfürsten waren.

Legendäre Bischöfe (80–350)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bischofsliste, die mit dem angeblichen Apostelschüler Crescens beginnt, ist eine spätere Fälschung.

Name von bis
Crescens 80 103
Marinus I. 103 109
Crescentius 109 127
Cyriacus 127 141
Hilarius 141 161
Martin I. 161 175
Celsus 175 197
Lucius 197 207
Gotthard 207 222
Sophron 222 230
Heriger I. 230 234
Ruther 234 254
Avitus 254 276
Ignatius 276 289
Dionysius 289 309
Ruprecht I. 309 321
Adalhard 321 323 oder 325
Lucius Annaeus 325 oder 331 343 oder 350

Bischöfe nach frühmittelalterlichen Bischofslisten (350–745)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Namen der frühesten Bischöfe der Mainzer Kirche liegen teilweise im Dunkeln. Obwohl spätestens 368 von einem Bischof von Mainz ausgegangen werden kann,[1] sind Namen nur vereinzelt sicher überliefert, zudem liegen gleich zehn Bischofslisten vor.[2] Die älteste Bischofsliste stammt aus den Fuldaer Totenannalen des 10. Jahrhunderts, die in einem Münchener Codex des 19. Jahrhunderts überliefert sind.[3] Diese Liste beginnt mit Aureus. Im Codex Bernensis Nr. 378 wurde die Liste durch vier Namen erweitert.[4] Der Codex stammt aus dem 10. Jahrhundert, wobei die Änderung bisweilen auch auf das 11. Jahrhundert datiert wird. Eine letztgültige Sicherheit über deren Authentizität ist aber nicht gegeben.[5] Ohne jeden Nachweis ist das Wirken des angeblichen Paulusschülers Crescens als Bischof in Mainz, der daher mit Sicherheit als Legende anzusehen ist.

Name von bis Erläuterung
Crescens Angeblicher Paulusschüler, erst im 12. Jahrhundert zur Liste hinzugefügt, um die Ursprünge der Mainzer Kirche zurückzudatieren (vgl. obige Liste „Legendäre Bischöfe“).
Mar(t)inus um 350 unsicher überliefert, Existenz unwahrscheinlich
Suffronius (Sophronius) um 368 (?) von H. W. Nopper für wahrscheinlich gehalten[6]
Bothadus (Bodardus, Bathodus, Bathadus) dem Namen nach nicht der römischen, sondern der fränkischen Zeit zuzuordnen
Ruthard (Ruthardus) ebenfalls der fränkischen Zeit zuzuordnen
Aureus vor 406 436 erster Bischof in der Liste aus den Fuldaer Totenannalen
Theomast (Theonestus) Der Name Theomast/ Theonestus fehlt in den Bischofslisten, ist aber in anderen Quellen überliefert. Möglicherweise leitete er anstelle des 406 vertriebenen Aureus die Mainzer Kirche.
Maximus letzter Bischof der römischen Zeit
Ab der Mitte des 5. Jahrhunderts Unterbrechung der Bischofsliste, möglicherweise Sedisvakanz
Sidonius 589 Um 565 durch Venantius Fortunatus überliefert.
Sigimund (Sigimundus, fälschlicherweise auch Siegbert, Sigiberto) 587/589 610
Leudegasius 612 In der Chronik des sog. Fredegar bezeugt.
Petilinus Möglicherweise mit Bothadus identisch. Petilinus wäre danach eine Koseform von Bothadus[7]
Lanwaldus um 650
Laboaldus nach 661 Nach herrschender Meinung mit Riuthard/Ruthardus (s. o.) aus dem Codex Bernense identisch.
Rigibertus 708 724
Geroldus 724 743
Gewiliobus 744 745

Erzbischöfe von Mainz (745–1803)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erzbischof von Mainz war spätestens seit dem 13. Jahrhundert einer der Kurfürsten im Heiligen Römischen Reich mit territorialer Gewalt im zugehörigen Erzstift Mainz. Zusätzlich ist eine Spalte für Wappenbild und Blasonierung eingefügt, da es seit dem Spätmittelalter Wappenschilde gab und hier die Herkunft des Mainzer Rades liegt. Die folgenden Personen waren Erzbischöfe von Mainz:

Bild Name von bis Blasonierung Wappen
Bonifatius (persönlicher Erzbischofs-Titel) 745 754
Lullus (Lul) (erster Erzbischof des neu geschaffenen Erzbistums) 755 786
Richulf 787 813
Haistulph 813 825
Otgar 826 847
Rabanus Maurus 847 856
Karl von Aquitanien (Karolinger) 856 863
Liutbert (Erzkanzler) 863 889
Sunderold 889 891
Hatto I. 891 913
Heriger 913 927
Hildebert 927 937
Friedrich 937 954
Wilhelm (Liudolfinger) 954 968
Hatto II. 968 970
Ruprecht 970 975
Willigis 975 1011 Der Sage nach erste Erwähnung eines Rades. Wappen gab es aber erst Mitte des 13. Jahrhunderts.
Erkanbald 1011 1021
Aribo 1021 1031
Bardo 1031 1051
Luitpold I. 1051 1059
Siegfried I. 1059 1084
Wezilo 1084 1088
Ruthard 1088 1109
Adalbert I. von Saarbrücken (Saargaugrafen) 1111 1137
Adalbert II. von Saarbrücken (Saargaugrafen) 1138 1141
Markolf 1141 1142
Heinrich I. von Mainz 1142 1153
Arnold von Selenhofen 1153 1160
Rudolf von Zähringen 1160  
Christian I. von Buch 1160 1161
Konrad I. von Wittelsbach 1161 1165
Christian I. von Buch 1165 1183
Konrad I. von Wittelsbach (seit 1166 Kardinal) 1183 1200
Leopold II. von Schönfeld (Schisma bis 1208) 1200 1208
Siegfried II. von Eppstein (Schisma bis 1208) 1200 1230
Siegfried III. von Eppstein 1230 1249 Doppelrad auf Münzen[8]
Christian II. von Weisenau 1249 1251
Gerhard I. von Dhaun 1251 1259
Werner von Eppstein 1259 1284
Heinrich II. von Isny 1286 1288 Im Landfriedenssiegel (Pax Thuringiae) ist ein achtspeichiges Rad enthalten.[9]
Gerhard II. von Eppstein 1288 1305
Peter von Aspelt 1306 1320
Matthias von Buchegg 1321 1328 in Gold pfahlweise drei rote Rosen (Wappen der Grafen von Buchegg)
Balduin von Luxemburg (Administrator) 1328 1337 gespalten, vorn das Mainzer Rad und hinten in Silber und Blau 5-mal geteilt, darauf ein roter goldgekrönter Löwe.[10]
Heinrich III. von Virneburg 1328 1346/1353 (1346–1353 Schisma) gespalten in Rot und Gold, vorn das Mainzer Rad und hinten vier über drei roten Wecken
Gerlach von Nassau 1346/1353 (1346–1353 Schisma) 1371 gespalten in rot und Blau, vorn das Mainzer Rad und hinten ein goldener Löwe
Johann von Luxemburg-Ligny 1371 1373 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Silber ein roter gekrönter Löwe
Ludwig von Meißen 1374 1381 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Gold ein rotbewehrter schwarzer Löwe
Adolf I. von Nassau 1381 1390 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Blau ein goldener rotgekrönter und rotbewehrter Löwe von goldenen Schindeln begleitet
Konrad II. von Weinsberg 1390 1396 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Rot zwei über eins gestellte silberne Schildlein

Gottfried von Leiningen 1396 1397
Johann II. von Nassau 1397 1419 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Blau ein goldener rotgekrönter und rotbewehrter Löwe von goldenen Schindeln begleitet
Konrad III. von Dhaun 1419 1434 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 ebenfalls geviert in Schwarz mit silbernen Löwen und Silber mit roten Löwen
Dietrich Schenk von Erbach 1434 1459 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 je in verwechselten Farben in geteilten Rot und Silber zwei silberne Sterne über einen roten Stern
Diether von Isenburg 1459 1461 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Silber zwei schwarze Balken
Adolf II. von Nassau 1461 1475 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Blau ein goldener rotgekrönter und rotbewehrter Löwe von goldenen Schindeln begleitet
Diether von Isenburg 1475 1482 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Silber zwei schwarze Balken
Adalbert III. von Sachsen (Administrator) 1482 1484 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 der Sachsenschild mit Rautenkranz
Berthold von Henneberg 1484 1504 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 ebenfalls geviert in Rot mit silbernen goldgezinntem Turm und Gold mit schwarzer Henne auf einem schwarzen Berg
Jakob von Liebenstein 1504 1508 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Silber zwei schwarze Balken
Uriel von Gemmingen 1508 1514 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Blau zwei goldene Balken
Albrecht von Brandenburg (ab 1518 Kardinal) 1514 1545 Kleines Wappen: geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Silber ein rot-goldener Adler mit Kleestängel auf der Brust
Großes Wappen: siehe Albrecht von Brandenburg#Wappen
Sebastian von Heusenstamm 1545 1555 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Silber drei rote Spitzen aus dem Schildfuß
Daniel Brendel von Homburg 1555 1582 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Gold einen 3 fach gezackten roten Balken
Wolfgang von Dalberg 1582 1601 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Gold und Blau geteilt und mit silbernen Lilien in (3:2:1)
Johann Adam von Bicken 1601 1604 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz zwei silberne Balken
Johann Schweikhard von Cronberg 1604 1626 geviert, Feld 1 und 4 das Mainzer Rad und in Feld 2 und 3 ebenfalls geviert das Stammwappen der Herren von Cronberg (Feld 1: In Rot eine goldene Krone, Feld 2 und 3: In Silber vier (2:2) blaue Eisenhütlein, Feld 4: Rot).
Georg Friedrich von Greiffenclau 1626 1629 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz ein schräggelegter silberner Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von (4:4) goldenen Kreuzen (Hochstift Worms) begleitet wird, überdeckt wird alles von einem gevierten Mittelschild. Dieses zeigt im Silber und Blau geteiltem Feld das Stammwappen der Familie Greiffenclau zu Vollraths, ein goldenes Glevenrad (ein außen sternförmig mit acht goldenen Lilienzeptern besteckter silberner Ring) im silbern-blau geteiltem Feld. Das vermehrte Wappen zeigt zusätzlich den silbernen Schräglinksbalken in schwarzem Feld der Herrschaft Ippelbrunn.
Anselm Casimir Wambolt von Umstadt 1629 1647 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz fünf aufrechte silberne Spitzen (3:2) gestellt
Johann Philipp von Schönborn 1647 1673 einmal geteilt und zweimal gespalten zeigt das vordere obere Feld in Rot einen drei silberne Spitzen, darunter in Schwarz einen silbernen Schlüssel schräggelegt und von (4:4) goldenen Kreuzen (Hochstift Worms) begleitet, im geteilten Pfahl je ein Mainzer Rad und das fünfte Feld wie das 2. Das Mittelfeld zeigt in Rot einen laufenden goldenen Löwen über drei silbernen Spitzen. Im 6. Feld in Blau eine Knechtsfahne schräglinks in rot-silber geviert.
Lothar Friedrich von Metternich-Burscheid 1673 1675 einmal geteilt und zweimal gespalten zeigt das vordere obere Feld und im 6. Feld in Schwarz einen silbernen Schlüssel schräglinksgelegt und (4:4) goldenen Kreuzen (Hochstift Worms) begleitet, Das zweite Feld zeigt in Rot eine silberne zweitürmige Burg, im geteilten Pfahl je ein Mainzer Rad und das fünfte Feld in Blau ein silbernes Kreuz. Das Mittelfeld zeigt in Silber drei silbernen Muscheln (2:1) gestellt
Damian Hartard von der Leyen 1675 1678 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz einen silbernen Schlüssel schräglinksgelegt und von (4:4) goldenen Kreuzen (Hochstift Worms) begleitet, das Mittelschild ist blau mit silbernem Pfahl.
Karl Heinrich von Metternich-Winneburg 1679 1679 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz einen silbernen Schlüssel schräglinksgelegt und von (4:4) goldenen Kreuzen (Schindeln) (Hochstift – Bistum Worms) begleitet, das Mittelschild ist geviert und zeigt in Rot für das Feld 1 und 4 einen Zickzackbalken in schrägrechts und in 2 und 4 drei goldene Hifthörner (2:1) in Rot und ist mit einem Herzschild belegt. Das Herzschild zeigt in Silber drei silbernen Muscheln (2:1) gestellt.
Anselm Franz von Ingelheim 1679 1695 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz ein zweireihiges gold-rot geschachtes gemeines Kreuz
Lothar Franz von Schönborn 1695 1729 einmal geteilt und zweimal gespalten zeigt das vordere obere und sechste Feld in Gold einen schwarzen Löwen der mit einem silbernen Schrägbalken belegt ist, darunter in Blau silberne Rauten 2:1 gestellt, die ein silberner Balken trennt, im geteilten Pfahl je ein Mainzer Rad und im fünften roten Feld sind als Dreipass drei Schildlein angeordnet. Das Mittelfeld zeigt in Rot einen laufenden goldenen Löwen über drei silbernen Spitzen.
Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg 1729 1732 Neben den anderen Elementen ist auf einem Mittelschild in Gold ein schwarzer Adler silbern bewehrt und mit einem Herzschild, welches das Mainzer Rad zeigt belegt.
Philipp Karl von Eltz 1732 1743 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Rot und Silber geteilt ein goldener emporwachsender zur Schildmitte blickender Löwe im roten Feld
Johann Friedrich Karl von Ostein 1743 1763 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz ein schräggelegter silberner Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von goldenen Kreuzen (Schindeln) (Hochstift – Bistum Worms) begleitet wird, überdeckt wird alles von einem blauen Mittelschild mit einer springenden Bracke mit Halsband.
Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim 1763 1774 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz ein schräggelegter silberner Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von goldenen Kreuzen (Schindeln) (Hochstift – Bistum Worms) begleitet wird, überdeckt wird alles von einem silbernen Mittelschild mit einem roten Wyvern
Friedrich Karl Joseph von Erthal 1774 1802 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz ein schräggelegter silberner Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von goldenen Kreuzen (Schindeln) begleitet (Hochstift – Bistum Worms) begleitet wird, überdeckt wird alles von einem goldenen Mittelschild mit einem schwarzen silberbewehrten Adler auf dem ein geviertes Herzschild liegt und im roten Feld zwei silberne Balken zeigt, während das andere blaue Feld ledig ist. Unter dem Mittelschild ist ein schmalsilbergebordetes schwarzes Kreuz mit einem goldenen Gleven gelegt
Karl Theodor von Dalberg (nur rechtsrheinisch) 1802 1803 Der Schild ist geteilt und gespalten und zeigt in Feld 1 und 4, auf rotem Grund ein silbernes, sechsspeichiges Rad, das Mainzer Rad (Erzstift Mainz), Feld 2, in Schwarz ein schräg aufwärts gerichteten silbernen Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von goldenen Kreuzen (Schindeln) begleitet (Hochstift – Bistum Worms), Feld 3 zweigeteilt zeigt oben auf silbernem Grund ein rotes Kreuz, (Hochstift Konstanz), darunter im gleichen Motiv (Reichsabtei Reichenau), unten auf goldenem Grund zwei aus Wolken ragende Arme, die einen silbernen Schlüssel mit Doppelbart halten (Propstei Öhningen). Das Herzschild zeigt das Wappen der Kämmerer von Worms, genannt Dalberg. geviert, in Feld 1 und 4 unter einem mit drei Spitzen abgeteilten goldenen Schildhaupt auf blauem Grund 6 silberne Lilien (3:2:1) gestellt (Kämmerer von Worms), Feld 2 und 3 auf goldenem Grund ein schwarzes Ankerkreuz (Dalberg (jüngerer Zweig)

Bischöfe von Mainz seit 1802[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mainzer Bischöfe sind:

Bild Name von bis Blasonierung Wappen
Joseph Ludwig Colmar 1802 1818 Wappen zeigt kein Mainzer Rad – Es gibt mehrere Varianten, geviert, Feld 1 auf goldenem Grund schwarzer Bienenkorb-(Arche) auf dem eine blaue Taube sitzt, die einen grünen Zweig im Schnabel hält, Feld 2 auf rotem Grund, ein schwebendes gleicharmiges goldenes Kreuz (napoleonischen Bischof-Barone), Feld 3 auf rotem Grund, ein silberner Pilgermantel-(Schild), mit drei (2,1) blauen Pilgermuscheln belegt, Feld 4 auf goldenem Grund, schwarzer dreispitziger Felsen, die mittlere Spitze mit einer silbernen, rot brennenden Fackel besteckt[11]
Joseph Vitus Burg 1830 1833 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz einen silbernen Turm
Johann Jakob Humann 1833 1834 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 in Silber ein roter wachsender behüteter Jüngling eine Ähre haltend und 3 in Blau einen wachsenden silbernen Löwen
Peter Leopold Kaiser 1834 1848 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Blau die goldene Kaiserkrone
Sedisvakanz
Leopold Schmid wurde zwar vom Domkapitel als Bischof gewählt, aber von Papst Pius IX. abgelehnt.
1848 1850
Wilhelm Emmanuel von Ketteler 1850 1877 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Silber ein roter Kesselhaken
Sedisvakanz (Kulturkampf)
Christoph Moufang (Kapitularvikar)
1877 1886
Paul Leopold Haffner 1886 1899 geviert, 1 und 4 im Rot drei goldene Kannen und in 2 und 3 in Schwarz ein goldener Löwe ein Kreuz haltend und zur Schildmitte blickend, auf dem Mittelschild das Mainzer Rad
Heinrich Brück 1899 1903 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Silber ein schwarzes Kreuz
Georg Heinrich Maria Kirstein 1904 1921 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 zeigt blau die hl. Maria mit Mandorla und 3 in Blau eine nach links gewendete silberne flugbereite Taube mit einem Zweig im Schnabel
Ludwig Maria Hugo 1921 1935 Über einem schwarzen Schildfuß auf dem ein Schild mit dem Mainzer Rad ruht, steht im blauen Feld der Mainzer Dom und hinten geht ein goldener Stern auf
Albert Stohr 1935 1961 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz ein schräggelegter silberner Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von silbernen Kreuzen begleitet wird, im aufgelegten silber-schwarz gespaltenen Mittelschild zeigt vorn eine schwarze Feder und hinten ein silbernes Schwert mit der Klinge zum oberen Schildrand gerichtet.
Hermann Volk (seit 1973 Kardinal) 1962 1982 geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz ein schräggelegter silberner Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von silbernen Kreuzen begleitet wird, im aufgelegten blauen Mittelschild ein silberner Turm mit zwei Erkertürmen
Karl Lehmann (seit 2001 Kardinal) 1983 2016 geteilt und oben gespalten, oben vorn das Mainzer Rad und hinten in Schwarz ein silberner schräggelegter Schlüssel mit dem Bart nach rechts, begleitet von sechs silbernen Kreuzchen. Im unteren goldenen Schild die aufgeschlagene rote Bibel mit den griechischen Buchstaben A und O
Peter Kohlgraf 2017 geteilt und oben gespalten, oben vorn das Mainzer Rad und hinten in Schwarz ein silberner schräggelegter Schlüssel mit dem Bart nach rechts, begleitet von sechs silbernen Kreuzchen. Im unteren silbernen Schild drei blaue Wellenlinien die einen Fluss Symbolisieren sollen. (Darin stecken verschiedene Gedanken. Der Fluss verbindet Mainz und Worms mit Kohlgrafs Heimatstadt Köln und seiner langen Wirkungsstätte Bonn. Darüber hinaus ist der Fluss ein biblisches Bild. Wer auf Gott vertraut, ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist, und der reiche Frucht bringt (Ps 1). Im Buch Ezechiel überliefert der Prophet eine Vision, in der er Wasser aus dem Tempel fließen sieht. Überall dort, wo der Fluss hinströmt, kann Leben wachsen (Ez 47). Das ist eine Beschreibung von Kohlgrafs Vision für den Auftrag der Kirche in dieser Welt.)[12]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedhelm Jürgensmeier: Das Bistum Mainz. Von der Römerzeit bis zum II. Vatikanischen Konzil. Knecht Verlag, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-7820-0570-8.
  • Hans Werner Nopper: Die vorbonifatianischen Mainzer Bischöfe. Eine kritische Untersuchung der Quellen zu den Anfängen des Bistums Mainz und zur Zuverlässigkeit der Bischofslisten. Mülheim an der Ruhr 2001, ISBN 3-8311-2429-9.
  • Josef Semmler: SERIES EPISCOPORUM MOGUNTINORUM. Die vorbonifatianische Bischöfe. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 50 (1998), S. 423–434.
  • Jakob Wimpheling: Catalogus Archiepiscoporum Moguntinorum. Geschichte der Mainzer Erzbischöfe. Kommentierte Ausgabe. Einleitung und Übersetzung aus dem Lateinischen von Sigrid von der Gönna. Verlag Wilhelm Fink, München 2007, ISBN 978-3-7705-4384-7.
  • Eugen Ewig: Die ältesten Mainzer Bischofsgräber, die Bischofsliste und die Theonestlegende. In: Eugen Ewig: Spätantikes und fränkisches Gallien. Gesammelte Schriften (1952–1973). Herausgegeben von Hartmut Atsma, Bd. 2, München 1979, ISBN 3-7608-4653-X, S. 171–181.
  • Eugen Ewig: Die ältesten Mainzer Patrozinien und die Frühgeschichte des Bistums Mainz. In: Eugen Ewig: Spätantikes und fränkisches Gallien. Gesammelte Schriften (1952–1973). Herausgegeben von Hartmut Atsma, Bd. 2, München 1979, ISBN 3-7608-4653-X, S. 154–170.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bishops of the Roman Catholic Diocese of Mainz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nopper, Die vorbonifatianischen Mainzer Bischöfe, S. 26.
  2. Jürgensmeier, Das Bistum Mainz, S. 14.
  3. Nopper, Die vorbonifatianischen Mainzer Bischöfe, S. 49.
  4. Nopper, Die vorbonifatianischen Bischöfe, S. 51.
  5. Nopper, Die vorbonifatianischen Mainzer Bischöfe, S. 81.
  6. Nopper, Die vorbonifatianischen Mainzer Bischöfe, S. 73.
  7. Nopper, Die vorbonifatianischen Bischöfe, S. 78.
  8. Erklärung zum Landeswappen von Rheinland-Pfalz
  9. Das Mainzer Rad an der Gera, Abbildung auf S. 38, Beschreibung auf S. 43.
  10. Erstes Wappen, welches als Fensterbild im Mainzer Dom zu sehen ist.
  11. Friedhelm Jürgensmeier (Hrsg.): Das Bistum Mainz, Frankfurt 1989, S. 303 / Heinz Leitermann: in Mainzer Almanach, Mainz 1961, S. 128–133; / Henry Simon: Armorial Géneral de l’Empire Français. Paris 1812, Band 2, S. 53 und T. 52.
  12. Domdekan Heckwolf und Zeremoniar Brantzen stellten Insignien und Wappen Pressemitteilung des Bistums Mainz vom 21. August 2017