Marburg Mercenaries

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Marburg Mercenaries
Marburg Mercenaries
Stadt: Marburg
Gegründet: 1991
Liga (2023): GFL Süd
Größte Erfolge
EFAF-Cup-Gewinner 2005
EFL-Vizemeister 2007
Deutscher Vizemeister 2006
Stadion
Name:

Georg-Gaßmann-Stadion

Adresse: Leopold-Lucas-Straße 15, 35037 Marburg
Eigentümer: Stadt Marburg
Kapazität: 12.000
Zuschauerschnitt (2017): 1.079
Kontakt
Anschrift: American Football Verein Marburg Mercenaries e.V.
Geschäftsstelle
Leopold-Lucas-Straße 15
35037 Marburg
Internet: www.mercenaries.de
Datenstand
23. April 2022
Ewige GFL-Bilanz
Jahr Gesamt Heim Ausw. TD-Verhältnis
S N U S N U S N U
2003 1 11 0 0 6 0 1 5 0 276:425
2004 6 3 1 4 1 0 2 2 1 233:206
2005 8 1 1 4 0 1 4 1 0 350:174
2006 10 2 0 5 1 0 5 1 0 471:214
2007 9 2 1 4 1 1 5 1 0 363:194
2008 9 3 0 5 1 0 4 2 0 356:206
2009 7 5 0 5 1 0 2 4 0 422:328
2010 10 2 0 5 1 0 5 1 0 437:216
2011 11 2 0 6 0 0 5 2 0 392:240
2012 9 5 0 5 2 0 4 3 0 473:339
2013 10 3 1 6 1 0 4 2 1 488:353
2014 9 5 0 4 3 0 5 2 0 476:431
2015 3 11 0 1 6 0 2 5 0 286:484
2016 2 12 0 1 6 0 1 6 0 283:591
2017 8 5 0 4 3 0 4 2 0 318:285
2018 6 8 0 4 3 0 2 5 0 366:438
2019 9 5 0 5 2 0 4 3 0 493:378
2020
2021 2 8 0 0 5 0 2 3 0 189:350
2022 4 6 0 2 3 0 2 3 0 225:255
2023 3 9 3 3 0 6 251:383
Gesamt 136 108 4 73 49 2 63 59 2 7148:6550

Die Marburg Mercenaries sind ein American-Football-Verein (AFV) aus dem hessischen Marburg, der 21 Jahre lang in der Gruppe Süd der German Football League (GFL) spielte und nun in der Regionalliga Mitte beheimatet ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der AFV Mercenaries wurde 1991 gegründet und spielte sich seitdem von der Verbandsliga Hessen (5. Liga) innerhalb weniger Jahre bis in die 2. Bundesliga Süd vor. 2002 gelang den Mercenaries (zu Deutsch: Söldner) durch Siege gegen die Munich Cowboys in der Relegation der Aufstieg in die German Football League (GFL) Süd. Im Jahr zuvor verpassten die Mercenaries in der Relegation den Aufstieg.

Nach einem Lehrjahr mit nur einem Sieg aus zwölf Spielen wurde der Abstieg aus der Saison 2003 in der Relegation vermieden.

In der Saison 2004 spielte sich die Mannschaft nach vorne: Sie errang den Süddeutschen Meistertitel und besiegte im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft German Bowl den Vorjahresmeister Hamburg Blue Devils. Im Halbfinale scheiterte die Mannschaft am späteren Meister Berlin Adler.

In der Spielzeit 2005 traten die Mercenaries erstmals auf europäischer Bühne im EFAF Cup an und gewannen diesen durch einen 49:14-Sieg in Paris gegen die gastgebenden Elancourt Templiers. Außerdem verteidigten sie ihren Titel als Süddeutscher Meister. Erneut schlug die Mannschaft den amtierenden Meister im Viertelfinale und scheiterte im Halbfinale, diesmal an den Hamburg Blue Devils.

2006 konnten die Mercenaries ihren Titel im EFAF Cup nicht verteidigen. Zwar gewannen sie beide Gruppenspiele, scheiterten jedoch im Viertelfinale an den Graz Giants mit 28:31. Der Titel des Süddeutschen Meisters konnte jedoch in der Saison 2006 verteidigt werden und nach einem Sieg gegen die Hamburg Blue Devils erreichten die Mercenaries zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den German Bowl. Dieser ging in Braunschweig gegen die Braunschweig Lions verloren.

Szene eines Spiels der Mercenaries gegen Kiel

Durch das Erreichen des Endspiels der German Bowl und den Verzicht des Meisters Braunschweig Lions hatten die Mercenaries in der Saison 2007 erstmals das Recht, an der European Football League teilzunehmen. Dort trafen sie in Division 3 auf die Flash de La Courneuve aus Frankreich und den spanischen Vertreter L’Hospitalet Pioners. Im Eurobowl am 1. Juli 2007 in Wien gegen die Dodge Vikings Vienna wurden sie allerdings klar mit 19:70 geschlagen. In der GFL-Saison 2007 erreichten die Marburger Platz 2 im Süden, setzten sich zu Hause gegen die Kiel Baltic Hurricanes mit 21:16 im Viertelfinale durch, schieden jedoch im Halbfinale bei den Braunschweig Lions mit 21:26 aus. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gab Coach Arbon bekannt, dass er ab November nicht mehr als Headcoach zur Verfügung stehen würde.

In der Saison 2008 gewannen die Mercenaries die Südgruppe. Das Viertelfinale gegen Dresden konnte mit 32:21 gewonnen werden, im Halbfinale setzten sich erneut die Braunschweig Lions (21:49) durch.

In der Saison 2009 erreichten die Mercenaries den 2. Platz der Südgruppe. Das Viertelfinale in Marburg gegen Dresden konnte mit 64:63 gewonnen werden. Im Halbfinale in Berlin unterlag man den Berlin Adler (36:21). Nachdem das Team in der Saison 2013 um die süddeutsche Meisterschaft mitspielen konnte, zogen die Mercenaries auch in der Saison 2014 souverän in die Play-offs ein. Die Serie von elf aufeinanderfolgenden Play-off-Teilnahmen endete jedoch am 21. September 2014 mit einer Niederlage bei den Dresden Monarchs (22:42), da die Mannschaft in der jüngsten Vergangenheit nicht an ihre Erfolge anknüpfen konnte.

Im September 2023 kam er zu einer Razzia bei den Mercenaries, nachdem die Staatsanwaltschaft Marburg Ermittlungen wegen des Verdachts der Urkundenfälschung aufgenommen hatte. Es sollen zwei Vorstandsmitglieder und ein Mitarbeiter während der GFL-Saison 2018 Spielerpässe gefälscht haben, um mehr US-Amerikaner verpflichten zu können[1].[2] Am 29. September 2023 gab der Vereinsvorstand bekannt, sich freiwillig aus der GFL und GFL 2 zurückzuziehen.[3][4]

Stadion und Zuschauer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der AFV Mercenaries trägt seine Heimspiele meist im rund 12000 Zuschauer fassenden Georg-Gaßmann-Stadion in Ockershausen im Marburger Süden aus. Bei den Spielen der Mercenaries kommen im Schnitt rund 750 Zuschauer, bei Spitzenspielen auch über 1200 Zuschauer. Damit sind die „Söldner“ einer der Zuschauermagneten im Marburger Sport.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1994: Aufstieg in die Oberliga
  • 1996: Aufstieg in die Regionalliga und Hessenbowl-Sieg
  • 1997: Aufstieg in die 2. Bundesliga und Hessenbowl-Sieg
  • 2002: Aufstieg in die GFL
  • 2004: Süddeutsche Meisterschaft
  • 2005: Gewinn des EFAF Cups und Süddeutsche Meisterschaft
  • 2006: Süddeutsche Meisterschaft, Deutscher Vizemeister
  • 2008: Süddeutsche Meisterschaft
  • 2010: Süddeutsche Meisterschaft

Andere Mannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der GFL-Mannschaft haben die Mercenaries auch eine erfolgreiche Jugendmannschaft, die in der GFL Juniors Mitte antritt. Des Weiteren besteht eine Cheerleader Abteilung mit Teams in drei Altersklassen, die Marburg Mascots.

Damenmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Herbst 2021 wurde bei den Mercenaries erstmals eine Damenmannschaft gegründet. Zunächst spielte diese in der hessischen Aufbauliga, deren Meisterschaft sie 2022 und 2023 gewinnen konnte.[5]

Für die Saison 2024 entschied sich das Team, in der 2. Damenbundesliga zu starten.

Lacrosse – Marburg Saints[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2005 bis Ende 2008 war der 2004 gegründete Lacrosse-Verein Marburg Saints eine Abteilung der Mercenaries. Die Saints entstanden im Herbst 2004 aus den Abteilungen der Universitäten Marburg und Gießen. Die Mannschaft stieg 2005 in die Lacrosse-Bundesliga (WDLL) auf, wo sie seitdem spielt. Mit dem Jahr 2009 wechselte die Abteilung zur Hockeyabteilung des VFL 1860 Marburg.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marburg Mercenaries – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. sportschau.de: American Football: Razzia bei den Marburg Mercenaries - Verdacht auf Urkundenfälschung. In: sportschau.de. Abgerufen am 29. September 2023.
  2. 21.09.2023: Vorstandssitzung bei den Marburg Mercenaries. Marburg Mercenaries, abgerufen am 29. September 2023.
  3. hessenschau de, Frankfurt Germany: Nach Razzia: Marburg Mercenaries ziehen sich aus der Bundesliga zurück. In: hessenschau.de. 2023, abgerufen am 29. September 2023 (deutsch).
  4. 29.09.2023: Marburg Mercenaries ziehen aus der GFL zurück. Marburg Mercenaries, abgerufen am 29. September 2023.
  5. Sebastian Leis- www.redvisionmedia.com: Damenmannschaft - Offizielle Homepage des AFV Marburg Mercenaries e.V. Abgerufen am 28. Februar 2024.