Mavi Phoenix

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Mavi Phoenix (2021)

Mavi Phoenix, Künstlername von Marlon Nader (* 1. September 1995 in Linz), ist ein österreichischer Popmusiker, Rapper und Musikproduzent. Nach mehreren Nominierungen ab 2017 gewann Phoenix bei der Amadeus-Verleihung 2019 den „FM4-Award“.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nader wurde 1995 in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz (als Marlene Nader) geboren.[1][2] Der Großvater mütterlicherseits war in den 1970er-Jahren als Flüchtling aus Syrien nach Wien gekommen.[2] Nader besuchte einen englischsprachigen Kindergarten und anschließend eine englischsprachige Volksschule.[3]

Nach begeistertem MTV-Sehen begann Nader im Alter von elf Jahren mithilfe der Software GarageBand, Musik zu komponieren. 2013 gewann er den oberösterreichischen Musikwettbewerb Lautstark![4] Nach der Matura 2015 zog er im Hinblick auf eine Musikkarriere nach Wien und begann ein Studium der Politikwissenschaften.[5]

Im Jahr 2019 hatte Nader unter seinem Künstlernamen Mavi Phoenix mit dem Lied Bullet in My Heart („Kugel in meinem Herzen“) sein Coming-out als trans Mann.[6][7][8] Die eingeleitete Testosteron-Therapie führte auch zu einer Verdunkelung seiner Singstimme.[9] Anfang 2020 nannte Phoenix auf Instagram Marlon als seinen Vornamen.[8][1]

Musikalisches Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mavi Phoenix live bei Rock am Ring (2018)

Nader wählte 2014 den Künstlernamen „Mavi Phoenix“ in Anlehnung an den jung verstorbenen Schauspieler River Phoenix (1970–1993); symbolisch war damit ein Neuanfang gemeint.[4]

Musikalisch bewegt sich Mavi Phoenix zwischen Lo-Fi-Pop, Trap und modernem R&B mit einem Einschlag von Electro.[10] Im Kurier urteilte Marco Weise 2017, Phoenix singe in akzentfreiem Englisch zu zeitgenössischen Beats mit eingängigen Melodiefolgen. Besonderes Charakteristikum sei der Auto-Tune-affine Sound, der sich vor allem in der mittels Virtual Studio Technology nachbehandelten Stimme äußere.[11][12]

Zu musikalischen Vorbildern gehören neben Rappern wie Left Boy, Kanye West, Drake oder Tyler, the Creator auch die Popsängerinnen Miley Cyrus und Lady Gaga. Sein eigenes Schaffen wurde bereits mit jenem von Alternative-Musikerin M. I. A. verglichen.[3][4][12]

Phoenix’ erste EP mit dem Titel My Fault entstand unter der Mitwirkung von Left-Boy-Produzent Simon Herzog;[4] die sechs Songs wurden im August 2014 als Gratis-Download veröffentlicht. In der Folge wurde der Radiosender FM4 auf Phoenix aufmerksam und verschaffte der ersten Single Green Queen beachtliches Airplay. Noch vor dem Schulabschluss verpflichteten Bilderbuch den Newcomer als Support für ihre Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Ein vorläufiger Durchbruch gelang Phoenix 2016 mit der Single Quiet, die wochenlang Platz eins sowie Platz zwei der Jahreswertung der FM4-Charts belegte. Das Lied stellt ein Statement gegen die Lautstärke unserer Zeit dar (Make the world go quiet „Bring die Welt zum Schweigen“) und erhielt ein Video, das in Berlin produziert wurde, unter anderem im Treptower Park. Das US-Magazin The Fader bezeichnete Phoenix als „bezaubernde Lo-Fi-Heldin“. Die zweite EP Young Prophet erschien im Frühjahr 2017 beim eigenen Label LLT Records und wurde vom DJ Alex the Flipper koproduziert.[5][12] Phoenix begleitete Milky Chance Anfang des Jahres 2020 als Vorgruppe bei ihrer Europatournee.[13]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[14]
Boys Toys
  AT 18 17.04.2020 (1 Wo.)
Album Marlon (Cover 2022)

Alben

  • 2020: Boys Toys
  • 2022: Marlon

Singles und EPs

  • 2014: My Fault (EP, Spinnup)
  • 2014: Green Queen
  • 2015: Little by Little (mit M.P.)
  • 2016: Quiet
  • 2017: Young Prophet (EP, LLT Records)
  • 2017: Love Longtime
  • 2017: Fly
  • 2017: Aventura
  • 2017: Janet Jackson
  • 2018: Yellow
  • 2018: Bite
  • 2018: LOS SANTOS
  • 2018: Trends
  • 2018: Ibiza
  • 2018: Prime
  • 2018: 7Eleven
  • 2018: Babe (Melvv featuring Mavi Phoenix)
  • 2018: Young Prophet II (EP, LLT Records)
  • 2019: Romantic Mode
  • 2019: Bullet in My Heart
  • 2021: Grass and the Sun
  • 2021: Nothing Good
  • 2021: Leaving

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amadeus Austrian Music Award:

  • 2017: Nominierung in der Kategorie „Künstlerin des Jahres“
  • 2017: Nominierung für den „FM4-Award“
  • 2018: Nominierung in der Kategorie „Alternative“
  • 2018: Nominierung für den „FM4-Award“
  • 2019: Nominierung in den Kategorien „Songwriter des Jahres“ und „Tonstudiopreis Best Sound“
  • 2019: „FM4-Award“[15]
  • 2021: Auszeichnung in der Kategorie „HipHop / Urban“[16]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jonas Vogt: Mavi Phoenix: Er wollte jetzt durchstarten. In: Die Zeit. 13. April 2020.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mavi Phoenix – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Mavi Phoenix im Gespräch: „Wir müssen das gemeinsam hinbekommen“. In: Falter.at. 31. März 2020, abgerufen am 2. März 2022.
  2. a b Sabine Hottowy: Die Abenteuer der Phoenix. In: diePresse.com. 31. März 2017, abgerufen am 2. März 2022: „Internationalität ist Mavi, die als Marlene Nader in Linz aufwuchs, wichtig.“
  3. a b Mavi Phoenix im Gespräch: „Dass er es mit HipHop versucht, ist so lächerlich“. (Memento vom 6. Oktober 2017 im Internet Archive) In: theMessage.at. 28. Mai 2015, abgerufen am 2. März 2022.
  4. a b c d Stefan Niederwieser: Rise Like A Mavi. In: The Gap. 14. Mai 2015, abgerufen am 2. März 2022.
  5. a b Julia Wagner: Plötzlich Popstar. In: Wiener Zeitung. 19. April 2017, abgerufen am 2. März 2022.
  6. Meldung: Geschlechtsanpassung: Mavi Phoenix benutzt von nun an das Pronomen „er“. In: derStandard.at. 27. November 2019, abgerufen am 2. März 2022.
  7. Samir H. Köck: Popkulturradio: Sonne im Herzen und Mavi Phoenix als Mann. In: diePresse.com. 19. Januar 2020, abgerufen am 2. März 2022.
  8. a b Redaktion: Mavi Phoenix nennt sich jetzt Marlon. In: Miss.at. 13. Januar 2020, abgerufen am 2. März 2022.
  9. Martin Böttcher: Musiker Mavi Phoenix über seine Transition: „Ich bin jetzt einfach ich“. In: Deutschlandfunk Kultur. 4. Juni 2021, abgerufen am 2. März 2022.
  10. laut.de-Biographie: Mavi Phoenix. In: laut.de. Abgerufen am 15. Juni 2021.
  11. Marco Weise: Mavi Phoenix: Eine junge Prophetin des Pop. In: Kurier. 6. März 2017, abgerufen am 15. Juni 2021.
  12. a b c Nadine Obermüller: Alles ist Mavi Phoenix. In: The Gap. 30. März 2017, abgerufen am 2. März 2022.
  13. Nina Paul: Mavi Phoenix supportet Milky Chance und veröffentlicht neues Album. In: The Mellow Music. 28. Januar 2020, abgerufen am 31. Januar 2020.
  14. Chartquellen: Österreich
  15. Lisa Schneider: Mavi Phoenix gewinnt den FM4 Amadeus Award 2019. In: ORF.at. 22. März 2019, abgerufen am 27. November 2019.
  16. Redaktion: Opus mit Amadeus für Lebenswerk geehrt. In: ORF.at. 9. September 2021, abgerufen am 10. September 2021.