Maximus von Saragossa

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Maximus von Saragossa war von ca. 592 bis 619/20 (das Todesjahr ist nicht exakt zu ermitteln) Bischof von Saragossa und der Verfasser eines heute verlorenen Geschichtswerks über die Goten in Hispanien. Er gehört somit zu den letzten lateinischen Geschichtsschreibern der Spätantike.

Maximus war als Bischof nicht ohne Einfluss. So hielt er das 2. Konzil von Saragossa im Jahr 592 ab und nahm an den Synoden von Barcelona (599), Toledo (610) und Egara (614) teil. Des Weiteren wirkte er als Kulturförderer.

Maximus wird im Werk De viris illustribus des Isidor von Sevilla an prominenter Stelle erwähnt.[1] Demnach habe der Bischof viele Werke in Vers- und Prosaform verfasst, darunter auch eine kurze Geschichte (historiola)[2] über die Goten in Hispanien. Dieser Passage zufolge hat sich Maximus nicht weiter für die Vorgeschichte der Goten interessiert, sondern vor allem für die Zeit des hispanischen Westgotenreichs.

In der Forschung wurde oft erwogen, dass die knappe Chronik von Saragossa (Consularia caesaraugustana, erhalten nur in einer Kopie aus dem 16. Jahrhundert) von Maximus geschrieben wurde, doch spricht die Inhaltsangabe Isidors eher dagegen.[3] Andere Identifikationsversuche von Spuren der historiola in zeitgenössischen Werken sind zumindest spekulativ, so etwa die Annahme, Isidors Gotengeschichte (Historia Gothorum) sei eine verkürzte Ausgabe der historiola.[4]

Editionen/Übersetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eintrag in Clavis Historicorum Antiquitatis Posterioris (CHAP).
  • Lieve Van Hoof, Peter Van Nuffelen (Hrsg./Übers.): The Fragmentary Latin Histories of Late Antiquity (AD 300–620). Edition, Translation and Commentary. Cambridge University Press, Cambridge 2020, S. 246 f.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard W. Burgess, Michael Kulikowski: Mosaics of Time. The Latin Chronicle Traditions from the First Century BC to the Sixth Century AD. Band 1. Brepols, Turnhout 2013, ISBN 978-2-503-53140-3, S. 196 f.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Isidor, De viris illustribus 33 (in der Edition von Carmen Codoñer Merino: El „De viris illustribus“ de Isidoro de Sevilla. Estudio y edición crítica. Salamanca 1964).
  2. Womit auch eine Chronik gemeint sein kann, siehe Lieve Van Hoof, Peter Van Nuffelen (Hrsg./Übers.): The Fragmentary Latin Histories of Late Antiquity (AD 300–620). Edition, Translation and Commentary. Cambridge 2020, S. 246.
  3. Vgl. Lieve Van Hoof, Peter Van Nuffelen (Hrsg./Übers.): The Fragmentary Latin Histories of Late Antiquity (AD 300–620). Edition, Translation and Commentary. Cambridge 2020, S. 247.
  4. Dafür plädieren unter anderem Richard W. Burgess, Michael Kulikowski: Mosaics of Time. The Latin Chronicle Traditions from the First Century BC to the Sixth Century AD. Band 1. Turnhout 2013, S. 197.