Mercy-Klasse

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Mercy-Klasse
USNS Mercy
USNS Mercy
Schiffsdaten
Land Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Schiffsart Hospitalschiff
Bauzeitraum 1974 bis 1976
Stapellauf des Typschiffes 1. Juli 1975
Gebaute Einheiten 2
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 272,6 m (Lüa)
Breite 32,3 m
Tiefgang (max.) 10 m
Verdrängung 70.473 t
 
Besatzung 321 bis 1.277 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 Dampfkessel
2 Dampfturbinen
Maschinen­leistung 24.500 PS (18.020 kW)
Höchst­geschwindigkeit 17,5 kn (32 km/h)
Propeller 1

Die Mercy-Klasse besteht aus zwei Hospitalschiffen der United States Navy, die vom Military Sealift Command betrieben werden und dort zur Naval Fleet Auxiliary Force (NFAF) gehören. Sie dienen dazu, weltweit in Küstennähe eine umfassende Versorgung von kranken und verwundeten US-Soldaten zu gewährleisten. Die Schiffe werden jedoch auch bei humanitären Aktionen eingesetzt.

Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Operationsraum an Bord der USNS Mercy
Intensivpflegeraum an Bord der USNS Mercy

Die Schiffe verfügen über eine Kapazität von 1.000 Krankenbetten, davon 80 in der Intensivpflege. Zwölf voll ausgestattete Operationssäle, Notaufnahme, modernste Radiologieeinrichtungen wie CT und MRT, Apotheke, Leichenhalle, Labors sowie Therapieeinrichtungen, Zahnarztpraxen und Augenoptiker stehen ebenso zur Verfügung. Darüber hinaus besitzen sie zwei Anlagen zur Herstellung von klinisch reinem Sauerstoff. Die Besatzung setzt sich aus 63 Offizieren und 258 Matrosen zusammen. Das medizinische Personal an Bord während Einsätzen beläuft sich auf 956. Eine große Hubschrauberplattform erlaubt das Landen von Helikoptern jeden Typs. Es können aber auch Verletzte durch Boote zugeführt werden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein australischer Hubschrauber landet auf dem Lazarettschiff USNS Mercy vor der Stadt Dili
Die USNS Mercy vor Jolo

Während der Operationen Desert Shield und Desert Storm kamen sie vor der Küste Saudi-Arabiens zu ihrem ersten Einsatz im Ernstfall. Mehrere hundert Soldaten wurden behandelt und rund 300 Operationen durchgeführt. Neben zahlreichen Großmanövern werden die Schiffe auch regelmäßig bei humanitären Katastrophen eingesetzt, so z. B. die Mercy nach dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 oder die Comfort im Golf von Mexiko nach der Verwüstung durch Hurrikan Katrina. Die Comfort kam unmittelbar nach dem verheerenden Erdbeben am 12. Januar 2010 in Haiti zum Einsatz.[1] Beide Schiffe wurden im März 2020 zur Ergänzung der Krankenhausversorgung während der COVID-19-Pandemie aktiviert. Die Mercy wurde nach Los Angeles, die Comfort nach New York entsandt. Ziel war hier die Unterstützung bei der Versorgung von nicht an COVID-19 erkrankten Personen.[2]

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verdrängung beträgt 70.473 Tonnen (69.360 ts).[3] Das Schiff ist 272,6 m lang, bei einer Breite von 32,3 m und einem Tiefgang von 10 m.[4] Der Antrieb erfolgt über zwei General-Electric-Dampfturbinen mit insgesamt 24.500 PS auf eine Welle. Die Höchstgeschwindigkeit der Schiffe beträgt 17,5 Knoten.[5]

Schiffsliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nummer Name neue Nutzung ab Flotte Heimathafen Rufzeichen IMO-Nummer
T-AH 19 USNS Mercy 19. Dezember 1986 NFAF San Diego, CA NMER 7390454
T-AH 20 USNS Comfort 30. November 1987 NFAF Baltimore, MD NCOM 7390478

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mercy-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. US-Hilfe für Haiti - Wettlauf gegen den Tod. Spiegel Online, abgerufen am 18. Januar 2010.
  2. SD-Based Navy Hospital Ship to Aid Non-Coronavirus Patients in Los Angeles. NBC San Diego, abgerufen am 23. März 2020.
  3. Patient Care (Memento vom 23. März 2010 im Internet Archive)
  4. Patient Care (Memento vom 23. März 2010 im Internet Archive)
  5. Patient Care (Memento vom 23. März 2010 im Internet Archive)