Michael Lonsdale

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Michael Lonsdale (2014)

Michael Lonsdale (* 24. Mai 1931 in Paris; † 21. September 2020 ebenda[1]), auch als Michel Lonsdale und Alfred de Turris bekannt, war ein französisch-britischer Schauspieler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lonsdale war der Sohn einer französischen Mutter und eines britischen Offiziers. Bis zu seinem siebten Lebensjahr lebte er in London, danach in Marokko. 1947 kam er nach Paris. Lonsdale wuchs zweisprachig auf und sprach Französisch und Englisch. Bei Tanja Balachowa studierte er Schauspiel und debütierte 1955 bei Raymond Rouleau.

In den 1960er Jahren wandte er sich dem Kino zu. International bekannt wurde er durch seine Rollen in Filmen von François Truffaut: als Jeanne Moreaus drittes Mordopfer in Die Braut trug schwarz und als Schuhgeschäftsbesitzer Tabard in Geraubte Küsse. Neben Truffaut arbeitete er mit weiteren Regisseuren der Nouvelle Vague, darunter Alain Resnais, Louis Malle und Jacques Rivette. Im Laufe seiner Karriere arbeitete er mit einer Reihe weiterer anerkannter Regisseure wie Orson Welles, Joseph Losey, Luis Buñuel, Miloš Forman, John Frankenheimer, Steven Spielberg, François Ozon und Manoel de Oliveira zusammen. Für seine Darstellung des Inspektors Lebel in Der Schakal von Fred Zinnemann erhielt er 1973 eine Nominierung als Bester Nebendarsteller für den britischen BAFTA Award.

Lonsdale war in vielen Filmprojekten jenseits des Mainstream wie etwa in India Song von Marguerite Duras zu sehen, aber auch in internationalen kommerziellen Filmproduktionen, so 1979 in Moonraker, in dem er James Bonds Gegenspieler, Sir Hugo Drax, verkörpert. Er war dreimal für den französischen Filmpreis César nominiert, jeweils als Bester Nebendarsteller (so für Nelly & Monsieur Arnaud, La question humaine und für Von Menschen und Göttern). 2011 erhielt er für die Darstellung des Luc in Von Menschen und Göttern einen César sowie den Prix Lumières. Sein Schaffen für Film und Fernsehen umfasst rund 240 Produktionen.

Neben dem Kino arbeitete er am Theater mit Regisseuren wie Jean-Louis Barrault, Peter Brook und Claude Régy zusammen. Daneben inszenierte er auch selbst und trat als Maler in Erscheinung. Seine letzten Filme kamen im Jahr 2016 in die Kinos. Michael Lonsdale starb am 21. September 2020 im Alter von 89 Jahren in Paris.[1] Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Cimetière de Montmartre (4. Division).[2]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Michael Lonsdale – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Michael Lonsdale, icône du cinéma et du théâtre, est mort. In: nouvelobs.com. L’Obs, 21. September 2020, abgerufen am 21. September 2020 (französisch).
  2. Klaus Nerger: Das Grab von Michael Lonsdale. In: knerger.de. Abgerufen am 14. Juli 2021.