Michel Berger

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Michel Berger (1990)
Michel Berger mit France Gall, 1984
Gräber von Michel Berger und Pauline Hamburger auf dem Friedhof Cimetière de Montmartre in Paris, 2010

Michel Berger (eigentlich Michel-Jean Hamburger; * 28. November 1947 in Neuilly-sur-Seine; † 2. August 1992 in Ramatuelle) war ein französischer Sänger und Komponist. Zu seinen bekanntesten Chansons zählen Le paradis blanc, Diego, libre dans sa tête oder Les princes des villes, in denen er sich immer wieder auch sozialkritisch äußerte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michel Berger war der Sohn des Arztes Jean Hamburger und seiner Frau, der Pianistin Annette Haas-Hamburger. Bekannt wurde Berger ab 1969 in der Ära der französischen Radiosendung Salut les copains auf Europe 1. Er entdeckte Véronique Sanson und komponierte für Françoise Hardy. Auch ein Album für Johnny Hallyday stammte aus seiner Feder. 1976 heiratete er France Gall und schrieb für sie mehrere Alben. Mit ihr hat er eine Tochter (1978–1997) und den Sohn Raphaël Hamburger (* 1981).[1]

Der Sohn jüdischer Eltern bewies in seinen Liedtexten ein großes Einfühlungsvermögen, auch für andere verfolgte Menschen: In Chanter pour ceux qui sont loin de chez eux (1985) sind es Staatenlose, Vertriebene und Flüchtlinge; in Diego, libre dans sa tête (1983) sind es die Opfer von Verschwindenlassen in lateinamerikanischen Diktaturen; in Mademoiselle Chang (1981) ist es eine von den Verwerfungen der Geschichte entwurzelte Auslandschinesin, die Liebe findet. Das markanteste Chanson ist jedoch das introspektive Le paradis blanc aus dem Jahr 1990.

Les princes des villes (1983) behandelt die Flüchtigkeit künstlerischen Ruhms und das Leben im Moment. 1978 komponierte er die Rockoper Starmania mit Texten von Luc Plamondon. Diese Rockoper, bei der unter anderem France Gall, Daniel Balavoine und die kanadische Sängerin Diane Dufresne mitwirkten, feierte große Erfolge und wurde in anderer Besetzung in den 1990er-Jahren erneut aufgeführt. Eine englische Version namens „Tycoon“ entstand 1991.

Einige Wochen nachdem er ein Album mit Duetten mit seiner Ehefrau, France Gall, herausbrachte, starb Michel Berger am 2. August 1992 erst 44-jährig nach einem Tennisspiel an einem Herzinfarkt. Er ist auf dem Friedhof von Montmartre in Paris begraben. Neben ihm sind seine Tochter, Pauline Hamburger, die im Dezember 1997 im Alter von 19 Jahren an Mukoviszidose starb, und seine 2018 gestorbene Frau, France Gall, beigesetzt.

Im November und Dezember 2015 wurde auf Betreiben Galls im Palais des Sports (Pariser Sportpalast) Résiste, ein Musical mit Stücken von Berger und Bruck Dawit nach einem Libretto von France Gall und Laetitia Colombani, uraufgeführt, das die Laufbahn Bergers und seine Zusammenarbeit mit France Gall nachvollzieht. Das Musical tourte 2016 durch Frankreich, Belgien und die Schweiz.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 FR  BEW  CH
1992 Double jeu FR156
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(3 Wo.)FR
CH
Gold
Gold
CH
Erstveröffentlichung: 12. Juni 1992
mit France Gall
Charteinstieg in FR erst 2014
2015 Quand on est ensemble FR90
(4 Wo.)FR
BEW43
(20 Wo.)BEW
Erstveröffentlichung: 30. Oktober 2015
mit France Gall

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Studioalben

  • 1973: Michel Berger (Le coeur brisé)
  • 1974: Chansons pour une fan
  • 1975: Que l’amour est bizarre
  • 1976: Mon piano danse
  • 1980: Beauséjour (FR: GoldGold)
  • 1981: Beaurivage
  • 1982: Dreams in stone
  • 1983: Voyou (FR: GoldGold)
  • 1985: Différences (FR: GoldGold)
  • 1990: Ça ne tient pas debout (FR: Doppelgold×2Doppelgold )
  • 2006: Opération Premium Toupargel (FR: GoldGold)

Livealben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1980: Michel Berger au Théâtre des Champs-Élysées
  • 1983: Michel Berger en public au Palais des Sports
  • 1986: Michel Berger au Zénith

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 FR  BEW  CHTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent
1994 Celui qui chante... – 18 titres BEW38
(1 Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/Belgien vor 1995BEW
Charteinstieg in BEW erst 1996
2002 Pour me comprendre FR52
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(85 Wo.)FR
BEW5
(50 Wo.)BEW
CH23
(17 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 5. Juli 2002
Charteinstieg in FR erst 2011
2007 Chanter pour ceux... BEW29
(31 Wo.)BEW
Erstveröffentlichung: 16. November 2007
2018 Best of – Quand on est ensemble CH75
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 23. Juni 2018
2022 Vivre – Best of FR12
Gold
Gold

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2022FR
BEW37
(6 Wo.)BEW
Erstveröffentlichung: 28. Oktober 2022

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Kompilationen

  • 1993: Plus Belles Chansons (FR: Doppelgold×2Doppelgold )
  • 1994: Les Plus Belles Chansons (FR: Doppelgold×2Doppelgold )
  • 1994: Best of 18 Titres (FR: Dreifachplatin×3Dreifachplatin )

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen [↑]: gemeinsam behandelt mit vorhergehendem Eintrag;
[←]: in beiden Charts platziert
 FR  BEF  BEWTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent
1973 Écoute la musique (quelle consolation fantastique)
Chansons pour une fan
BEF44
(3 Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/Belgien vor 1995BEF [BEW: ←]
1974 À moitié, à demi, pas du tout
Chansons pour une fan
BEF47
(1 Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/Belgien vor 1995BEF [BEW: ←]
1975 L’amour est là
Que l’amour est bizarre
BEF49
(1 Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/Belgien vor 1995BEF [BEW: ←]
Seras-tu là?
Que l’amour est bizarre
FR109a
(5 Wo.)FR
BEF41
(3 Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/Belgien vor 1995BEF [BEW: ←]
1976 Ça balance pas mal à Paris
BEF21
(9 Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/Belgien vor 1995BEF [BEW: ←]
mit France Gall
1980 La groupie du pianiste
Beauséjour
FR106a
(2 Wo.)FR
Quelques mots d’amour
Beauséjour
FR101a
(2 Wo.)FR
1983 Diego, libre dans sa tête
Voyou
FR169a
(1 Wo.)FR
1986 Chanter pour ceux qui sont loin de chez eux
Différences
FR188a
(1 Wo.)FR
1990 Le paradis blanc
Ça ne tient pas debout
FR72a
(3 Wo.)FR
1992 Laissez passer les rêves
Double jeu
FR37
(4 Wo.)FR
mit France Gall
Superficiel et léger
Double jeu
FR42
(5 Wo.)FR
mit France Gall
2015 Un dimanche au bord de l’eau
Résiste (La Comédie Musicale)
FR162
(1 Wo.)FR
Erstveröffentlichung: 19. Oktober 2015

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

a 
Erstmalige Chartplatzierung 2012 nach Wiederveröffentlichungen zu Bergers 20-jährigem Todestag

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Michel Berger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. France Gall Hommage (französisch).
  2. a b c Chartquellen: FR BEW CH
  3. a b c Auszeichnungen für Musikverkäufe: FR FR2 CH