Néel-Temperatur

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Die Néel-Temperatur (nach Louis Néel, der für die Beschreibung 1970 den Nobelpreis in Physik erhielt) ist die Temperatur, oberhalb derer ein antiferromagnetischer Stoff paramagnetisch wird; die thermische Energie wird hier groß genug, um die magnetische Ordnung innerhalb des Stoffes zu zerstören. Die Néel-Temperatur ist damit das Analogon zur Curie-Temperatur ferromagnetischer Stoffe.

Oberhalb von gilt für die magnetische Suszeptibilität als Funktion der Temperatur :

mit der materialspezifischen Curie-Konstanten

Unterhalb von nimmt die Suszeptibilität mit sinkender Temperatur ebenfalls ab, d. h. bei hat sie ihr Maximum erreicht.

Die Néel-Temperatur von Hämatit liegt z. B. bei 675 °C.

Herleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Herleitung erfolgt aus der Molekularfeldtheorie: d. h. ein magnetisches Moment wird im mittleren Magnetfeld seiner Nachbarn betrachtet. Als Folge gilt das Curiesche Gesetz:

Dabei ist

Somit folgt:

und lässt sich als identifizieren.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Horst Stöcker: Taschenbuch der Physik. 4. Auflage, Verlag Harry Deutsch, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-8171-1628-4