Nichtproportionale Schriftart

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feste Zeichenbreite, Serifen

Eine nichtproportionale Schriftart, auch Monospace-Schrift, Festschrittschrift, Festbreitenschrift, Konstantschrift, äquidistante Schrift oder dicktengleiche Schrift genannt, besitzt im Gegensatz zu einer proportionalen Schriftart eine feste Zeichenbreite (Dickte). Die auch im deutschsprachigen Raum ebenfalls häufig verwendeten englischen Begriffe für nichtproportionale Schriftart lauten Monospace, Fixed Font oder Teletype.

Beispiel für eine Monospace-Schriftart, sansserif/grotesk (mit einem verfischten i)

Serifierte und serifenlose nichtproportionale Schriftarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie auch bei den Proportionalschriften gibt es Festschriftarten sowohl in der aus der Printtypographie kommenden serifierten Ausführung, wie auch serifenlos.

Weiter bekannte Monospace-Schriftarten sind Bitstream Vera Mono, Monaco und Letter Gothic.

Anwendungsbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus ästhetischen, typografischen und technischen Gründen werden diese Schriften im Druckwesen verwendet, neben der Schreibmaschinenschrift etwa für die Auszeichnung von Latein.

Da die maschinelle Zeichenerkennung bei nichtproportionalen Schriften einfacher ist, fallen die für die Texterkennung optimierten Schriftarten OCR-A und OCR-B ebenfalls in diese Kategorie.

Auf dem Computer finden nichtproportionale Schriften ebenfalls zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten, da einige Texte unabhängig von der Textverarbeitung mit geringem Aufwand und geringem Speicherbedarf durch Leerzeichen formatiert werden können.

Diese Eigenschaft ist nützlich in

Die typographisch-ästhetischen Ansprüche an eine Konstantschrift sind im Allgemeinen wesentlich geringer, da durch den unruhigen Typenabstand nie ein wirklich schönes Schriftbild entsteht. Der erreichbare Lesefluss des Textbildes ist daher geringer als bei Proportionalschriften. Das Hauptinteresse bei der Nutzung von Konstantschriften liegt in der Übersichtlichkeit des Gesamtsatzbildes und in der Unterscheidbarkeit bestimmter Zeichen. Insbesondere Pixelschriftarten aus der Frühzeit der EDV, welche mit sehr wenigen Bildpunkten pro Zeichen arbeiten mussten, stellen Zeichen, welche sich in Proportionalschriftarten stark ähneln können (z. B. die Glyphen für 0 und O, 1, I und l, A und 4 oder B und 8), auch deutlich unterschiedlicher dar. Hierzu dienten meist übertriebene Serifen und ein Schrägstrich durch die Null (wobei sich diese Darstellung deutlich von ähnlich aussehenden Buchstaben wie zum Beispiel Ø unterscheidet) oder ein Punkt innerhalb der Null.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  Takimata: 134,50 € + Sanctus:    3,00 € + Dolore:    12,10 € -------------------- = Summe:    149,60 € 

Tabelle im Schreibmaschinenstil

+--------------------------------+ | Verzeichnisse                  | | +----------------------------+ | | |.                           | | | |..                          | | | |bin                         | | | |boot                        | | | |dev                         | | | |etc                         | | | |home                        | | | |lib                         | | | |lib64                       | | | |lost+found                  | | | +------↓(+)-----------45%----+ | | +----------------------------+ | | |/                           | | | +----------------------------+ | +--------------------------------+ |   <   OK    >  <Abbrechen>     | +--------------------------------+ 

Eine „halbgrafische“ Dateiauswahlbox, mit dem Programm Dialog erzeugt

Darstellung am Computer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Computer (sowohl im Desktop-Publishing als auch bei der Bildschirmdarstellung des Endnutzers) werden fixed fonts durch spezielle font-Auszeichnungen angewiesen, so etwa in HTML durch Elemente wie <span style="font-family:monospace;"> (teletype, veraltet),[1] <pre> (preformatted, ‚vorformatiert‘) oder <code> ((programming) code, Programmieranweisung), die im Allgemeinen mit einer Konstantschrift voreingestellt sind:

Textmuster tt

    

Textmuster pre 

    

Textmuster code

Sonstige Veränderungen am Schriftbild betreffen zusätzliche diesen drei HTML-Klassen zugeschriebenen Attribute, wie sie entweder im HTML-Code oder den CSS-Deklarationen einer Webseite, oder den Einstellungen von Webbrowser – bzw. anderen HTML-fähigen Textverarbeitungsprogrammen – oder in den betriebssystemweiten Einstellungen vorgenommen sind.

Auch andere Auszeichnungssprachen, wie das für das Druckwesen optimierte PostScript und dem darauf aufsetzenden PDF, oder TeX und LaTeX für den Formelsatz, aber auch alle Rich Text Formate zur Speicherung von Textdokumenten (wie OpenDocument-Format oder die älteren Microsoft Word DOC-Formate) verwenden solche Methoden.

Bekannte nichtproportionale Schriftarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 15 Alignment, font styles, and horizontal rules – 15.2.1 Font style elements: the TT, I, B, BIG, SMALL, STRIKE, S, and U elements. In: HTML 4.01 Specification – W3C Recommendation. W3C, 24. Dezember 1999, abgerufen am 25. August 2009.