Nicklas Bäckström

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SchwedenSchweden  Nicklas Bäckström

Geburtsdatum 23. November 1987
Geburtsort Gävle, Schweden
Größe 183 cm
Gewicht 83 kg

Position Center
Nummer #19
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 2006, 1. Runde, 4. Position
Washington Capitals

Karrierestationen

bis 2007 Brynäs IF
seit 2007 Washington Capitals

Lars Nicklas Bäckström (* 23. November 1987 in Gävle) ist ein schwedischer Eishockeyspieler. Der Center spielt seit 2007 bei den Washington Capitals in der National Hockey League (NHL), die ihn im NHL Entry Draft 2006 an vierter Position ausgewählt hatten. Dort entwickelte er sich zu einem der besten Spielmacher der Liga, so hält er bei den Capitals den Franchise-Rekord für die meisten Torvorlagen und verzeichnete insgesamt bereits über 1000 Scorerpunkte. In den Playoffs 2018 gewann er mit dem Team den Stanley Cup. Mit der schwedischen Nationalmannschaft errang Bäckström jeweils die Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 2006 und 2017 sowie die Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen 2014.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicklas Bäckström begann seine Profikarriere in der schwedischen Elitserien bei seinem Heimatteam Brynäs IF in Gävle 2004. Er spielte damals sowohl für das Profi- als auch für das Nachwuchsteam, wobei er bei den Profis in 19 Spielen ohne Punkt geblieben war. In der Saison 2005/06 konnte Mittelstürmer seine Leistung verbessern und er wurde zum Årets nykomling der Elitserien gewählt. Zu diesem Zeitpunkt galt Bäckström bereits als eines der vielversprechendsten Talente und wurde im Europa-Ranking der Talentscouts aus der National Hockey League auf Platz eins geführt, sodass die Washington Capitals ihn in der ersten Runde als vierten Spieler des gesamten NHL Entry Draft 2006 auswählten. Der Schwede wechselte jedoch nicht sofort zu den Washington Capitals, sondern spielte noch ein weiteres Jahr in seiner Heimat und konnte seine Punkteausbeute in der Elitserien ausbauen.

Bäckström im Trikot des HK Dynamo Moskau

Im Mai 2007 gaben die Washington Capitals bekannt, dass Bäckström einen Dreijahresvertrag unterschrieben hatte. Er schaffte dort auf Anhieb den Sprung in den NHL-Kader und gab zu Beginn der Saison 2007/08 sein Debüt in der höchsten Spielklasse Nordamerikas. Im Laufe der Spielzeit ersetzte er den verletzten Michael Nylander als Center in der ersten Sturmreihe und konnte an der Seite von Alexander Owetschkin insgesamt 69 Scorerpunkte erzielen, was ihm die Nominierung für das NHL All-Rookie Team sowie die Calder Memorial Trophy als bester Neuling der Liga einbrachte. In seiner zweiten NHL-Saison konnte der Angreifer nahtlos an seine vorherigen Leistungen anknüpfte und war mit 22 Treffern sowie 66 Torvorlagen der offensivstärkste Akteur der Capitals. Auch in den Play-offs überzeugte Bäckström mit 15 Scorerpunkten in 14 Spielen, konnte jedoch das Ausscheiden seiner Mannschaft gegen den späteren Stanley-Cup-Sieger Pittsburgh Penguins im Eastern Conference Halbfinale nicht verhindern. Im Anschluss an die Saison erhielt er den Viking Award als bester schwedischer Spieler und wurde damit nach Calle Johansson der zweite Spieler im Trikot der Capitals, dem diese Auszeichnung zuteilwurde.

Die folgende Saison beendete Bäckström mit 101 Scorerpunkte, was ihm zum viertbesten Offensivakteur der Liga machte. In der ersten Runde der Play-offs gelang dem Linksschützen im Spiel gegen die Canadiens de Montréal ein Hattrick, wobei sein letzter Treffer in der Verlängerung fiel und damit das Spiel entschied. Im Mai 2010 wurde sein Vertrag bei den Capitals um zehn Jahre mit einem kolportierten Gesamtgehalt von 67 Millionen US-Dollar verlängert. Die anschließenden zwei Spielzeiten verliefen mit lediglich 65 bzw. 44 Scorerpunkten weniger erfolgreich für den Schweden. Während des Lockout in der Saison 2012/13 spielte Bäckström gemeinsam mit seinem Teamkollegen Owetschkin für den HK Dynamo Moskau in der Kontinentalen Hockey-Liga.

Im Dezember 2014 gelang dem Schweden im Spiel gegen die Tampa Bay Lightning erneut ein Hattrick. Durch zwei beigesteuerte Torvorlagen in der Partie gegen die Boston Bruins im März 2015 wurde Bäckström zum Spieler mit den meisten Assists in der Geschichte der Washington Capitals und überholte damit Owetschkin und Michal Pivoňka.[1] Weiterhin beendete er die Saison mit insgesamt 60 Torvorlagen und führte diese Kategorie damit ligaweit an.

Im Januar 2017 erzielte Bäckström seine 500. Torvorlage und wurde somit zum zehnten Schweden in der Geschichte der NHL, der diesen Meilenstein erreichte. Zudem war er der zweitschnellste seiner Landsleute, der diese Marke erreichte; weniger Spiele benötigte nur Peter Forsberg.[2]

In den Playoffs 2018 gewann der Angreifer mit den Capitals den ersten Stanley Cup der Franchise-Geschichte. Er wurde dabei hinter Jewgeni Kusnezow und Alexander Owetschkin zum drittbesten Scorer der post-season. Im Januar 2020 unterzeichnete er einen neuen Fünfjahresvertrag in Washington, der ihm mit Beginn der Saison 2020/21 ein durchschnittliches Jahresgehalt von 9,2 Millionen US-Dollar einbringen soll. Im April 2021 bestritt der Schwede sein insgesamt 1000. Spiel der regulären Saison in der NHL. Im März 2022 folgte der 1000. Scorerpunkt, wobei er zum 93. Spieler der Ligahistorie wurde, der diese Marke erreichte.

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 2006 gab Bäckström im Spiel gegen Norwegen sein Debüt im Trikot der schwedischen Nationalmannschaft. Bei der Weltmeisterschaft 2006 wurde er zum jüngsten Schweden, der jemals an einer Eishockey-WM teilnahm. Der Angreifer absolvierte beim Gewinn der Goldmedaille seiner Mannschaft insgesamt vier Partien an der Seite von Henrik Zetterberg und Johan Franzén.

Bei den Olympischen Winterspielen 2010 war Bäckström mit insgesamt sechs Scorerpunkte der offensivstärkste Akteur innerhalb des schwedischen Teams, welches jedoch im Viertelfinale gegen die Slowakei ausschied.

Weiterhin nahm Bäckström als Teil der schwedischen Nationalmannschaft an den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi teil. Am 23. Februar 2014 wurde bekannt, dass er bei einer Dopingprobe positiv getestet und daraufhin vom Finalspiel gegen Kanada ausgeschlossen wurde.[3] Dabei soll er die Grenzwerte eines Stoffes leicht überschritten haben, die in einem Allergiemittel enthalten sind, welches Bäckström bereits seit Jahren einnimmt.[4] Im März 2014 wurde Bäckström die Silbermedaille dennoch nachträglich zuerkannt.[5]

Des Weiteren vertrat er sein Heimatland beim World Cup of Hockey 2016 und erreichte dort mit dem Team den dritten Platz. Anschließend folgte eine weitere Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft 2017.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: Ende der Saison 2022/23

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2001/02 Brynäs IF J18 Allsvenskan 2 0 0 0 0
2001/02 Brynäs IF SWE-U16 3 0 0 0 2
2003/04 Brynäs IF J20 SuperElit 21 2 6 8 2 5 0 0 0 4
2003/04 Brynäs IF J18 Allsvenskan 6 9 5 14 4 3 0 3 3 0
2004/05 Brynäs IF J20 SuperElit 29 17 17 34 24
2004/05 Brynäs IF Elitserien 19 0 0 0 2
2005/06 Brynäs IF Elitserien 46 10 16 26 30 4 1 0 1 2
2006/07 Brynäs IF Elitserien 45 12 28 40 46 7 3 3 6 6
2007/08 Washington Capitals NHL 82 14 55 69 24 7 4 2 6 2
2008/09 Washington Capitals NHL 82 22 66 88 46 14 3 12 15 8
2009/10 Washington Capitals NHL 82 33 68 101 50 7 5 4 9 4
2010/11 Washington Capitals NHL 77 18 47 65 40 9 0 2 2 4
2011/12 Washington Capitals NHL 42 14 30 44 24 13 2 6 8 18
2012/13 HK Dynamo Moskau KHL 19 10 15 25 10
2012/13 Washington Capitals NHL 48 8 40 48 20 7 1 2 3 0
2013/14 Washington Capitals NHL 82 18 61 79 54
2014/15 Washington Capitals NHL 82 18 60 78 40 14 3 5 8 2
2015/16 Washington Capitals NHL 75 20 50 70 36 12 2 9 11 8
2016/17 Washington Capitals NHL 82 23 63 86 38 13 6 7 13 2
2017/18 Washington Capitals NHL 81 21 50 71 46 20 5 18 23 6
2018/19 Washington Capitals NHL 80 22 52 74 30 7 5 3 8 4
2019/20 Washington Capitals NHL 61 12 42 54 14 5 0 1 1 0
2020/21 Washington Capitals NHL 55 15 38 53 14 5 0 1 1 0
2021/22 Washington Capitals NHL 47 6 25 31 12 6 2 4 6 4
2022/23 Washington Capitals NHL 39 7 14 21 14
J18 Allsvenskan gesamt 8 9 5 14 4 3 0 3 3 0
J20 SuperElit gesamt 50 19 23 42 26 5 0 0 0 4
Elitserien gesamt 110 22 44 66 78 11 4 3 7 8
NHL gesamt 1097 271 761 1032 502 139 38 76 114 62

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertrat Schweden bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2005 Schweden U18-WM 3. Platz, Bronze 7 2 3 5 4
2006 Schweden U20-WM 5. Platz 6 4 3 7 2
2006 Schweden WM 1. Platz, Gold 4 0 0 0 0
2007 Schweden U20-WM 4. Platz 7 0 7 7 20
2007 Schweden WM 4. Platz 9 1 5 6 4
2008 Schweden WM 4. Platz 9 3 4 7 4
2010 Schweden Olympia 5. Platz 4 1 5 6 0
2012 Schweden WM 6. Platz 2 0 1 1 0
2014 Schweden Olympia 2. Platz, Silber 5 0 4 4 0
2016 Schweden World Cup 3. Platz 4 2 2 4 2
2017 Schweden WM 1. Platz, Gold 5 3 4 7 8
Junioren gesamt 20 6 13 19 26
Herren gesamt 42 10 25 35 18

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nicklas Bäckström – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alex Prewitt: ‘Boring’ Nicklas Backstrom enjoyed another under-the-radar season. washingtonpost.com, 17. Mai 2015, abgerufen am 19. Oktober 2015.
  2. Ian Oland: Nicklas Backstrom becomes 139th player in NHL history to register 500 assists. russianmachineneverbreaks.com, 7. Januar 2017, abgerufen am 10. Januar 2017 (englisch).
  3. Sweden furious about Backstrom ban due to allergy medication, London Free Press.
  4. Poyan Ansari: The medician defends Backstrom – He took what was allowed. svt.se, 23. Februar 2014, abgerufen am 23. Februar 2014.
  5. Schwede Bäckström erhält Medaille. Sport 1, 14. März 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2016; abgerufen am 5. April 2014.