Nikolaus Pfanner

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Nikolaus Pfanner (* 10. September 1956 in Simmerberg) ist ein deutscher Mediziner mit Schwerpunkten in der Biochemie und Zellbiologie. Gemeinsam mit Jürgen Soll erhielt er 2004 den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nikolaus Pfanner wuchs im Dorf Neuhaus auf. Der Archäologe und Restaurator Michael Pfanner ist einer seiner vier Geschwister. Nach dem Besuch des Salvatorkollegs in Hörbranz und dem Abitur am Bodensee-Gymnasium Lindau im Jahr 1976[1] studierte Pfanner Medizin in München und promovierte dort 1985. Er blieb als Postdoktorand bis 1986 in München und übernahm im Jahr darauf die Leitung einer Arbeitsgruppe mit Forschungen zum Thema Molekulare Grundlagen der Biogenese von Zellorganellen. Im Rahmen dieser Forschungen verbrachte Pfanner einen einjährigen Aufenthalt an der Princeton-Universität. 1990 habilitierte er sich in physiologischer Chemie. 1992 erfolgten Lehrrufe nach Marburg, Homburg, Berlin und Freiburg. Nikolaus Pfanner entschied sich für Freiburg und ist seither Professor und Direktor am Institut für Biochemie und Molekularbiologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1996 wurde er zum Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Biochemie berufen. Von 2009 bis 2011 war Nikolaus Pfanner Präsident der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM). Im Jahr 2000 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[2]

Nikolaus Pfanner ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfanner erbrachte maßgebliche Erkenntnisse in der Zellforschung. So konnte er mehrere Rezeptoren und Transportwege, sogenannte Kanäle, der Proteine auf ihrem Weg von ihrer „Geburtsstätte“ im Cytosol zu den Mitochondrien entdecken und deren Funktionsweise beschreiben. Seine Forschungen auf dem Gebiet der Proteinherstellung und des Proteinverkehrs sind inzwischen Bestandteil in Lehrbüchern für Zellbiologie und Biochemie.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zur Rolle des Membranpotentials beim Import mitochondrialer Vorstufenproteine, München, Universitätsdissertation, 1985
  • sowie 113 Originalpublikationen und 76[3]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Von der Dorfschule zum Spitzenforscher. Allgäuer Zeitung, all-in.de. 19. März 2004. Abgerufen am 25. November 2021.
  2. Mitgliedseintrag von Nikolaus Pfanner bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 16. Juli 2016.
  3. Publications of Pfanner Lab
  4. Mitgliederverzeichnis: Nikolaus Pfanner. Academia Europaea, abgerufen am 13. Juli 2017 (englisch).
  5. LFP Preisträger (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mwk.baden-wuerttemberg.de mwk.baden-wuerttemberg.de. Abgerufen am 8. Januar 2016.
  6. Verleihung des Hector Wissenschaftspreises
  7. Gründungszeremonie der Hector Fellow Academy