Oliver Knussen

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Oliver Knussen (2008)

Stuart Oliver Knussen CBE (* 12. Juni 1952 in Glasgow; † 8. Juli 2018[1]) war ein britischer Komponist und Dirigent.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater Stuart Knussen war Stimmführer der Kontrabässe beim London Symphony Orchestra. Knussen studierte von 1963 bis 1969 Komposition bei John Lambert[2] und wurde bald von Benjamin Britten gefördert. Während einiger Sommermonate studierte er bei Gunther Schuller anlässlich des Tanglewood Music Festivals. Er war von 1983 bis 1998 künstlerischer Leiter des Aldeburgh Festivals[3] und leitete zwischen 1986 und 1993 den Bereich zeitgenössischer Musik beim Tanglewood Music Festival.[3] Von 1998 bis 2002 war er Musikdirektor der London Sinfonietta.

1968 debütierte Knussen als Komponist und Dirigent, als er seine schon als Teenager geschriebene 1. Symphonie mit dem London Symphony Orchestra uraufführte. Seine beiden Hauptwerke aus den 1980er Jahren sind die „Kinderopern“ Where the Wild Things Are und Higglety Pigglety Pop!,[4] beide über Libretti von Maurice Sendak.

1990 erhielt er den Stoeger Prize für sein kammermusikalisches Schaffen, und 1994 wurde er zum Commander of the Order of the British Empire ernannt sowie als Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters[5] gewählt.

2014 wurde Knussen der erste Richard Rodney Bennett Professor of Music an der Royal Academy of Music in London, wo er kurz vor seinem Tod auch mit einem Ehrendoktorat gewürdigt wurde. Als Kompositionsprofessor bekannte er sich zu einem Stilpluralismus. Er wollte den Studierenden nicht eine bestimmte Richtung vorgeben, sondern sie auf ihrem eigenen Weg beratend begleiten.[6]

Oliver Knussen lebte in Snape (Suffolk). Er starb im Juli 2018 im Alter von 66 Jahren.[1]

Knussens Nachlass befindet sich seit 2018 in der Paul-Sacher-Stiftung Basel.

Weitere Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2. Symphony, für Soprano und Kammerorchester, op. 7 (Margaret Grant Prize, Tanglewood 1971)
  • Hums and Songs of Winnie-the-Pooh (1970–1983)
  • Music for a Puppet Court (Puzzle Pieces for 2 chamber orchestras after John Lloyd) (ded. to Peter Maxwell Davies), op. 11 (1972, revidiert 1983)
  • Océan de Terre (1972–1973)
  • Ophelia Dances, Book 1, op. 13 (Koussevitzky centennial commission, 1975)
  • Trumpets (1975)
  • Triptych (Autumnal, Sonya’s Lullaby, Cantata, 1975–1977)
  • Coursing, für Kammerorchester, op. 17 (1979)
  • 3. Symphony, op. 18 (1973, revidiert 1979)
  • The Way to Castle Yonder, op. 21a (1988–90)
  • Flourish with Fireworks, for large orchestra, op. 22 (1988; rev. 1993)
  • Horn Concerto für Horn und Orchester, op. 28 (1994), Erstaufführung in Tokio mit Barry Tuckwell
  • Violin Concerto (Pinchas Zukerman gewidmet), op. 30 (2002)

Oliver Knussen Chair of Composition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Royal Academy of Music benennt ihre Professur für Komposition seit 2019 nach Oliver Knussen. Diese Professur, den Oliver Knussen Chair of Composition, hat seitdem der dänische Komponist Hans Abrahamsen inne.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Thomas Schulz: Ein Gigant mit vielen Talenten. In: BR-Klassik. 10. Juli 2018, abgerufen am 11. Juli 2018.
  2. Julian Anderson: Knussen, Oliver. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  3. a b Julian AndersonKnussen, Oliver. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 10 (Kemp – Lert). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2003, ISBN 3-7618-1120-9 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  4. Artikel über Knussen von Gavin Thomas (englisch)
  5. Honorary Members: Oliver Knussen. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 12. März 2019.
  6. Max Nyffeler: Er lehrte die wilden Kerle das Singen. In: www.faz.net. 11. Juli 2018, abgerufen am 26. Juli 2018.
  7. The Queen’s Medal for Music 2015. The Royal Household, 20. Mai 2016, abgerufen am 10. Juli 2018 (englisch).
  8. Hans Abrahamsen. In: ram.ac.uk. Royal Academy of Music, abgerufen am 30. September 2021 (englisch).