Onasimos

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Onasimos (altgriechisch Ὀνάσιμος Onásimos, lateinisch auch Onesimus) war ein spätantiker Geschichtsschreiber und Sophist. Er lebte im frühen 4. Jahrhundert.

Onasimos wird in dem mittelbyzantinischen Lexikon Suda erwähnt.[1] Den dortigen Angaben zufolge stammte er von Zypern oder aus Sparta. Er wirkte zur Zeit Kaiser Konstantins, also im frühen 4. Jahrhundert. Onasimos wird in der Suda als Geschichtsschreiber und Sophist bezeichnet. Ihm werden dort mehrere Werke zugeschrieben, die alle nicht erhalten sind. Sein Vater und sein Sohn hießen beide Apsines und wirkten ebenfalls als Sophisten.

Des Weiteren wird ein Geschichtsschreiber namens Onesimus wiederholt in einigen späteren Viten der Historia Augusta erwähnt, die die letzten Soldatenkaiser behandeln.[2] Dieser Onesimus wird sehr oft als fiktiver Autor betrachtet, vor allem seit den Studien von Ronald Syme.[3] Doch wird in der neueren Forschung nicht ausgeschlossen, dass mit diesem Onesimus der in der Suda erwähnte Geschichtsschreiber gemeint ist und dieser doch dem anonymen Autor der Historia Augusta als Quelle gedient hat.[4] Ist diese Annahme zutreffend, so hat Onasimos neben den in der Suda erwähnten eher rhetorischen Werken auch Biographien der Kaiser Probus und Carus verfasst, vielleicht auch der Kaiser Carinus und Numerian.

Ausgabe mit Übersetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paweł Janiszewski: Onasimos. In: Paweł Janiszewski, Krystyna Stebnicka, Elżbieta Szabat: Prosopography of Greek Rhetors and Sophists of the Roman Empire. Oxford University Press, Oxford 2015, ISBN 978-0-19-871340-1, S. 267–269.
  • Paweł Janiszewski: The Missing Link. Greek Pagan Historiography in the Second Half of the Third Century and in the Fourth Century AD. Warszawa 2006, S. 332–352.
  • Willy Stegemann: Onasimos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XVIII,1, Stuttgart 1939, Sp. 406–408 (veraltet bezüglich seiner historischen Schriften).

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Suda O 327.
  2. Die Fragmente der griechischen Historiker, Nr. 216.
  3. Ronald Syme: Bogus authors. In: Ders.: Historia Augusta Papers. Oxford 1983, S. 98–108, hier S. 102.
  4. Vgl. dazu Pawel Janiszewski: The Missing Link. Greek Pagan Historiography in the Second Half of the Third Century and in the Fourth Century AD. Warszawa 2006, S. 336ff. und speziell die Erwägung S. 347. Weitere Literatur bei Udo Hartmann: Die Geschichtsschreibung. In: Klaus-Peter Johne: Die Zeit der Soldatenkaiser. Bd. 2, Berlin 2008, S. 911f., Anm. 51.