Otto Addo

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Otto Addo
Otto Addo beim Tag der Legenden 2016
Personalia
Voller Name Otto Addo
Geburtstag 9. Juni 1975
Geburtsort HamburgDeutschland
Größe 189 cm
Position Offensives Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1981–1991 Hummelsbütteler SV
1991–1992 Hamburger SV
1992–1993 Bramfelder SV
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1993–1996 VfL 93 Hamburg 80 0(4)
1996–1999 Hannover 96 91 (20)
1999–2005 Borussia Dortmund 75 (11)
2005–2007 1. FSV Mainz 05 19 0(0)
2007–2008 Hamburger SV II 11 0(0)
2007–2008 Hamburger SV 4 0(0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1999–2006 Ghana 15 0(1)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2009–2010 Hamburger SV U19 (Co-Trainer)
2010–2016 Hamburger SV U19
2013 → Hamburger SV (Co-Trainer; interim)
2016–2017 FC Nordsjælland (Co-Trainer)
2017–2019 Borussia Mönchengladbach (Co-Trainer)
2019– Borussia Dortmund (Toptalentetrainer)
2020– Borussia Dortmund (Co-Trainer)
2021–2022 Ghana (Co-Trainer)
2022 Ghana (interim)
2024– Ghana
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Otto Addo (* 9. Juni 1975 in Hamburg[1]) ist ein deutsch-ghanaischer[2] Fußballtrainer und ehemaliger -spieler. Seit dem 1. Juli 2021 ist er Talent-Manager bei Borussia Dortmund.

Karriere als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Addo, Sohn eines zeitweilig in Deutschland lebenden ghanaischen Arztes, wuchs in Hamburg-Hummelsbüttel auf, und besuchte dort das Gymnasium Hummelsbüttel.[3] Im Alter von sechs Jahren begann er seine Karriere beim Hummelsbütteler SV. Über die Stationen Hamburger SV (1991 bis 1992) und Bramfelder SV (1992 bis 1993) wechselte er zum Oberligisten VfL 93 Hamburg, mit dem er in die Regionalliga aufstieg. Nach dem Wiederabstieg wechselte er 1996 zum Absteiger Hannover 96, für den er in 91 Spielen 20 Tore erzielte und nach zwei Jahren in die 2. Bundesliga aufstieg.

1999 wechselte er in die 1. Bundesliga zu Borussia Dortmund, für die er am 17. September 1999 sein Debüt gegen TSV 1860 München gab. 2002 wurde Addo mit der Borussia Deutscher Meister. In derselben Saison erreichte die Mannschaft das Finale des UEFA-Pokals. Bis 2005 absolvierte er wegen mehrerer Kreuzbandrisse nur 75 Spiele für die Borussia, in denen er elf Tore erzielte. Als bemerkenswert gilt sein Tor gegen den FK Austria Wien, das er mit gerissenem Kreuzband nach einem Sololauf erzielte und später zum Tor des Monats September 2003 gewählt wurde.[4]

Zur Saison 2005/06 wechselte Addo zum 1. FSV Mainz 05, bei dem er nur kurzzeitig einen Stammplatz im rechten Mittelfeld hatte. Der bis zum Sommer 2007 laufende Vertrag wurde nach 19 Spielen in zwei Jahren nicht verlängert.

In der Folgesaison spielte Addo erneut für den Hamburger SV, bei dem er für die Zweite Mannschaft vorgesehen war. Überraschend wurde er vom HSV-Trainer Huub Stevens während der Saison zu den Profis beordert und kam dort viermal zum Einsatz. Sein letztes Bundesliga-Spiel bestritt Addo am 6. Oktober 2007, als er im Spiel des HSV gegen Arminia Bielefeld in der 90. Minute für Rafael van der Vaart eingewechselt wurde.[5]

In der Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 28. Februar 1999 bestritt Otto Addo sein erstes Länderspiel für die ghanaische Nationalmannschaft gegen Eritrea.[6] Er nahm an der Afrikameisterschaft 2000 teil und erzielte dort am 27. Januar 2000 gegen Togo sein einziges Tor für die Nationalmannschaft.[7] Nach drei Jahren ohne Länderspieleinsatz wurde Addo in den Kader für die Weltmeisterschaft 2006 berufen. Dort kam er zu zwei 45-minütigen Einsätzen. Das WM-Spiel gegen die Vereinigten Staaten am 22. Juni 2006 war sein letzter Einsatz für die ghanaische Nationalmannschaft.

Nummer Datum Gegner Resultat Anlass Bemerkungen
01 28. Februar 1999[8] Eritrea Eritrea 5:0 CAN-Qualifikation 2000 eingewechselt
02 12. November 1999[9] Agypten Ägypten 2:1 Freundschaftsspiel ausgewechselt
03 22. Januar 2000[10] Kamerun Kamerun 1:1 Afrikameisterschaft ausgewechselt
04 27. Januar 2000 Togo Togo 2:0 Afrikameisterschaft Tor und ausgewechselt
05 31. Januar 2000 Elfenbeinküste Elfenbeinküste 0:2 Afrikameisterschaft ausgewechselt
06 6. Februar 2000 Sudafrika Südafrika 0:1 Afrikameisterschaft ausgewechselt
07 9. Juli 2000 Sierra Leone Sierra Leone 5:0 WM-Qualifikation 2002 ausgewechselt
08 8. Oktober 2000 Simbabwe Simbabwe 4:1 CAN-Qualifikation 2002 ausgewechselt
09 28. Januar 2001[11] Liberia Liberia 1:3 WM-Qualifikation 2002 ausgewechselt
10 7. September 2002[12] Uganda Uganda 0:1 CAN-Qualifikation 2004
11 1. März 2006[13] Mexiko Mexiko 0:1 Freundschaftsspiel
12 26. Mai 2006 Turkei Türkei 1:1 Freundschaftsspiel ausgewechselt
13 29. Mai 2006 Jamaika Jamaika 4:1 Freundschaftsspiel eingewechselt
14 17. Juni 2006[14] Tschechien Tschechien 2:0 Weltmeisterschaft ausgewechselt
15 22. Juni 2006 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2:1 Weltmeisterschaft eingewechselt

Karriere als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende seiner aktiven Spielerkarriere war Addo zunächst als Co-Trainer der A-Junioren des Hamburger SV tätig.[15] Zur Saison 2010/11 wurde er Cheftrainer der Mannschaft.[16] Von April bis Mai 2012 nahm er am Fußball-Lehrer Lehrgang des DFB in der Hennes-Weisweiler-Akademie teil[17] und hat seit dem 27. März 2013 die Fußball-Lehrer A-Lizenz.[18]

Am 17. September 2013 übernahm Addo nach der Entlassung von Thorsten Fink gemeinsam mit Rodolfo Cardoso als Interimstrainer die Bundesligaelf des HSV.[19] Zusammen verlor das Trainergespann zwar das Nordderby gegen Werder Bremen mit 0:2, führte das Team aber mit einem 1:0-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth ins Achtelfinale des DFB-Pokal. Anschließend kehrte Addo zur U-19 zurück. Seine Vertragslaufzeit endete mit Ende der Saison 2014/15.[20]

Während der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien agierte er als Spiel-Scout in der Gruppe G.[21][22]

Ab Januar 2016 war Addo Co-Trainer von Kasper Hjulmand beim dänischen Erstligisten FC Nordsjælland.[23] Nach anderthalb Jahren in Dänemark wechselte er zur Saison 2017/18 in den Trainerstab von Dieter Hecking bei Borussia Mönchengladbach. Dort war er für die Nachwuchstalente im Übergangsbereich zu den Lizenzspielern verantwortlich.[24]

Seit der Saison 2019/20 ist er in ähnlicher Funktion als „Talente-Trainer“ für Borussia Dortmund tätig.[25] Als Lucien Favre Mitte Dezember 2020 als Cheftrainer freigestellt wurde, wurde Addo Co-Trainer des neuen Cheftrainers Edin Terzić.[26]

Seit Februar 2022 trainierte er zudem interimsweise die ghanaische Nationalmannschaft. In diesem Amt betreute er auch die ghanaische Mannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2022.[27] Nach dem Vorrundenaus der Nationalmannschaft trat Addo als Trainer zurück, dies war laut seiner Aussage bereits vorab vereinbart. Er wolle weiter als „Talente-Trainer“ bei Borussia Dortmund arbeiten.[28] Im Sommer 2024 wird er erneut Trainer der Nationalmannschaft seines Heimatlandes.[29]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

VfL 93 Hamburg
Hannover 96
Borussia Dortmund

Als Co-Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Borussia Dortmund

Soziales Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2013 engagiert sich Otto Addo bei Show Racism the Red Card-Deutschland e. V. und beteiligte sich an der Kampagne „Unsere Elf gegen Rassismus“.[30] Im Jahr 2021 war er Teil der Dokumentation Schwarze Adler des Streaminganbieters Prime Video.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Otto Addo startet durch. In: rp-online.de. Abgerufen am 11. Oktober 2010.
  2. Otto Addo im Interview mit dem Hellen Köpfchen. helles-koepfchen.de vom 21. März 2006.
  3. Gymnasium Hummelsbüttel und seine Promi-Schüler. In: Alstertal-Magazin. ZDB-ID 2711661-X, Ausgabe 07 / 2006, S. 20.
  4. September 2003. In: sportschau.de. Abgerufen am 13. April 2023.
  5. Spielstatistik auf fussballdaten.de
  6. Soccer-Black Stars rout Eritrea 5-0. ghanaweb.de, abgerufen am 11. Oktober 2010 (englisch).
  7. African Nations Cup 2000 – Final Tournament Details. rsssf.org, abgerufen am 11. Oktober 2010 (englisch).
  8. Soccer-Black Stars rout Eritrea 5-0
  9. 1999 MATCHES
  10. 2000 MATCHES
  11. 2001 MATCHES
  12. 2002 MATCHES
  13. International Friendly Matches 2006
  14. World Cup 2006 – Match Details
  15. Otto Addos Traumturnier. In: abendblatt.de. Abgerufen am 11. Oktober 2010.
  16. "Deutschland ist klarer Favorit". In: hsv.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. August 2010; abgerufen am 11. Oktober 2010.
  17. 25 Kandidaten für Fußball-Lehrer-Lehrgang ausgewählt "Wie schon beim vorangegangenen Lehrgang gehören dazu zahlreiche ehemalige Bundesligaspieler wie Jörg Böhme, Otto Addo und Ante Covic. " (Memento vom 9. September 2013 im Webarchiv archive.today)
  18. Otto Addo ist Fußball-Lehrer (Memento vom 31. März 2013 im Internet Archive)
  19. Der HSV trennt sich von Thorsten Fink (Memento vom 17. September 2013 im Webarchiv archive.today)
  20. Petrowsky übernimmt zur neuen Saison die U19 (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  21. Otto Addo: „Ghana hat das Potenzial, Deutschland zu schlagen“ (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  22. 2014 World Cup: Otto Addo and Stephen Appiah join Ghana’s backroom staff
  23. FC Nordsjælland tilføjer tysk mentalitet til trænerteamet fcn.dk, abgerufen am 16. April 2016 (dänisch)
  24. Borussia M'gladbach: Borussia verstärkt Trainerteam mit Otto Addo, abgerufen am 2. Juni 2017.
  25. Michael Skibbe und Otto Addo kehren zu Borussia Dortmund zurück, BVB.de vom 17. April 2019, abgerufen am 17. April 2019.
  26. Borussia Dortmund trennt sich von Lucien Favre, bvb.de, 13. Dezember 2020, abgerufen am 13. Dezember 2020.
  27. Bestätigt: Addo trainiert Ghana bei WM – Dortmund will „diese Chance nicht verbauen“. Abgerufen am 4. Mai 2022.
  28. "Ich mag meine Rolle in Dortmund": Addo nicht mehr Trainer Ghanas. Abgerufen am 5. Dezember 2022 (deutsch).
  29. Zweite Amtszeit als Nationaltrainer Ghanas: Addo verlässt den BVB. Abgerufen am 16. März 2024 (deutsch).
  30. Ghanaischer Ex-Nationspieler in unserer Elf gegen Rassismus