Paläoproterozoikum

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Äonothem Ärathem System ≈ Alter
(mya)
später später später jünger
P
r
o
t
e
r
o
z
o
i
k
u
m


Dauer:

1959
Ma
Neoprote­rozoikum
Jungprote­rozoikum
Dauer: 459 Ma
Ediacarium 541

635
Cryogenium 635

720
Tonium 720

1000
Mesoprote­rozoikum
Mittelprote­rozoikum
Dauer: 600 Ma
Stenium 1000

1200
Ectasium 1200

1400
Calymmium 1400

1600
Paläoprote­rozoikum
Altprote­rozoikum
Dauer: 900 Ma
Statherium 1600

1800
Orosirium 1800

2050
Rhyacium 2050

2300
Siderium 2300

2500
früher früher früher älter

Das Paläoproterozoikum (= Altproterozoikum) ist eine Ära der Erdgeschichte. Innerhalb des Äons des Proterozoikums stellt es die älteste Ära dar, es beginnt vor etwa 2500 und endet vor 1600 Millionen Jahren. Zudem ist es die längste Ära innerhalb der Erdgeschichte.

Atmosphäre im Paläoproterozoikum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Paläoproterozoikum erhöhte sich die Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre auf >1 %. Die starke tektonische Aktivität führte in der Zeit stetig zur Neubildung und zum Zerfall von Kontinenten. Die durch die tektonischen Aktivitäten entstandenen starken Klimaschwankungen beschleunigten nach dem Prinzip der positiven Rückkopplung die Erosion der Landmassen. Die Erosion erzeugte ihrerseits eine erhöhte Zuführung von Nährstoffen in die Ozeane, was zu einer verstärkten Primärproduktion führte. Zu den Primärproduzenten gehörten unter anderem die Vorfahren der heutigen Cyanobakterien, deren photosynthetische Aktivität den Konzentrationsanstieg an freiem Sauerstoff in der Atmosphäre und im Meerwasser verursachte. Das vermehrte Auftreten von freiem Sauerstoff in der Erdatmosphäre hatte schwerwiegende Konsequenzen für eine Vielzahl der anaeroben Mikroorganismen, der bis zu diesem Zeitpunkt zahlenmäßig am stärksten vertretenen Lebensformen. Die Anreicherung war für viele der mikrobiellen Arten toxisch. So führte der Anstieg des Sauerstoffgehalts zum ersten großen Massenaussterben in der Erdgeschichte. Da diese Veränderung, im Vergleich zum menschengemachten Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre, langsam war, konnten sich viele Lebensformen an die neuen Umweltbedingungen anpassen und sogar von ihnen profitieren. Die Bildung von Ozon in der Stratosphäre ermöglichte durch den Schutz vor UV-Strahlung erstmals die Besiedlung des Festlands. Folgen des ansteigenden Sauerstoffgehalts waren zudem die Fällung von Eisen und somit die Ausbildung von Bändererzen im Meerwasser sowie die Ausdehnung von großflächigen Manganablagerungen.

Biologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Paläoproterozoikums entwickelte sich das noch einzellige Leben weiter. Aus einfachen Bakterien entwickelten sich die ersten komplexen Einzeller mit Organellen und später auch einem Zellkern (Eukaryoten). Hierzu gehörten auch die ersten Grünalgen und die ersten einzelligen Tiere. Es wurden auch Fossilien mit für Pilze typischen Merkmalen in 2,4 Milliarden Jahre altem Basalt gefunden. Diese mehrzelligen benthischen Organismen hatten filamentöse Strukturen, die zur Anastomose fähig waren.[1]

Untergliederung des Paläoproterozoikums[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Untergliederung des Paläoproterozoikums:

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stefan Bengtson, Birger Rasmussen, Magnus Ivarsson, Janet Muhling, Curt Broman: Fungus-like mycelial fossils in 2.4-billion-year-old vesicular basalt. In: Nature ecology & evolution. Band 1, Nr. 6, 24. April 2017, ISSN 2397-334X, S. 141, doi:10.1038/s41559-017-0141 (escholarship.org [abgerufen am 29. März 2020]).