Paul Pieck

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Paul Pieck, 2014

Paul Pieck (* 11. September 1981 in Tübingen) ist ein deutscher Kameramann.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Pieck studierte an der FH Dortmund Kamera, während er als Beleuchter und Gripper bei Filmproduktionen arbeitete. Eine seiner ersten Kameraarbeiten war 2006 der von Felix Hassenfratz inszenierte Kurzfilm Der blecherne Lemming. Später war er beteiligt an Poldis Engel und Hans im Glück. 2008 führte er die Kamera bei der Webserie Highroller und Tank mit Raphael Rubino und Daniel Wiemer.

Pieck drehte 2009 drehte er mit Peter Hümmeler den Kurzfilm Soltau, der den Publikumspreis des Köln-Unlimited-Festival gewann,[1] und den Dokumentarfilm Franks Welt, der auf den Internationalen Hofer Filmtagen aufgeführt wurde.

Im Jahr 2010 war Pieck Kameramann der Second Unit bei dem Kinofilm Eine Insel namens Udo von Markus Sehr. Im gleichen Jahr drehte er mit den Regisseurinnen Pia Hellenthal und Marina Klauser den Kurzspielfilm Ganoven,[2] der 2012 im NRW-Wettbewerb der Oberhausener Kurzfilmtage lief.[3]

Ebenfalls im NRW-Wettbewerb 2012 lief der von Blinkerfilm, Boogiefilm und dem WDR koproduzierte Dokumentarfilm Borschemich (neu) von Christine Uschy Wernke, bei dem Paul Pieck ebenfalls für die Bildgestaltung verantwortlich war.[4][3] Borschemich (neu) ist Teil des dok-you-Projekts und wurde ebenfalls auf dem Kinderfilmfestival Goldener Spatz im Dokumentarfilm-Wettbewerb 2012 gezeigt.[5]

Paul Pieck (mit einem Bein auf einer Bühnenkiste) schaut durch die Kamera im Rahmen der Dreharbeiten zur ARD-Serie Heiter bis tödlich: Zwischen den Zeilen (2012).

Pieck war beteiligt an dem Kurzspielfilm Spielzeit von Lucas Mireles,[6] der im internationalen Kurzfilm-Wettbewerb 2012 des Sundance Film Festival uraufgeführt wurde.[7] An der ersten Staffel der ARD-Serie Heiter bis tödlich: Zwischen den Zeilen[8][9] war an der Kameraarbeit beteiligt.

Ab 2015 war er für drei Staffeln Kameramann bei der Comedy-Serie Comedy Rocket. Auf Facebook konnte Comedy Rocket über 230 Millionen Videoabrufe verzeichnen.[10] Auf Youtube erreichte der Clip Sex in der Badewanne über 18 Millionen Zuschauer (Stand Januar 2020).[11] Im Jahr 2017 war Comedy Rocket nominiert für den Goldene Kamera Digital Award in der Kategorie Comedy.[12]

Ab 2016 etablierte sich Pieck als Kameramann für Fernsehserien und -spielfilme. Zu seinem Œuvre zählen Arbeiten wie Nicht tot zu kriegen, Sankt Maik und Beste Schwestern, die als Comedy-Serien zur Hauptsendezeit bei dem deutschen Privatsender RTL Television veröffentlicht wurden. Im Auftrag des Pay-TV-Senders Sat.1 emotions sowie des Free-TV-Senders Sat.1 drehte er Episoden der Krimiserie Einstein. Für die deutsche, vom ZDF mit komödiantischen Anteilen produzierte Krimi-Fernsehreihe Marie Brand war er als Cinematograph für die 31. Episode Marie Brand und der entsorgte Mann verantwortlich. Komödiantisch geht es ebenfalls bei der Schmunzelkrimi-Serie Mord mit Aussicht zu, bei deren Relaunch er ab 2022 beteiligt war. Im Rahmen der Kriminalfilmreihe Harter Brocken legte er für das deutsche öffentlich-rechtliche Fernsehprogramm Das Erste die Spielfilme Der Waffendeal (2021) und Der Goldrausch (2023) vor. In dieser Phase seines Schaffens kollaborierte er wiederholt mit den Regisseuren Markus Sehr, Hanno Olderdissen und Oliver Schmitz.

2023 wandte er sich dem Kino zu und fotografierte unter der Regie von Daniel Rakete Siegel und Denis Moschitto den Thriller Schock. Seine Kameraarbeit wurde in der Filmkritik vielfach hervorgehoben. So lobte das Lexikon des internationalen Films den „intensiven Neo-Noir-Thriller“ als „pures Körperkino, das einem in die Glieder“ fahre, bei dem „die Bilder nach[hallen]“.[13] Die Filmzeitschrift epd Film schreibt, „die Dunkelheit in Schock“ sei „fast so umfassend wie in David Finchers Sieben“ und bescheinigt dem Film, ein „ruhiger und erstaunlich stilbewusst inszenierter Thriller“ zu sein. Hervorgehoben werden „die ruhig komponierten, teils neonlichtgetränkten Bilder von Kameramann Paul Pieck.“[14] „Atmosphärisch dicht und mit denkbar düsteren Bildern ausgestattet,“ präsentiere sich „diese knallharte Gangster-Saga“, schreibt Dieter Oßwald auf programmkino.de.[15]

Paul Pieck lebt und arbeitet in Köln. Er ist Mitglied im Berufsverband Kinematografie (BVK).[16]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Publikumspreis Köln-Unlimited-Festival (Memento des Originals vom 30. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.unlimited-festival.de
  2. Ganoven bei crew united, abgerufen am 18. April 2012.
  3. a b NRW Wettbewerb (Memento des Originals vom 10. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kurzfilmtage.de der Oberhausener Kurzfilmtage. Abgerufen am 18. April 2012.
  4. Borschemich (neu) bei crew united, abgerufen am 18. April 2012.
  5. Borschemich (neu) bei Goldener Spatz, abgerufen am 18. April 2012.
  6. Spielzeit bei crew united, abgerufen am 18. April 2012.
  7. Spielzeit beim Sundance Film Festival. Abgerufen am 18. April 2012.
  8. Zwischen den Zeilen (Memento vom 8. August 2012 im Internet Archive)
  9. Heiter bis tödlich: Zwischen den Zeilen bei crew united, abgerufen am 9. September 2021.
  10. Videos von Comedy Rocket auf facebook. In: Facebook. RTL interactive, abgerufen am 5. Januar 2020.
  11. Sex in der Badewanne. In: youtube. RTL interactive, 21. Dezember 2016, abgerufen am 5. Januar 2020.
  12. Interview mit COMEDY ROCKET. In: goldenekamera.de. Funke Mediengruppe, 31. Januar 2017, abgerufen am 5. Januar 2020 (Interview mit Darstellern zur Nominierung).
  13. Sebastian Seidler: Filmkritik – Schock. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 13. Februar 2024.
  14. Jens Balkenborg: Kritik zu Schock. In: epd Film. Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, 26. Januar 2024, abgerufen am 13. Februar 2024.
  15. Dieter Oßwald: Kritik zu Schock. In: programmkino.de. Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater, abgerufen am 13. Februar 2024.
  16. Paul Pieck beim BVK, abgerufen am 22. Juli 2023