Paullinia

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Paullinia

Paullinia pinnata

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Unterfamilie: Sapindoideae
Gattung: Paullinia
Wissenschaftlicher Name
Paullinia
L.

Paullinia ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Die etwa 195 Arten sind fast alle nur in der Neotropis verbreitet.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fast alle Arten der Gattung sind im tropischen bis subtropischen Amerika heimisch; einzig die Art Paullinia pinnata ist in Amerika und im tropischen Afrika verbreitet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vertreter der Gattung Paullinia wachsen als verholzende immergrüne Kletterpflanzen. Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Nebenblätter sind vorhanden.

Es sind einhäusig getrenntgeschlechtige Pflanzen (monözisch). Der traubige Blütenstand besitzt am Ende der Spindel auch zwei Klimmranken; sie stehen in den Blattachseln oder kauliflor (stammblütig) an Stamm und Ästen. Die eingeschlechtigen Blüten sind leicht zygomorph. Es sind vier bis fünf ungleich gestaltete Kelchblätter und vier Kronblätter vorhanden. Die acht Staubblätter besitzen unbehaarte Staubbeutel. Der Fruchtknoten ist dreikammerig mit jeweils einer Fruchtanlage in jeder Kammer. Der Griffel endet dreigeteilt. Die dreigeteilte Kapselfrucht gibt beim Aufreißen die schwarzen Samen mit einer Sarkotesta frei.[1]

Paullinia clavigera
Guaraná (Paullinia cupana)
Paullinia trigonia

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als offizielle Erstbeschreibung gilt die Auflistung der Gattung 1753 im Werk Species Plantarum des schwedischen Naturwissenschaftlers Carl von Linné.[2] Mit dem Gattungsnamen wird der deutsche Arzt Simon Pauli der Jüngere (1603–1680) geehrt.[3] In der Gattung werden etwa 195 Arten unterschieden. Hier eine Artenauswahl:[4]

Botanische Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charles Plumier stellte 1703 die beiden Gattungen Serjania und Cururu auf und beschrieb jeweils drei Arten.[7] Carl von Linné vereinigte beide Gattungen jedoch zur neuen Gattung Paullinia.[8] Erste Beschreibungen unter dieser Gattungsbezeichnung durch Linné befinden sich im Hortus Cliffortianus[9], in dem er alle sechs von Plumier beschriebenen Arten auflistet und auf sie als Synonyme verweist. Auch in Species Plantarum von 1753 finden sich die durch Plumier beschriebenen Arten wieder; in diesem Werk tragen sie die binären Artnamen Paullinia seriana, Paullinia mexicana, Paullinia polyphylla (bei Plumier Serjania), Paullinia cururu, Paullinia curassavica und Paullinia pinnata (bei Plumier Cururu) und werden durch eine weitere Art Paullinia asiatica ergänzt.

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die geschälten und getrockneten Samen der Guaraná enthalten beachtliche Mengen an Koffein und werden zur Herstellung anregender Getränke verwendet. Aus der Paullinia pinnata werden giftige Bestandteile als Pfeilgift oder als Fischgift zur Fischerei verwendet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Paullinia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klaus Kubitzki: The Families and Genera of Vascular Plants. Vol. X, Springer, 2011, ISBN 978-3-642-14396-0, S. 368.
  2. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, S. 365f., Stockholm, 1753.
  3. Carl von Linné: Critica Botanica. Leiden, 1737, S. 94
  4. Siehe Artenauflistung in der Bolivia Checklist sowie Artenauflistung bei GRIN Taxonomy for Plants.
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q Paullinia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 1. Oktober 2018.
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Datenblatt paullinia bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  7. Charles Plumier: Nova Plantarum Americanarum Genera. Paris 1703, S. 34, Tafel 35
  8. Carl von Linné: Genera Plantarum. Leiden, 1742, S. 170
  9. Carl von Linné: Hortus Cliffortianus. Leiden, 1737, S. 151f.