Pegasus Airlines

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Pegasus Airlines
Logo der Pegasus Airlines
A321neo der Pegasus Airlines
IATA-Code: PC
ICAO-Code: PGT
Rufzeichen: SUNTURK
Gründung: 1989
Sitz: Istanbul, Turkei Türkei
Drehkreuz:
Heimatflughafen: Istanbul-Sabiha Gökçen
Unternehmensform: A.Ş.
IATA-Prefixcode: 624
Leitung: Güliz Öztürk (CEO)

Mehmet Tevfik Nane (Verwaltungsratspräsident)

Mitarbeiterzahl: 5.621 (31.12.2018) [1]
Umsatz: 2,45 Milliarden[2] (2022)
Gewinn: € 431 Millionen[2] (2022)
Fluggastaufkommen: 26,9 Millionen[2] (2022)
Vielfliegerprogramm: Pegasus BolBol
Flottenstärke: 109 (+ 68 Bestellungen)
Ziele: national und international
Website: www.flypgs.com

Pegasus Airlines (türkisch Pegasus Hava Taşımacılığı A.Ş.) ist eine türkische Billigfluggesellschaft mit Sitz in Istanbul und Basis auf dem Flughafen Istanbul-Sabiha Gökçen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung und erste Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pegasus Airlines wurde im 1990 von der irischen Aer Lingus gemeinsam mit den türkischen Unternehmen Silkar Silkar Yatırım ve Insaat Organizasyonu und Net Holding gegründet.[3] Der Flugbetrieb wurde mit zwei Flugzeugen aufgenommen.[4] Im April erfolgte der erste Flug nach Berlin-Tegel mit einer Boeing 737-400. Doch aufgrund des Zweiten Golfkriegs blieb der Großteil der veranschlagten Türkei-Touristen aus.

Ab 1992 stieg die Zahl der Touristen, die wieder ins Land reisten, und Pegasus Airlines konnte expandieren. Die Flotte bestand aus drei Boeing 737-400 und zwei Airbus A320. In den aufkommensschwachen Wintermonaten wurden einzelne Flugzeuge im Wet-Lease für nordamerikanische Fluggesellschaften und Reiseveranstalter eingesetzt. Nach zwei erfolgreichen Jahren entschieden sich Aer Lingus und Net Holding, Pegasus Airlines an die Bank Yapı Kredi Bankası zu verkaufen. Damit wechselte Pegasus Airlines vollständig in türkischen Besitz.

Entwicklung seit 2000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

737-400 der Pegasus Airlines in älterer Bemalung

2005 übernahm die ESAS Holding Pegasus Airlines.[3] Im November des Jahres 2005 wurden die ersten innertürkischen Linienflüge aufgenommen.[4]

2006 wurden erste internationale Ziele im vom Istanbuler Heimatflughafen Sabiha Gökçen im Linienbetrieb angeboten.[4]

Im selben Jahr beteiligte sich die Gesellschaft an der kirgisischen Air Manas, die bis 2015 unter der Marke Pegasus Asia auftrat.

Übernahme der Izair[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 20. März 2007 erwarb die ESAS Holding, zu deren Unternehmensgruppe auch Pegasus Airlines gehört, 49 % der Anteile an Izair.

Im Jahr 2011 war Izair unter dem Namen Air Berlin Turkey tätig, nachdem Pegasus Airline und Air Berlin eine Kooperation eingegangen waren. Die Izair Flugzeuge wurden in die Farben der Air Berlin Flugzeuge umlackiert, wobei noch der Zusatz „Turkey“ hinzugefügt wurde. Dieses Projekt wurde 2013 beendet, nachdem beide Fluggesellschaften mit der Entwicklung unzufrieden waren.

Im Dezember 2018 erhöhte Pegasus Airlines ihre Anteile an der Izair, wodurch Izair nun praktisch vollständig der Pegasus Airlines gehört. Die Flugzeuge fliegen heute in der Bemalung der Muttergesellschaft, unterscheiden sich jedoch durch die Kennzeichen. Mit der Übernahme der Izair im Jahr 2007 hat Pegasus Airlines ein neues Drehkreuz in Izmir erhalten.

Weitere Expansion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pegasus Airlines ist heute die zweitgrößte Fluggesellschaft der Türkei. Neben dem Heimatflughafen Istanbul und Izmir, welches durch die Übernahme von Izair als Drehkreuz dazu kam, sind Ankara und Antalya weitere wichtige Basen.

Nachdem Turkish Airlines ihre Billigfluggesellschaft AnadoluJet gegründet hatte, reagierte Pegasus Airlines und stationierte 10 Flugzeuge in Ankara. Zuerst wurden nur inländische Städte angeflogen, mittlerweile bieten sie auch Flüge ins Ausland an.

Der Flughafen Antalya gewann in den letzten Jahren für Kunden aus Russland und der Ukraine an Bedeutung. Daher eröffnete Pegasus Airlines dort das vierte Drehkreuz und stationiert während den Sommermonaten einige Flugzeuge. Die türkische Billigfluggesellschaft bietet Flüge aus Russland, der Ukraine, dem Iran, Israel, Nordzypern und Deutschland nach Antalya an. Auch werden türkische Städte angeflogen.

Flugziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flugziele von Pegasus[5][6]

Pegasus Airlines bietet Charter- und Linienflüge an. Neben innertürkischen Zielen werden Ziele unter anderem in Europa Asien und Afrika angeflogen.

Im deutschsprachigen Raum werden Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln/Bonn, München, Nürnberg, Stuttgart, Basel, Genf, Zürich und Wien bedient.[7]

Flotte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Airbus A320-200 der Pegasus Airlines

Aktuelle Flotte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Stand Dezember 2023 besteht die Flotte der Pegasus Airlines aus 109 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 4,8 Jahren:[8]

Flugzeugtyp Anzahl Bestellungen[9] Anmerkungen Sitzplätze Durchschnittsalter
Airbus A320-200 009 einer inaktiv; drei von Avion Express geleast 180 10,9 Jahre
Airbus A320neo 046 186 5,0 Jahre
Airbus A321neo 040 68 Auslieferungen seit 2019 239 1,5 Jahre
Boeing 737-800 014 drei inaktiv 189 9,7 Jahre
Gesamt 109 68 4,8 Jahre

Zuvor eingesetzte Flugzeugtypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flugzeugtyp Anzahl Anmerkung Einflottung Ausflottung
Airbus A300B4[10] 02 von Carnival Airlines geleast 1996 1997
Boeing 737-300[10] 01 für ein Jahr von Corendon Airlines geleast 2008 2009
Boeing 737-400[10] 16 1990 2013
Boeing 737-500[10] 03 2006 2011

Zwischenfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die am 23. Dezember 2015 beschädigte Boeing 737-800 (Kennzeichen TC-CPV) wurde repariert und ab dem 14. Mai 2016 wieder eingesetzt
  • Am 23. Dezember 2015 wurde gegen 02:05 Uhr eine geparkte Boeing 737-800 der Pegasus Airlines (Luftfahrzeugkennzeichen TC-CPV) am Flughafen Istanbul-Sabiha Gökçen durch Schrapnellteile von vier explodierenden Mörsergeschossen beschädigt. Zu dem Zeitpunkt befanden sich zwei Reinigungskräfte an Bord, von denen eine getötet und die andere verletzt wurde. Das Flugzeug konnte nach dem Anschlag, für den die Freiheitsfalken Kurdistans die Verantwortung übernommen hatten, repariert werden und den Flugbetrieb wieder aufnehmen.[11][12]
  • Am 13. Januar 2018 verunglückte eine Boeing 737-800 (TC-CPF) der Pegasus Airlines gegen 23:30 Uhr während der Landung auf dem Flughafen Trabzon. Die Maschine war auf dem Weg von Ankara nach Trabzon (Pegasus-Airlines-Flug 8622). Sie kam bei der Landung von der Landebahn ab und schoss einen Abhang hinunter, wo sie nur kurz vor dem Schwarzen Meer zum Stehen kam. Alle Passagiere blieben unverletzt, jedoch wurde das rechte Triebwerk abgerissen und das Flugzeug schwer beschädigt. Für Pegasus Airlines war dies der erste Flugzeugverlust in der Geschichte des Unternehmens.[13]
  • Am 7. Januar 2020 schoss eine Boeing 737-800 (TC-CCK) bei der Landung auf dem Flughafen Istanbul-Sabiha Gökçen über die Landebahn hinaus. Alle Passagiere des Fluges 747 wurden über Rutschen evakuiert, es gab keine Verletzten.[14]
  • Am 5. Februar 2020 verunglückte eine Boeing 737-800 der Pegasus Airlines (TC-IZK) gegen 16:20 Uhr während der Landung auf dem Flughafen Istanbul-Sabiha Gökçen. Die Maschine kam aus Izmir. Sie schoss bei der Landung über die Landebahn hinaus und kollidierte mit der Begrenzungsmauer des Flughafens, wodurch sie in drei Teile zerbrach. Bei dem Zwischenfall wurden mindestens drei Personen getötet und mehrere Passagiere zum Teil schwer verletzt (siehe auch Pegasus-Airlines-Flug 2193).[15][16]
  • Am 25. Oktober 2021 landete ein Airbus 320 der Pegasus Airlines um 13 Uhr in Hamburg. An Bord befand sich ein toter Passagier. Der 51-jährige Mann mit mehreren Vorerkrankungen soll im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben sein.[17][18]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pegasus Airlines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Q4 2018 Activity Report. In: Pegasus Airlines. Abgerufen am 7. März 2019 (englisch).
  2. a b c Pegasus Airlines 2022 Financial Results. 8. März 2023, abgerufen am 25. Juni 2023 (englisch).
  3. a b Sebastian Steinke: Türkisches Zugpferd: Pegasus Airlines fliegt nach vorne. In: flugrevue.de. 4. Juli 2021, abgerufen am 29. November 2023.
  4. a b c Pegasus Übersicht | Pegasus Airlines. In: Pegasus Übersicht - Geschichte und heute. Abgerufen am 29. November 2023.
  5. Route map Pegasus. In: Flightconnections. (englisch).
  6. Pegasus Online Booking. In: Pegasus. (englisch).
  7. Cities: Find Cheap Flights To Cities | Pegasus Airlines. In: flypgs.com. Abgerufen am 16. Oktober 2023 (englisch).
  8. Pegasus Fleet Details and History. In: planespotters.net. 26. Dezember 2023, abgerufen am 27. Dezember 2023 (englisch).
  9. Airbus – Orders & deliveries. In: airbus.com. 30. September 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023 (englisch).
  10. a b c d Pegasus Fleet Details and History. In: planespotters.net. 16. Oktober 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023 (englisch).
  11. Stefan Eiselin: Sabiha Gökçen: Explosion an Flughafen in Istanbul. In: aerotelegraph.com. 23. Dezember 2015, abgerufen am 6. Februar 2020.
  12. Harro Ranter, Fabian I. Lujan: ASN Aircraft accident Boeing 737-86J (WL) TC-CPV Istanbul-Sabiha Gökçen International Airport (SAW). In: aviation-safety.net. Aviation Safety Network, 23. Dezember 2015, abgerufen am 6. Februar 2020 (englisch).
  13. Harro Ranter, Fabian I. Lujan: ASN Aircraft accident Boeing 737-82R (WL) TC-CPF Trabzon Airport (TZX). In: aviation-safety.net. Aviation Safety Network, 13. Januar 2018, abgerufen am 6. Februar 2020 (englisch).
  14. Simon Hradecky: Incident: Pegasus B738 at Istanbul on Jan 7th 2020, runway excursion on landing. In: avherald.com. The Aviation Herald, 7. Januar 2020, abgerufen am 5. Februar 2020 (englisch).
  15. Simon Hradecky: Accident: Pegasus B738 at Istanbul on Feb 5th 2020, overran runway, impacted wall, broke up. In: avherald.com. The Aviation Herald, 5. Februar 2020, abgerufen am 5. Februar 2020 (englisch).
  16. Timo Nowack: Unglück in der Türkei: Boeing 737 von Pegasus zerbricht nach Landung in Istanbul. In: aerotelegraph.com. 5. Februar 2020, abgerufen am 5. Februar 2020.
  17. Hamburg Airport: Toter in Urlaubsmaschine entdeckt. In: MOPO. 1. November 2021, abgerufen am 3. November 2021 (deutsch).
  18. Toter Mann mit Corona landete in Hamburg – Airline äußert sich. Abgerufen am 3. November 2021.