Perledo

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Perledo
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Perledo (Italien)
Perledo (Italien)
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Lecco (LC)
Koordinaten 46° 1′ N, 9° 18′ OKoordinaten: 46° 1′ 0″ N, 9° 18′ 0″ O
Höhe 395 m s.l.m.
Fläche 12 km²
Einwohner 864 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 23828
Vorwahl 0341
ISTAT-Nummer 097067
Bezeichnung der Bewohner Perledesi
Schutzpatron Martin von Tours (11. November)
Website Perledo
Gemeinde Perledo in der Provinz Lecco
Perledo
Kirche Sant’Antonio Abate

Perledo ist eine Gemeinde in der Provinz Lecco in der italienischen Region Lombardei mit 864 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Perledo liegt etwa 20 km nordwestlich der Provinzhauptstadt Lecco und 60 km nördlich der Millionen-Metropole Mailand.

Zur Gemeinde gehören die folgenden Fraktionen: Tondello, Olivedo, Vezio, Regolo, Bologna, Gisazio, Regoledo, Cestaglia, Gittana, Gittana, Portone, Panighetto.

Die Nachbargemeinden sind Bellano, Esino Lario, Menaggio (CO), Parlasco, San Siro (CO) und Varenna.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Perledo war ursprünglich ein bescheidenes Dorf, das mit Varenna verbunden war und bereits im Jahr 769 erwähnt wurde. Im 12. Jahrhundert wurde die alte Pieve von Varenna, die Perledo, Regoledo, Bologna, Gisazio, Gittana, Regolo, Tondello, Vezio und Esino umfasste, aufgeteilt und blieb mit der Gemeinde Valsassina verbunden. Bei der Teilung des Territoriums blieb die Burg von Vezio in Varenna. Im Jahr 1395 wurde es Teil des Herzogtums Mailand. Das Gebiet von Perledo, ehemals Monte di Varenna, gehörte zunächst der Familie Della Torre, dann der Familie Visconti und wurde 1395 Teil des Herzogtums Mailand, das weiterhin der Gerichtsbarkeit des Heiligen Römischen Reiches unterstand.

Im Jahr 2013 wurden zwei nicht explodierte Bomben auf dem Monte Sant’Ambrogio gefunden, wo sich die Ruinen eines dem Heiligen geweihten Oratoriums befinden.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1861 1871 1881 1911 1931 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011 2022
Einwohner 1209 1181 1076 1169 1127 1196 1076 1134 885 820 874 1035 861
Quelle: ISTAT
Mulino (16. Jahrhundert)

Feste & Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche San Martino di Tours, bereits Ende des 13. Jahrhunderts als Pfarrkirche erwähnt und ursprünglich im romanischen Stil erbaut (wahrscheinlich Ende des 11. Jahrhunderts), der im unteren Teil des Glockenturms noch erhalten ist.[2] und Fest des Ortspatrons Martin von Tours am 11. November
  • Kirche San Giovanni Battista im Ortschaft Regolo, von alter Gründung, aber im 17. Jahrhundert umgebaut.
  • Kirche Santi apostoli Pietro e Paolo im Tondello.
  • Kirche San Bernardo im Bologna, aus dem Jahr 1419 mit einem Altarbild aus dem Jahr 1609 von Giovanni Battista Fumeo (eine Madonna mit Kind und den Heiligen Thaddäus und Bernhard, die den Teufel austreiben). Im Inneren befinden sich auch die Statuen des Heiligen Maurus und des Heiligen Antonius.
  • Kirche Sant’Antonio abate im Vezio, die 1570 neu gegründete Kirche bewahrt ein Fresko aus dem Jahr 1458 (ein Triptychon, das eine Madonna mit Kind zwischen den Heiligen Martin und Antonius darstellt).[3]
  • Kirche San Lorenzo im Regoledo, im Inneren eine Statue des Heiligen Fermo und ein Altarbild aus dem 17. Jahrhundert mit der Madonna mit Kind von Giovanni Battista Fumeo, einem Maler aus Regoledo.[4]
  • Wallfahrtskirche Beata Vergine delle Grazie im Gittana.
  • Grand Hotel Terme di Regoledo.[5]
  • Schloss Vezio. Im Weiler Vezio gibt es eine Befestigung, die fälschlicherweise als Burg bezeichnet wird und aus einer Umfassungsmauer, einem zentralen Turm mit einer eisernen Innentreppe, einer Zugbrücke und einem kleineren Turm auf der Südseite besteht. Unter dem Turm befinden sich Stollen, die angeblich während des Zweiten Weltkriegs benutzt wurden. Das Gelände befindet sich in Privatbesitz (Familie Greppi). Sie kann von Touristen gegen Zahlung eines Eintrittsgeldes besichtigt werden (für Einwohner kostenlos). Seit den 2000er Jahren beherbergt das Gebäude einen Greifvogel-Übungsplatz mit Falknereivorführungen (für nicht-jagdliche Zwecke), genauer gesagt mit Falknerei-Shows.
  • In den Ortsteilen Bologna und Regolo befinden sich einige befestigte Häuser aus der Zeit der Visconti.
  • Alte Mühle, eines der interessantesten zivilen Bauwerke, das nicht mehr genutzt wird, aber kürzlich für touristische und kulturelle Zwecke aufgewertet wurde, ist die alte Mühle in der Nähe des Baches Esino am Sentiero del Viandante (Wanderweg) in Campallo. Sie wurde im 16. Jahrhundert erbaut, um der Gemeinde Perledo bei der Herstellung von Mehl, insbesondere von Buchweizen- und Kastanienmehl, zu helfen, und war bis in die Nachkriegszeit in Betrieb.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Annalisa Borghese. Perledo. In: Il territorio lariano e i suoi comuni. Editoriale del Drago, Milano 1992, S. 363.
  • Luigi Mario Belloni, Renato Besana, Oleg Zastrow: Castelli basiliche e ville-Tesori architettonici lariani nel tempo. (Hrsg.) Alberto Longatti, La Provincia S.p.A. Editoriale, Como-Lecco 1991.
  • Anna Ferrari-Bravo, Paola Colombini: Guida d’Italia. Lombardia (esclusa Milano). Milano 1987, S. 337.
  • Lombardia – Touring club italiano, Touring Editore (1999), ISBN 88-365-1325-5, Perledo Online.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Perledo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Perledo auf lombardiabeniculturali.it (italienisch)
  • Perledo auf tuttitalia.it (italienisch)
  • Perledo auf comuni-italiani.it (italienisch)
  • Perledo auf lombardia.indettaglio.it (italienisch)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Kirche San Martino di Tours (Foto) auf lombardiabeniculturali.it
  3. Kirche Sant’Antonio abate (Foto) auf lombardiabeniculturali.it
  4. Kirche San Lprenzo (Foto) auf lombardiabeniculturali.it
  5. Grand Hotel Terme di Regoledo (Foto) auf lombardiabeniculturali.it