Pfefferminzöl

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Pfefferminzöl

Pfefferminzöl ist ein in der Kosmetik- und pharmazeutischen Industrie bedeutendes ätherisches Öl. Es wird durch Wasserdampfdestillation von Pfefferminze (Mentha piperita, Lamiaceae) gewonnen. Herkunftsländer sind die USA (Mitcham und Pfefferminzöl Amerika Kennewick) sowie Bulgarien und Italien. Im Jahr 2001 führte Deutschland 119 Tonnen aus den USA ein.

Inhaltsstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sicherheitshinweise
Name

Pfefferminzöl aus Mentha piperita L.

CAS-Nummer

98306-02-6

GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 315​‐​317​‐​318​‐​411
P: 273​‐​280​‐​305+351+338 [1]

Pfefferminze (Mentha × piperita) enthält (–)-Menthon.

Hauptinhaltsstoffe sind das Menthol (35–45 %) und das Menthon (15–20 %); daneben noch Menthylacetat (3–5 %), Neomenthol (2,5–3,5 %), Isomenthol (3 %). Für medizinische Anwendungen muss sichergestellt sein, dass das Menthofuran durch Destillation abgetrennt wurde.

Physikalische Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfefferminzöl ist eine farblose bis leicht gelbliche Flüssigkeit mit einer Dichte von 0,900–0,916 g/ml.[1]

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfefferminzöl wirkt schwach antibakteriell und antifungal. Es fördert die Sekretion von Magensäften und Gallenflüssigkeit. In humanpharmakologischen Studien konnte nach Einnahme in Form von magensaftresistenten Kapseln ein motilitätshemmender Effekt auf das Duodenum gezeigt werden. Bei Hautauftrag entsteht langes Kältegefühl. In Placebo-kontrollierten klinischen Studien konnte bei äußerer Anwendung die Wirksamkeit von Pfefferminzöl (als 10-prozentige Lösung) bei Spannungskopfschmerz festgestellt werden. Die Wirksamkeit war vergleichbar zu der von Schmerzmitteln.[2]

Anwendungsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medizinisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfefferminzöl wird innerlich bei Beschwerden der Gallenblase und des Gastrointestinaltrakts (Verdauungsapparats) angewendet. Beim Reizdarmsyndrom wird Pfefferminzöl in magensaftresistenten Kapseln zur Beruhigung der Muskeln des Dickdarms verabreicht. Bei Entzündungen der Mundschleimhaut und der oberen Atemwege wird Pfefferminzöl in heißem Wasser inhaliert.[3]

Äußerlich angewendet lindert Pfefferminzöl Beschwerden bei Rheuma, Insektenstichen und Verbrennungen als 10-prozentige Salbe oder im Heilbad.

Kosmetisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptanwendungsgebiet für Pfefferminzöl in kosmetischen Produkten sind Mundpflegemittel (über 50 %), weiterhin wird es als Aromastoff in der Lebensmittelindustrie und in der Aromatherapie genutzt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Datenblatt Pfefferminzöl (Memento des Originals vom 13. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sanabio.eu (PDF) bei Sanabio, abgerufen am 13. Juni 2016.
  2. Cornelia Herberhold: Spannungskopfschmerz: Pfefferminzöl ist anderen Analgetika ebenbürtig. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 93, Nr. 23, 7. Juni 1996, S. A-1522 / B-1278 / C-1196 (aerzteblatt.de).
  3. Kommentar zum Europäischen Arzneibuch. 2005.